30 Haß gegen Leonidas und Amphares offen hätten hervorblicken lassen; denn diese That in Sparta war das Schrecklichste und Frevelhafteste nach ihrer Ansicht, was je verübt worden war, seitdem die Dorier den Peloponnes bewohnten. An einen spar tanischen König legten ja, wie man wußte, nicht einmal die Feinde, die ihm in der Schlacht begegneten, leicht ihre Hand, sondern wandten sich ab von ihm, theils aus Furcht, theils aus Hochachtung gegen seine Würde. So viele Kämpfe daher Lake dämon auch mit den Griechen auszufechten hatte, so starb doch vor den Zeiten des Philippus nur ein einziger König eines ge waltsamen Todes; es war Kleombrotus, der bei Leuktra von einem Sperre getroffen wurde. Zwar behaupten die Messenier, daß auch Theopompus durch die Hand des Aristomenes gefallen sei; doch bestreiten dies die Spartaner, indem sie nur seine Ver wundung zugeben. Ueber diese Fälle mögen immerhin verschiedene Ansichten herrschen; so viel ist gewiß, daß in Sparta selbst Agis der erste war, welcher in der Stellung eines Königs durch die Ephoren starb. Seine Absicht ging nur auf edle, Spartas würdige Un ternehmungen. Auch stand er noch in einem Alter, in welchem ein Mensch, der einen Fehler beging, sonst überall Verzeihung erhält. Einen Tadel hätte er mehr aus dem Munde seiner Freunde, als von seinen Feinden verdient. Denn er hatte einem Leonidas das Leben geschenkt und den Andern nur allzu großen Glauben beigemessen; Milde und Sanftmuth war ein Grundzug in seinem Charakter gewesen.