24 nachdrücklicher, daß er ihm das Ausschlagen sehr verübeln würde. Aber Phokion nahm nichts an, und Alexander starb bald daraus. Das Haus des Phokion zeigt man noch jetzt in Melite *); es ist mit Kupferblechen verziert, außerdem aber einfach und bescheiden. 19. Was die beiden Frauen betrifft, die er hatte, so weiß man von der ersten nur so viel, daß der Bildhauer Kephisodotus ihr Bru der war. Die zweite stand wegen ihrer Sittsamkeit und Bescheidenheit bei den Athenern in keiner geringeren Achtung, als Phokion selbst wegen seiner Rechtschaffenheit. Als man einmal in Athen eine neue Tragödie gab, verlangte ein Schauspieler, der die Rolle einer Königin spielen sollte, von dem Chor- sührer eine Menge von Kammerzofen in prachtvollem Kostüme. Man erfüllte seinen Wunsch nicht; deßwegcn wurde er unwillig und hielt das ganze Publikum hin, indem er nicht hervortreten wollte. Der Chorführer Melanthius gab ihm nun einen Stoß, daß er auf die Bühne hinausflog, und schrie dabei : „stehst du nicht Phokions Frau immer mit einer einzigen Dienerin ausgehn? Du willst nur grosithun und die Weibleiu verführen!" Diese Worte konnte man im Theater hören und man nahm sie mit Applaus und lärmendem Beifall auf. Und als einmal der Frau selbst eine Gastfreundin aus Jonicn einen goldenen, mit Steinen besetzten Schmuck für Haar und Hals zeigte, sagte sie: „mein Schmuck ist Phokion, der schon zwanzig Jahre lang der Oberfeldherr von Athen ist!" 20. Sein Sohn Phokns wünschte bei den Panathcnäen an den Kampfspielen theilznnehmen. Der Vater erlaubte es ihm in der Eigenschaft eines „Apobates" **). Dabei gelüstete es Phokion nicht nach dem Siege seine? Sohnes; er wünschte nur, daß dieser durch eine solche Beschäftigung und körperliche Uebung überhaupt sich bessern sollte; denn der junge Mann war bisher ein Trunkenbold und sehr un geordnet. Phokns gewann indessen den Preis, und als viele Per sonen sich die Erlaubniß ausbaten, zur Feier des Siegs das übliche ») Wellte, ein Stadttheil in Athen. ") „Apobates" war ein solcher, der im Wettrennen vom Wagen sprang und den weiteren Weg zu Fuß macht«, — oder von einem Pserde auf ei» anderes. Die Sache ist nicht ganz aufgeklärt. Jedenfalls setzte dieselbe große Gewandtheit, also auch länger« und bedeutende Uebung voraus.