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32 wieder unter die Römer kam. Diesen Mann ärgerten die Auszeich nungen, welche Fabius erhielt. Ja, einmal ließ er sich im Senat durch Neid und Ehrgeiz zu der Aeußerung Hinreißen: „nicht Fabius, sondern er habe die Eroberung Tarents herbeigeführt." — „Ganz richtig!" gab ihm Fabius mit lautem Lachen zur Antwort; — „denn hättest Du die Stadt nicht verloren, so hätte ich sic nicht nehmen können." 24. Zu den verschiedenen glänzenden Ehrenbezeugungen, welche die Römer dem Fabius erwiesen, gehörte auch die Ernennung seines gleichnamigen Sohnes zum Consul. Als dieser einmal nach Ueber- nahme des hohen Amtes über einen den Krieg betreffenden Gegenstand verhandelte, näherte sich ihm der Vater durch die Reihen der Um stehenden, die ihn zu sprechen wünschten, hindurch und zwar, entweder wegen Altersschwäche oder um seinen Sohn auf die Probe zu stellen — zu Pferde. Kaum erblickte ihn aber der junge Mann von ferne, als er sogleich dagegen austrat, einen Lictor schickte und seinem Vater be fahl, abzusteigen und zu Fuß heranzutreten, wenn er etwas von der Behörde wünsche. Manche fühlten sich nun durch ein solches Kom mandowort geärgert und richteten schweigend ihre Blicke aus Fabius, der hier nach ihrer Ansicht eine seines Ruhmes unwürdige Behandlung erfuhr. Allein er selbst sprang in aller Schnelligkeit herunter, eilte mit fliegenden Schritten zu seinem Sohne und sprach unter den zärt lichsten Umarmungen zu ihm: „Schön, mein Sohn; das ist die rechte Gesinnung, das rechte Handeln! Du weißt, über wen du gebietest; d u kennst die ganze Größe des hohen Amtes, das dir übertragen ist! Auf diesem Wege haben auch wir, haben unsere Vorfahren Rom ge hoben, weil wir Eltern und Kinder stets dem Interesse des Vaterlandes nachsetzten." So erzählt man in der That, daß der Urgroßvater des Fabius, der in Nom das höchste Ansehen und den größten Einfluß besaß, zwar fünfmal selbst das Consulat bekleidete und in Folge sehr bedeutender Kriege die glänzendsten Triumphe feierte, aber dennoch seinem zum Consul gewühlten Sohne als bloßer Legat in den Krieg folgte und sodann bei dem Triumphe, während der Sohn aus einem Viergespann daher fuhr, nur zu Pferd in der Mitte der Andern hinten nach kam, voll Freude, daß er, — der Herr seines Sohnes, der