47 Stadt, weil Niemand ihnen entgegenrückte. Denn Agesilans duldete es nicht, daß die Lakedämonier — nach TheopompuS' Ausdruck — gegen diesen „Strom und Wogenschwall des Krieges" ankämpften. Nur den Mittelpunkt und die hervorragendsten Theile der Stadt hatte er mit den Schaaren seiner Schwerbewaffneten gedeckt. Dort ließ er sich ruhig die Drohungen und Großsprechereien der Thebaner gefallen, welche ihn mit Namen herausforderten und für sein Land den entscheidenden Kampf auSfechten hießen, da er ja doch von all diesem Elend die Schuld trage und den Krieg entzündet habe. Nicht weniger aber, als dieses, ärgerten den Agesilaus die Tumulte in der Stadt, das laute Geschrei, das Herumrennen der älteren Männer, die über die Vorfälle der Gegenwart ihre Unzu friedenheit äußerten, sowie der Weiber, die ohnehin nicht ruhig zu bleiben vermochten, sondern bei dem Geschrei und dem Feuer, wel ches die Feinde anlegten, ganz und gar von Sinnen kamen. Auch der Ehrenpunkt kränkte ihn, sofern er die Stadt in ihrer höchsten Größe und Macht übernommen hatte, während er jetzt ihre Hoheit gedemüthigt und ihr Rühmen abgeschnitten sah. Und letzte res hatte er doch selbst so oft in den Worten ausgesprochen: „noch nie habe ein lakedämonisches Weib den Rauch eines feindlichen Wach- feuerS gesehn!" Etwas Aehnliches erzählt man auch von Antalkidas. Als ein gewisser Athener mit ihm über die Tapferkeit stritt und sagte: „wir haben euch schon oft von dem Kephisus weggejagt!" so diente er ihm r mit der Antwort: „ja, aber wir euch niemals vom Eurotas!" - Auch einer von den weniger bekannten Spartanern erwiderte . einmal in gleicher Weise einem Argiver. „Von euch — sagte der Letztere — von euch liegen Viele in Argolis begraben!" Der Spar» - taner gab es ihm heim mit den Worten: „von euch aber keiner in Lakonien! ^. Cap. 32. n Indessen soll Antalkidas, der damals gerade EphoruS war, b doch seine Kinder nach Kpthera geflüchtet haben, weil er ängstlich ,< geworden war. ie Als nun die Feinde Anstalt machten, den Fluß zu überschreiten