23 Willigkeit und einen hohen Muth, der jedoch von Tollkühnheit und unüberlegtem Wesen weit entfernt war. Seine eigene An sicht (erklärte er) gehe auf eine entscheidende Schlacht, wobei man den Krieg nicht erst in das Innere hereinkommen lasse, in dem man die Pässe in dem Peloponnes preis gebe. Jedoch werde er nur nach den Ansichten des Aratus handeln. Dieser sei der ältere und zugleich der oberste Feldherr der Achäer. Er selbst sei nicht gekommen, um den Achäern Befehle zu geben, oder sie zu kommandiren, sondern nur, um mit ihnen und für sie zu fechten! Allerdings berichtet Baton aus Sinope, daß Agis, trotz des Befehls von Aratus, keine Lust zum Kampfe gezeigt habe. Er hatte nicht gelesen, was Aratus hierüber zu seiner eigenen Verteidigung geschrieben hat: daß er es nämlich für besser ge halten, wenn die Feinde erst, nachdem fast alles Getreide von dem Landvolk bereits eingebracht war, in das Land eindrängen, als wenn er selbst eine gefahrvolle Schlacht wagen sollte, bei der Alles auf dem Spiele stand. Nachdem also Aratus sich nicht zum Kampfe hatte ent schließen können, entließ er auch seine Bundesgenossen mit Wor ten der Anerkennung. Agis, den man allgemein bewunderte, brach wieder auf, während im Innern von Sparta bereits viele Verwirrung herrschte und Manches sich verändert hatte. Cap. 16. Agestlaus war daselbst noch Ephore. Aber befreit von Allem, was ihn vorher niedergedrückt hatte, scheute er sich vor keiner Ungerechtigkeit, sobald sie ihm Geld einbrachte. Er schob sogar, ohne daß damals der Zeitumlauf eine solche Maßregel verlangte, in vollein Widerspruch mit der gesetzlich bestimmten Zeitordnung einen dreizehnten Monat in das Steuerwesen ein, und betrieb darnach die Zahlungen. Da er jedoch die Beeinträchtigten fürchten mußte und von Jedermann gehaßt war, so hielt er sich Trabanten und begab sich nur unter ihrer Bedeckung in das Regierungsgcbäude. Den