39 lich in der Stadt ankam, und betheiligten sich sogar an seinem Einzuge, dann aber ließen sie ihn sogleich umbringen, sei es nun, daß dies wider den Willen des Kleomenes geschah, wie Philarchus meint, oder daß Kleomenes auf das dringende Zureden seiner Freunde ihnen diesen Mann preisgegeben hatte, denn der größte Theil der Schuld fiel jedenfalls auf sie, indem man bei Kleo menes einen Zwang annahm, dem er unterlag. Cap. 6. Indessen war er entschlossen, alsbald die Verhältnisse in der Stadt umzugestalten. Deßwegen bewog er die Ephoren durch Geldschenkungen, daß sie ihm einen neuen Feldzug dekretiren sollten. Er suchte auch noch viele andere Personen zu gewinnen und zwar durch seine Mutter Kratefiklea, die ihn reichlich mit ihren Mitteln unterstützte und feinen Ehrgeiz theilte. Ja, sie ging so weit, daß sie, ohne selbst nach einer neuen ehelichen Verbindung lüstern zu sein, dennoch um ihres Sohnes willen sich abermals an einen höchst angesehenen und einflußreichen Bürger verheirathete. Ausgerückt mit seiner Armee, nahm Kleomenes in dem Ge biete von Megalopolis zunächst das befestigte Leuktra weg. Als daher die Achaier in größter Eile unter Aratus gegen ihn heran zogen, stellte er sich unmittelbar vor der Stadt in Schlachtordnung auf, erlitt jedoch mit einem Thcile seiner Truppen eine Niederlage. Aratus duldete nun aber den Uebergang der Achaier über eine dort befindliche tiefe Schlucht nicht, sondern gebot der Ver folgung Halt. Im Unwillen hierüber ließ Lydiadas ans Megalo polis seine Reiter ansprengen, gerieth aber bei dieser Verfolgung in ein Terrain voll von Weinbergen, Gräben und Mauern. Seine Linien wurden auscinandergerissen und er erlitt bedeutende Verluste. Kaum bemerkte dies Kleomenes, als er die Tarentiner und Kreter gegen ihn anrücken ließ, von welchen Lydiadas nach einer heldenmüthigen Gegenwehr niedergemacht wurde. Durch diesen Vorfall bekamen die Lakedämonier neuen Muth.