18 Falerii eine Geldsumme bezahlen ließ und hierauf nach einem Friedens schlüsse mit sämmtlichen Faliskern seinen Abzug bewerkstelligte. 11. Als aber die Soldaten, welche eine Plünderung von Falerii erwartet hatten, jetzt mit leeren Händen nach Rom zurückkehrten, klag ten sie über Camillus bei den anderen Bürgern: „er sei ein Volksfeind und habe der Armuth eine Erleichterung ihrer Lage mißgönnt." Dazu kam, daß auch die Tribunen den Antrag über die Volkstheilung aber mals vorlegten und das Volk zur Abstimmung einluden. Camillus, in der Offenheit seiner Aeußerungen rücksichtslos gegen jede Verfein dung, drängte mehr, als alle Andern, die Massen dazu, daß sie den Antrag, selbst gegen ihren Willen, in ihrer Abstimmung wirklich an- nahmen. Dagegen waren sie jetzt sehr erbittert über ihn. Selbst als ihn ein großes Familienunglück betraf, indem er auch seinen zweiten Sohn an einer Krankheit verlor, ließ sich ihr Grimm nicht im minde sten durch das Gefühl des Mitleids verringern. Und doch trug der von Natur weiche und freundliche Mann sehr schwer an diesem Schlage, und als die gerichtliche Verhandlung angesetzt war, blieb er vor Schmerz daheim und schloß sich mit den Frauen in seiner Wohnung ein. 12. Der Ankläger war Lucius Apulejus uud die Klage lautete aus Entwendung bei den etruscischeu Werthgegenständen. In der That sagte man, daß bei ihm ein paar eherne Thüren von der Beute zum Vorschein gekommen seien. Das Volk war auf's Aeußerste gereizt und eine Verurtheilung bei der Abstimmung, mochte der Vorwand sein, welcher er wollte, ließ sich mit voller Bestimmtheit voraussehen. Demnach versammelte Camillus seine Freunde und srüheren Kriegs gefährten , deren es nicht wenige an der Zahl waren, und bat sie, es nicht gleichgültig mitanzusehen, wenn er ungerechterweise aus nichts würdigen Gründen schuldiggesprochen und zum Gespötte seiner Feinde gemacht werde. Die Freunde beriethen sich und das Ergebniß ihrer Besprechungen bestand in der Erklärung, daß sie ihm vor dem Gerichte durchaus nicht von Nutzen sein zu können glaubten; dagegen wollten sie bei der Bezahlung der Geldstrafe sich betheiligen. Dieß konnte Camillus nicht ertragen. Voll Ingrimms beschloß er auszuwandern und unverzüglich die Stadt zu verlassen. Nachdem er sich von Gattin und Sohn an der Schwelle seines Hauses verab schiedet, ging er lautlos weiter, bis an's Thor. Dort blieb er stehen,