16 als von mir gethan! Gib mir lieber eine Stellung und einen Platz, wo ich Dir nützlich sein kann, ohne dich zu ärgern!" Bald darauf wurde Lysander nach dem Hellespont geschickt und führte den Spidridates, einen Perser, nebst bedeutenden Geldsummen und zweihundert Reitern aus dem Gebiete des Pharnabazus zu Age» silaus herüber. Doch ließ er seinen bisherigen Grimm nicht ruhen, sondern behielt auch noch spätere Zeit seine unzufriedene Gesinnung fort, welche ihm den Gedanken eingab, den beiden Häusern da- Königthum abzunehmen und es wieder der Gesammtheit aller Spar- tiaten zu übergeben. Vermuthlich hätte er auch in Folge der erzähl ten Mißhelligkeiten eine große Bewegung Hervorgerufe», wenn er nicht früher schon, in einem Feldzuge nach Böotien, sein Ende gefunden hätte. So liegt denn eben in allen ehrgeizigen Naturen, welche sich bei ihrer politischen Thätigkeit nicht vor Ueberschreitungen zu hüten ver mögen, eine weit reichere Quelle des Unheils, als des Heils. Denn wenn mit Lysander schwer auszukommen war, — wie dieß in Wirk lichkeit der Fall war, indem er bei seinem Ehrgeiz stets den rechten Moment verfehlte: — so konnte es doch wohl auch Agefilaus nicht unbekannt sein, daß es noch ein anderes, weniger tadelhastes Mittel gab, um einen hochgeachteten und ehrgeizigen Mann wieder zurecht zubringen, sobald dieser seine Stellung nicht einhielt. Aber es scheint die gleiche Leidenschaft gewesen zu sein, weßhalb der Eine die Gewalt des Höherstehenden nicht anzuerkennen und der Andere den Unverstand eines nahen Freundes nicht zu ertragen vermochte. Am Anfang fürchtete sich nun Tifsaphernes gewaltig vor Agefi- laus und schloß daher einen Vertrag ab, wornach der König demselben die griechischen Städte zu eigener Selbstregierung freigeben sollte. Nachher aber, als er überzeugt war, eine hinreichende Streitmacht zu besitzen, eröffnet- Tiffaphernes den Krieg. Agefilaus nahm den Kampf gerne auf. Denn seine Erwartung von dem bevorstehenden Feldzug war sehr bedeutend. Auch machte e« ihm großen Kummer, daß unter ihm selbst, dem obersten Führer der Lakedämonier, welche zu Wasser und Land die Herrschaft führten,