50 deshalb zwar von den Gefangenen die hervorragendsten Persön lichkeiten an die Achäer zurück, verschob jedoch die Versammlung auf spätere Zeit, um zunächst sich nach Lakedämon zurückzuziehen. Cap. 16. Dieses Ereigniß wirkte sehr nachtheilig auf die Verhältnisse von Griechenland ein, welches sich sonst in irgend einer Weise von seinen augenblicklichen Zuständen noch erholen und dem Uebermuth, der Habgier Makedoniens entrinnen konnte. Aratus ließ sich entweder von Mißtrauen und Furcht vor Kleomcnes leiten, oder von einem Gefühle des Neids gegen den so unerwartet emporgekommenen Mann. Nachdem er selbst drei unddreißig Jahre die erste Stellung inncgehabt hatte, dünkte es ihm doch entsetzlich, daß nun ein junger, nachgewachsencr Mensch ihm seinen Ruhm nnd seine Macht entreißen, ihm die oberste Leitung über einen Staat, den er selbst so hoch gehoben und so lange Zeit beherrscht hatte, hinwegnehmen sollte! Er machte daher zuerst einen Versuch, die Achäer selbst mit Gewalt an ihrem Vorhaben zu verhindern. Allein diese hörten nicht auf seine Mahnungen, weil sie von der Kühnheit des Kleomcnes eingeschüchtert waren. Sie fanden vielmehr die Forderung der Lakedemonier sogar noch gerechtfertigt, wornach man dem Peloponnes wieder seine alte Organisation zurückgeben wollte. Und so entschloß sich denn Aratus zu einer Handlung, die sich überhaupt für keinen Griechen eignete, aber gerade für ihn am schmachvollsten, seines bisherigen Verfahrens, seiner bisheri gen Politik am unwürdigsten war. Er berief den Antigonus*) nach Griechenland und füllte den Peloponnes niit Makedoniern an, — Makedoniern, die er selbst in jüngeren Jahren, nach der Befreiung von Akrokorinth, aus dem Lande gejagt hatte. Alle dortigen Könige mißtrauten ihm, mit allen hatte er Streit ge habt, und eben über diesen Antigonus hatte er in den Memoi- ') Antigonus mit dem Beinamen Doson.