42 bewundern konnte. Seine Feinde liefen unter Schimpfreden nebenher. Einer trat sogar unmittelbar ihm gegenüber und spuckte ihm in's Ge sicht. Bei diesem Anlaß sah doch Phokion zu den Archonten hin mit den Worten: „macht denn Niemand diesem Unfug ein Ende?" Als Thudippns im Gefäugniß war und den Schierling reiben sah, ward er unwillig und bejammerte zugleich sein Schicksal: — „es sei nicht recht, daß er auch mit Phokion umkommen müsse!" — „Bist du denn nicht zufrieden (sagte dieser), daß du mit Phokion sterben darfst?" Aus die Frage eines Freundes, ob er noch Etwas an seinen Sohn Phokus auszurichteu habe, erwiedcrle er: „allerdings, ich lass' ihm sagen, er solle den Athenern verzeihen!" Als sein treuester Freund Nikokles die Bitte aussprach: „er möchte ihn das Gift zuerst trinken lassen," sagte Phokion: „Dein Wunsch fällt mir schwer und macht mich traurig, Nikokles; aber ich Hab' dir sonst im Laufe meines Lebens nie 'was abgeschlagen; so will ich dir auch dieß noch zu Gefallen thun!" Bereits hatten die Andern insgesammt das Gift getrunken; — da gieng der Vorralh aus und der Scherge erklärte, kein weiteres reiben zu wollen, wenn er nicht zwölf Drachmen bekomme; denn so viel müsse er für ein Quintcheu bezahlen. Darüber entstand ein län gerer Verzug, bis Phokion einen seiner Freunde kommen ließ, welchen er ersuchte, dem Menschen die paar Batzen zu geben, — mit den Worten: „ob man denn zu Athen nicht einmal umsonst sterben könne?" 37. Es war gerade der 19te Tag im Monat Munichion *) und die Ritter hielten dem Jupiter zu Ehren einen Festauszug, der am Gefängniß vorübersührte. Manche nahmen nun ihre Kränze her unter, Andere warfen mit Thränen im Auge einen Blick nach den Thüren des Kerkers hinüber. Aber Alle, die nicht vollständig roh waren, nicht durch Leidenschaft und Haß ein völlig verderbtes Herz im Busen trugen, sahen eine offenbare Schandthat darin, daß man Ungefähr unser April.