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29 sollen dir erlassen sein wegen deiner sonstigen Tapferkeit; aber für die Zukunft will ich's jemand Anderem übertragen, dich zu hüten!" Als der Soldat sich verwunderte, führte Fabius das Mädchen hervor und übergab sie ihm mit den Worten: „Die bürgt mir dafür, daß du künftig im Lager bleibst bei uns; und d u wirst durch die That beweisen, das; du das Lager nicht wegen einer sonstigen Schurkerei verlassen hast, wobei die Liebe und dies Mädchen nur ein Vorwand war, den du angabst!" So viel hierüber nach unfern Nachrichten. 21. Die Stadt Tarent, welche durch Verrath von den Feinden erobert worden war, gewann er auf folgende Weise wieder. Es diente unter ihm ein junger Tareutiner, der eine Schwester hatte, welche durchaus mit treuer Zärtlichkeit an ihm hieng. Nun war aber ein Bruttier, — ein Osficier von der Besatzung, die Haunibal in die Stadt gelegt hatte, in das Mädchen verliebt. Dieser Umstand gab dem Tarentiner Hoffnung, einen Plan ausführen zu können. Er wurde mit Fabius' Vorwiffen nach der Stadt entlassen, angeblich aber war er zu seiner Schwester nach Tarent desertirt. Die ersten Tage vergingen nun und der Bruttier blieb daheim, weil das Mäd. chen glaubte, ihr Bruder wisse nichts von der Sache. Dann redete der junge Mann mit ihr: — „Nun, man sagte dort überall, du habest ein Verhältniß mit einem vornehmen, großen Herrn! Wer ist dieser? Wenn es, wie sie sagen, ein Mann von rühmenswerthen Eigenschaften, ein Mann von Auszeichnung ist, so kümmert sich der Krieg, der Alles durcheinander mengt, keinen Deut um die Herkunft. Nichts ist eine Schande, was man eben thun m u ß. Aber ein Glück ist es in einer Zeit, wo das Recht auf so schwachen Füßen steht — wenn nur das Zwingende ein möglichst mildes ist." Nach diesem Gespräch ließ das Weib den Brnttier wieder holen und machte ihn mit ihrem Bruder bekannt. Da dieser nun der Leidenschaft Vorschub leistete und seine Schwester noch mehr, als sie es früher war, freund- sich und hingebend für den Ausländer zu stimmen schien, so erwarb er bald dessen Vertrauen in einem solchen Grade, daß es ihm nicht schwer fiel, die Gedanken des verliebten Söldlings herumzubringen — und zwar in Aussicht aus große Belohnungen, welche, wie er versprach, ihm FabiuS verleihen sollte. So lautet die Erzählung nach den
