52 ständigt hatte, hegte die Besorgniß, daß Kleomenes seine Zwecke insgesammt erreichen könnte. Daher bearbeitete er das Volk theils mit freundlichen Worten, theils mit Gewalt und verlangte jetzt: „Der König solle gegen Empfangnahme von dreihundert Geißeln ganz allein in ihre Mitte eintretcn, oder auch außerhalb, bei der Ningschule Kyllarabium, mit seiner Armee zur Unterhandlung sich einstellen." Als Kleomenes dies erfuhr, erklärte er es für eine schwere Beleidigung. „Man hätte ihm dies schon damals, alsbald und offen sagen sollen, nicht aber jetzt, da er vor ihrer Thüre stehe, ihn mit Mißtrauen behandeln und abweisen." Auch erließ er hierüber ein Schreiben an die Achäer, dessen Hauptinhalt aus Beschuldigungen gegen Aratus bestand. Als nun aber auch Aratus sich vor der Volksversammlung in heftigen Schmähungen gegen Kleomenes erging, so brach dieser in aller Schnelligkeit auf und sandte einen Herold mit der Kriegs erklärung an die Achäer. Indessen zog er nicht nach Argos, sondern nach Aegium, um, wie Aratus behauptet, ihren Rüstun gen znvorzukommen. Jetzt entstand eine große Bewegung unter den Achäern und die Städte beeilten sich mit ihrem Abfall, weil das niedere Volk eben so sehr auf eine Vertheilung von Ländereien und völligen Schuldenerlaß hoffte, als ihrerseits die höheren Stände vielfach über Aratus Beschwerden hegten. Einzelne waren auch deshalb über ihn erbittert, weil er die Makedonier nach dem Peloponnes heranführte. Durch alle diese Umstände ermuthigt machte also Kleomenes seinen Einfall in Achaia. Zuerst eroberte er Pellene durch Ueber- rumpelung und vertrieb die Besatzung sammt den Achaiern. Hier auf brachte er Pheneon und Penteleion zum Anschluß. Da nun die Achäer eine Verrätherei in Korinth und Sikyon fürchteten, welche allerdings im Werk war, so schickten sie ihre Reiterei und die fremden Miethtruppen aus Argos dahin ab, um Wache zu halten, während sie selbst zur Feier der nemeischen Spiele sich nach Argos begaben. Daher faßte Kleomenes die wohlbegründete Hoffnung, diese Stadt, die nun von einer Masse