26 welche gewohnt waren, auf der Rednerbühne sich ihr Brod zu verdie- neu, entstand nun in die Wette ein Geläufe zu ihm, um sich an ihn zu verkaufen. Solchen Leuten warf er von seinem ungeheuren Besitz nur da und dort kleine Brocken als Lockspeise hin. Dagegen über sandte er an Phokion siebenhundert Talente **) zum Geschenk und wollte alles Andere und mit allen Andern zugleich seine eigene Person nur ihm allein vertrauensvoll in Verwahrsam geben. Phokion gab ihm hierauf eine grobe Antwort: „Harpalus werde schlecht wegkom men, wenn er mit seinen Bestechungen in der Stadt nicht aufhöre!" Für den Augenblick war also Harpalus eingeschüchtert und ließ davon ab. Bald darauf bemerkte er bei einer Berathung der Athener, wie gerade solche Leute, die Geld von ihm bekommen hatten, jetzt um schlugen und seine Verkläger wurden, um eine Entdeckung zu verhüten, während dagegen Phokion, der nichts angenommen hatte, neben dem allgemeinen Interesse zugleich auch die Rettung von ihm einigermaßen im Auge behielt. Dadurch fühlte er sich auf's Neue veranlaßt, um seine Gunst zu buhlen; allein er fand ihn von allen Seiten sturmfrei gegen das Geld, wie eine Festung, — so oft er auch um ihn herum ging, um eine Blöße zu erspähen. Nur mit seinem Schwiegersohn Charikles vermochte er in ein näheres, inniges Verhältniß zu ge langen, brachte aber auch denselben in hohem Grad in ein schlimmes Renommee, weil er ihn ganz zu seinem Vertrauten machte und zu Allem benützte. 22. Namentlich geschah dieß bei folgendem Fall. Als die He täre Pythonike starb, eine Geliebte des Harpalus, die ihm ein Töch terlein geschenkt hatte, beabsichtigte er ihr ein Denkmal von hohem Kostenbetrag zu errichten, und beauftragte den Charikles mit der Be sorgung dieser Sache. War nun schon dieser Dienst an sich unwürdig, so führte die Art der Ausführung bei dem Grabmal noch weitere Un ehre herbei. Dasselbe steht noch jetzt im Hermeion**), — da, wo man von der Hauptstadt nach Eleusis geht; es enthält aber nichts, was im richtigen Verhältniß zu den dreißig Talenten stünde, welche, wie man sagt, dem Harpalus für dieses Werk in Anrechnung gebracht worden »1 Gegen soo.ooo Thaler. Merkurstempel.