43 auch zu Lakedämon neben dem Speisesaal der Ephoren die Bild säule der Furcht aufgestellt, weil man die Rcgierungsgewalt mög lichst einer Monarchie nahe zu bringen suchte. Cap. 10. Als der Tag angebrochen war, sprach Kleomenes über 80 Bür ger die Aechtung aus; diese mußten Sparta verlassen. Auch die Stühle der Ephoren ließ er entfernen, mit Ausnahme eines ein zigen, auf welchen er sich selbst niederlassen wollte, wenn er seine amtlichen Geschäfte besorgte. Hierauf veranstaltete er eine Volksversammlung, worin er sich wegen des Geschehenen vertheidigte. Er sagte: „von Lykurg seien den Königen noch die Mitglieder des Senats bcigegeben worden. Lange Zeit habe man auf diese Weise den Staat regiert, ohne eine weitere Behörde zu bedürfen. Erst später, als der messenische Krieg sich in die Länge zog, hätten die Könige, stets mit ihren Feldzügen beschäftigt, von selbst einige Leute aus dem Kreis ihrer Freunde für das Richteramt ausgewählt und dieselben, unter dem Namen von Ephoren, für ihre Mitbürger als Stell vertreter zurückgelassen. Die Ephoren seien nun anfänglich nie etwas Anderes gewesen, als Diener der Könige. Später hätten sie allmälig die Amtsgewalt auf ihre eigene Person übergeleitet und auf diesem Wege unvermerkt eine eigene hohe Behörde sich zu rechte gemacht. Der Beweis liege darin, daß bis auf den heutigen Tag ein König, den die Ephoren berufen lassen, auf die erste und die zweite Ladung sich weigere, dagegen erst bei der dritten Ladung sich erhebe, um sich zu ihnen zu begeben. Der Erste, welcher dem Amt der Ephoren seine Stärkung und Kräf tigung gegeben, sei Astcropus gewesen; allein dieser sei erst um viele Generationen später Ephore geworden. Hätten sie nun (fuhr er fort) einige Mäßigung bewiesen, so war geduldiges Ertragen am räthlichsten. Allein sie haben durch ihre angemaßte Vollgewalt das altehrwürdige Regiment aufgelöst, — so sehr aufgelöst, daß sie sogar von den Königen mehrere verjagt, andere ohne richter-