48 fassend, und ganz wenige silberne Becher. Daraus konnte nun trinken, wer Lust hatte; Einem, der nichts verlangte, brachte kein Mensch einen Becher. Einen Ohrenschmaus gab es nicht und suchte man nicht. Er selbst war beim Trinken der leitende Mentor für die Gesellschaft. Bald machte er eine Frage, bald gab er eine Erzählung preis, und in allen seinen Reden war selbst der Ernst nicht unangenehm und andererseits auch der Scherz voll Anmuch und frei von jeder Gemeinheit. Denn während alle andern Fürsten ihre Jagd auf die Menschen machten, indem sie dieselben durch Geld und Geschenke ködern und verderben, so hielt er dies für eine Ungeschicklichkeit, ja für ein Unrecht. Dagegen durch freundliches Benehmen, durch eine Unterhaltung, welche den Ein druck von Anmuth und Auverläßlichkeit machte, — durch solche Mittel Allen, mit denen man in Berührung kommt, eine gewisse Zutraulichkeit einzuflößen und sie an sich zu ziehen: das erschien ihm als das Schönste, wahrhaft Königliche. Denn nur darin, glaubte er, unterscheide sich der Freund von einem Miethling, daß man den Einen durch Charakter und Wort, den andern lediglich mit Geld einfange. Cap. 14. Zuerst riefen ihn nun die Mantineer zu Hilfe. Als er während der Nacht in ihre Stadt eindrang, halfen sie ihm die achäische Besatzung hinauswerfen; sodann legten sie ihr Schicksal völlig in seine Hand. Allein Kleomenes gab ihnen sogleich ihre Gesetze und ihre Verfassung wieder zurück, um noch an dem glei chen Tage nach Tegea abzumarschiren. Bald darauf rückte er absichtlich auf Umwegen über Arka dien gegen das achäische Pherä. Seine Absicht ging dahin, ent weder die Achäer zu einer Schlacht zu veranlassen, oder den Aratus in den bösen Leumund zu bringen, daß er davon lause und sein Land dem Feinde preisgebe. Denn obwohl eigentlich Hyperbatas damals die Feldherrnstelle bekleidete, so lag doch bei den Achäern die sämmtliche Gewalt in den Händen des Aratus. Die Achäer rückten nun mit ihrem gesammten Kriegsvolke