38 Kleomenes rückte ihm bei Pallantium entgegen und wünschte eine Schlacht. Allein Aratus fürchtete seine Kühnheit und duldete daher kein Wagniß bei seinem Feldherrn, sondern entfernte sich wieder, geschmäht von den Achaiern, verhöhnt und verachtet von den Lakedämoniern, deren Anzahl nicht einmal 5000 Mann betrug. Dadurch wurde das Selbstbewußtsein des Kleomenes unge mein gehoben, der sich nun laut vor seinen Mitbürgern rühmte und sie dabei an die Aeußerung eines alten Königs erinnerte: „daß die Lakedämonier diesmal hinsichtlich ihrer Feinde umsonst fragten, — nicht wie viel, sondern wo sie seien?" Cap. 5. Hierauf zog er den Eleern, die von den Achaiern angegriffen wurden, zu Hülfe. Letztere waren bereits im Abzug begriffen, als er bei Lykäon sie überfiel, ihr ganzes Heer in die Flucht schlug und zersprengte, wie auch eine große Anzahl niedermachte oder gefangen nahm, so daß sich in Griechenland sogar das Gerücht verbreitete: Aratus selbst sei gefallen. Allein Aratus wußte den günstigen Augenblick vortrefflich zu benützen, indem er unmittelbar nach jener verlorenen Schlacht vor Mantinca rückte und diese Stadt, in welcher ihn Niemand erwartet hatte, sogleich wegnahm und besetzt hielt. Dadurch sank den Spartanern ihr Muth wieder vollständig und sie legten dem Kleomenes wegen aller weiteren Feldzüge Hindernisse in den Weg. Deßwegen beeilte er sich, den Bruder des Agis, Archidamos, der von dem andern regierenden Hause ein Thronrecht besaß, aus Messenien herbeizurufen, weil er glaubte, daß die amtliche Gewalt der Ephoren ihre Schneide verlieren würde, sobald das Königthum wieder in!s rechte Gleichgewicht und in den Besitz seiner vollen Macht gelangte. Die Ephoren aber, welche früher den Agis umgebracht hatten, merkten diese Absicht, und da sie befürchteten, nach der Rückkehr des Archidamos für ihr Ver gehen bestraft zu werden, so empfingen sie ihn zwar, als er heim-