40 Sie warfen sich mit lautem Geschrei auf die Achaier, deren ganzes Heer sie in die Flucht jagten. Eine große Anzahl blieb todt auf dem Platze, die Üebrigen gab Kleomcnes in Folge eines Vertrags, den man abschloß, wieder frei. Der Leichnam des Lydiadas aber wurde auf seinen Befehl zu ihm herangebracht; er ließ ihn in einen Purpurmantel hüllen, setzte ihm einen Kranz auf's Haupt und schickte ihn so an die Thore von Megalopolis zurück. Dies war derjenige Lydiadas, welcher freiwillig die monarchische Gewalt nieder- gelcgt, seinen Mitbürgern die Freiheit zurückgegeben und den An schluß der Stadt an den Achäischen Bund veranlaßt hatte. Cap. 7. Durch diese Ereignisse war das Bewußtsein des Kleomenes bereits sehr gehoben. Er hegte die Ueberzeugung, daß er, sobald er nach eigenen: Belieben in dem Kampfe gegen die Achaier schalten und walten dürfe, ohne Schwierigkeit den Sieg davontragen würde. Daher belehrte er den Gatten seiner Mutter, Megistonus, daß man vor Allem sich die Ephoren vom Halse schaffen müsse, um sodann sämmtlichen Besitz den Bürgern preiszugcben und nach Wiederherstellung der allgemeinen Gleichheit Sparta zur Hegemonie in Griechenland aufzuwecken und hinzuleiten. Als jener für den Plan gewonnen war, zog er noch zwei oder drei weitere Freunde hinzu. Zufällig ereignete es sich in diesen Tagen, daß auch einer von den Ephoren, welcher in dem Tempel der Pasiphae *) sich zun: Schlafe niederlegte, daselbst einen seltsamen Traum hatte. Er meinte, an dem Orte, wo gewöhnlich die Ephoren sitzen, wenn sie ihre Amtsgeschäfte abmachen, — da stehe bloß noch ein einziger Stuhl, während die zwei andern weggenommen seien; und als er sich darüber verwunderte, habe sich eine Stimme aus dem Tempel hören lassen, welche sprach: „so sei es zum Heile von Sparta!" Als nun der Ephore diese Traumerscheinung dem Kleomenes Pasiphae, lakonische Orakelgdttin, zuweilen mit .«assandra oder Daphne sllr identisch gehalten.