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44 lichen Spruch umgcbracht haben und Jedermann bedrohen, der sich sehnt, die herrlichste, himmlisch schöne Ordnung der Dinge in Sparta wieder zu sehen. Und dieß ist unerträglich. Wenn es nun möglich wäre, ohne Blutvergießen die unnatürlichen, erst eingedrungenen Unheilsquellen Lakedämons zu verstopfen, als da sind: Ueppigkeit aller Art, Verschwendung, das ganze Schulden wesen, und zwei noch ärgere Uebel, Rcichthum und Armuth: dann würde er sich für den glücklichsten König halten, der, wie ein guter Arzt, das Vaterland geheilt, ohne ihm Schmerzen zu be reiten. Nun aber sei etwas Anderes zur Notwendigkeit gewor den, die ihm Lykurg verzeihen werde, — Lykurg, der, ohne König oder Staatsbeamter zu sein, nur als gewöhnlicher Bürger die Hand nach königlicher Macht ausgestreckt, indem er in Waffen auf den Markt gerückt, so daß der wirkliche König Charillus in seiner Angst nach einem Tempel flüchtete. Aber Charillus, ein rechtschaffener Mann und guter Patriot, habe bald die Plane des Lykurgus selber unterstützt und diese Aenderungen in der Staats- Verfassung willig angenommen. Thatsächlich habe also Lykurgus Zcugniß davon abgelegt, daß die Umbildung eines Staates schwie rig sei ohne Gewalt und Schrecken. Und diese Mittel (sagte Klcomenes) habe e r nur mit großer Mäßigung angewendet. Nur Solche, die der Rettung Lakedämons wirklich im Wege standen, habe er — aus dem Wege geräumt. Den Andern insgesammt (fuhr er fort) gebe er sämmtlichen Grund und Boden zum Besten; die Schuldner befreie er von ihren Schulden; unter den Fremden beabsichtige er eine Sichtung und Prüfung, damit die Wackersten aus ihrer Mitte, Spartaner geworden, mit den Waffen unsere Stadt beschützen und wir aushören, Lakonien als Beute in der Hand von Aetoliern und Illyriern zu erblicken, weil ihm die Menschen fehlen zur Verteidigung!" Cap. 11. Hierauf legte er zuerst selbst sein Vermögen auf den Altar des Vaterlands. Das Gleiche that sein Stiefvater Megistouus