69 etwas zersprengte. In den Schulen*) konnte man hören, daß ein lauter Freudenruf, den er nach dem Siege ausstieß: „o schöner Tag!" ihm einen Blntsturz zugezogen habe; ein anhaltendes Fieber gesellte sich dazu und machte seinem Leben ein Ende. So viel von Antigonus. Cap. 31. Kleomenes nahm bei seiner Abfahrt von Kythcra seine Rich tung nach einer anderen Insel, Aegialia. Von hier beabsichtigte er, nach Kyrene überzuschen, als einer seiner Freunde, Therykion, ein Mann, der bei allen Handlungen einen hohen Geist gezeigt hatte, dabei aber in seinen Worten stets hochtrabend und ruhm rednerisch gewesen war, ihm unter vier Augen etwa folgende Vor stellungen machte. „Den schönsten Tod," sagte er, „den Tod in der Schlacht haben wir uns entgehen lassen. Und doch haben uns Alle sagen hören: Antigonus werde nur über die Leiche des Spartanerkönigs hinschrciten dürfen. Aber ein anderer Tod, an Heldenchrc der zweite, bleibt uns noch übrig. Wohin segeln wir in unserem Un verstände? Wollen wir dem Unglück entfliehen, das uns nahe ist, — wollen wir ihm nachjagen in weiter Ferne? Wenn es keine Schande ist, daß Herakles' Enkel den Nachkommen eines Philippus und Alexander dienstbar werden, so können wir uns eine weite Fahrt ersparen. Wir dürfen uns nur an Antigonus übergeben, der vcrmuthlich eben so hoch über Ptolemäus steht, als über den Acgyptern Makedoner. Achten wir's aber unter unserer Würde, Solchen zu dienen, von denen wir mit den Waffen besiegt sind — warum machen wir denn einen Menschen, der gar nicht gesiegt hat, zum Gebieter über uns? Etwa, daß wir vor der Welt dastehen — schlechter — nicht nur, als Einer, son dern als Zwei? Denn vor Antigonus fliehen wir; dem Ptole mäus schmeicheln wir! Oder wollen wir sagen, daß wir deiner ») In den „Schulen", b. h. höhere» Lehranstalten wurden auch geschichtliche Vorträge gehalten. .