26 Die Bundesgenossen, die er zurückließ, vermißten ihn schwer und insbesondere batte er die Behauptung des ErasistratuS, des Sohnes von Phäax, widerlegt, welcher einmal äußerte: „dieLake- dämonier seien besser im öffentlichen Leben, aber im Privatleben die Athener." Denn wenn Agesilaus sich als den trefflichsten König und Feldherrn erwiesen hatte, so bewährte er sich noch viel mehr gegen Alle, die im Privatleben mit ihm umgingen, als einen wacke ren, angenehmen Freund und Vertrauten. Weil nun das persische Geld einen Bogenschützen als Gepräge trägt, so sagte er beim Abmarsch: „er werde von dem Könige mit zehntausend Bogenschützen aus Asien Hinausgetrieben." So viele Goldstücke waren nämlich nach Athen und Tbebä gewandert und dort an die Demagogen vertbeilt worden, so daß nun die Volks gemeinden sich wirklich jum Kriege gegen Sparta verführen ließen. Cap. 16. Als er nach dem Uebergang über den Hellespont durch Thra kien marschirte, bat er keinen von den Barbaren um die Erlaubniß dazu, sondern schickte nur an die Einzelnen insgesammt Bolen, um an zufragen. „ob das Land, durch welches er ziehe, Freundesland oder Feindesland sei?" Die andern Alle nahmen ihn freundschaftlich auf und un terstützten ihn auf dem Durchzug, so gut es die Kräfte der Ein zelnen erlaubten. Nur die sogenannten Trailer, denen auch LerxeS, wie man erzählt, Geschenke gab, verlangten als Tribut für den Durchmarsch von Agefilaus hundert Talente Silber und ebensoviele Frauen. Allein er spottete über sie mit den Worten: „Warum find sie nicht gleich gekommen, um es zu holen?" Hiemit rückte er vorwärts, und als er sie in Schlachtordnung aufgestellt fand, schlug er sie in die Flucht und brachte ihnen bedeutende Verluste bei. Die nämliche Anfrage sandte er auch an den König von Ma kedonien. Als dieser erklärte, daß er sich besinnen werde, sagte Agesilaus: „nun so mag er sich besinnen; und wir marschiren in dessen!" Erstaunt über seine Kühnheit und eingeschüchtert gab nun der König den Befehl, ihn als Freund weiter ziehen zu lassen.