40 Voll Beschämung unterließ nun Archidamus, noch ferner Be suche bei KleonymuS zu machen, obwohl er früherhin gewohnt war, dieß oftmals des Tages zu thun. Daher gab auch die andere Seite jede Hoffnung für Sphodrias' Sache nur um so entschiedener auf, bis einer von AgesilauS' Freunden, ErymokleS, bei einer ge meinsamen Unterredung mit ihnen die wahre Gesinnung des Kö nigs aufdeckte. „Die Handlung selbst tadle derselbe vollständig; abgesehen hievon halte er jedoch den Sphodrias für einen wackeren Mann und sehe, daß die Stadt solche Soldaten brauche!" Derar tige Aeußerungen ließ nämlich AgesilauS allenthalben über die frag liche Rechtssache fallen, weil er sich seinem Sohne freundlich erweisen wollte. Die Folge war, daß auch KleonymuS alsbald die Bemühun gen des ArchidamuS bemerkte und die Freunde des Sphodrias diesen nunmehr mit getrostem Muthe unterstützten. Ueberhaupt war AgesilauS ein ganz außerordentlicher Freund seiner Kinder und man erzählt von ihm die bekannte Anekdote mit dem Spiele. Als nämlich seine eigenen Kinder noch klein waren, nahm er zu Hause einen Stecken, als Pferd, zwischen die Beine und spielte so mit ihnen. Da er nun von Einem seiner Freunde gesehen wurde, bat er ihn: „Niemand Etwas davon zu sagen, bis er selbst Vater von Kindern geworden!" ' Cap. 26. Sphodrias wurde also freigesprochen. Auf die Nachricht hievon entschlossen sich die Athener zum Kriege und AgesilauS mußte manches schlimme Wörtchen hören, weil man glaubte, daß er um einer unpas senden und knabenhaften Leidenschaft willen einer gerechten Entschei dung in den Weg getreten sei und Sparta dadurch für so bedeutende GesetzeSüberschreitungen gegen die Griechen verantwortlich gemacht habe. Indessen war Kleombrotus, wie er bemerkte, nicht sehr geneigt, mit den Thebanern einen Krieg zu fuhren. AgesilauS verzichtete da her auf die Wohlthat des Gesetzes, wovon er früher — in Betreff des Felddienstes — Gebrauch gemacht hatte und fiel nun selbst ohne Ver zug in Böotien ein. Neben dem Schaden, den er den Thebanern beibrachte, erlitt er aber auch seinerseits manchen Verlust. Ja, er