64 an die Stadtmauern vor, bot dem Feinde Trotz und verwüstete Alles, — worauf er sich unangefochten wieder zurückzog. Cap. 26. Bald darauf vernahm er, daß Antigonus wieder gegen Tegea vorwärts marschire, um von dort aus einen Einfall in Lakonien zu machen. Schnell ließ er seine Soldaten aufbrechen, zog auf anderen Wegen an dem Gegner vorüber und erschien mit Tagesanbruch abermals vor der Stadt Argos. Das flache Land wurde verheert, das Getreide jedoch nicht, wie sonst gewöhnlich, mit Sicheln und Säbeln abgehauen, sondern mit groben Holz stücken, die in Form eines großen Schwerts ausgearbeitet waren, abgeschlagen, als ob die Leute nur zum Scherze, beim Marschiren, ohne die geringste Bemühung, Alles zertrümmerten und auch das Getreide vernichteten. Als sie jedoch bei dem Gymnasium Kyllarabis ankamen und bereits Hand anlegten, um dasselbe in Brand zu stecken, duldete er's nicht — eine Andeutung davon, daß er auch sein Verfahren gegen Megalopolis mehr als eine Handlung der Leidenschaft, denn als eine schöne Handlung, ansah. Antigonus kehrte nun zuerst ohne Verzng nach Argos zurück. Als er sodann die Berge und hervorragenden Punkte insgesammt zur Deckung besetzen ließ, so nahm Kleomenes hiegegen die Miene einer verächtlichen Gleich gültigkeit an und schickte Herolde an ihn, durch welche er die Schlüssel zum Heratempel zu erhalten wünschte, „uni vor seinem Abmarsch der Göttin noch ein Opfer darzubringen." Nach diesen Aeußcrungen eines ironischen Spottes opferte er wirklich der Göt tin vor den Thoren des verschlossenen Tempels, worauf er seine Armee nach Phlius abführte. Hierauf verjagte er die Besatzung von Oligyrtos und marschirte dann ab, an Orchomenos vorüber. Durch alles dies hatte er nicht nur seinen Mitbürgern ein hohes, muthiges Selbstbewußtsein eingeflößt, sondern sich auch bei den Feinden in den Ruf eines tüchtigen Feldherrn gesetzt, der seine bedeutende Stellung verdiene. Denn mit den Truppen einer ein zigen Stadt auszurücken und mit diesen neben der makedonischen