20 Cap. 12. Indessen mußte Lysander sein Regiment uicderlegen, weil seine Zeit vorüber war. Die ausgestellten Ephoren ließen jetzt den Lconidas aus seinem Asyl wieder hervortreten und hängten dagegen den: Lysander und Mandrokleidas einen Proceß an, weil dieselben gegen das Gesetz die Abschaffung der Schulden und eine Landesvertheilung hätten beschließen lassen. Von dieser Gefahr bedroht suchten nun beide die Könige zu bewegen, „daß sie fest zusammenstünden und sodann sich um alle Anträge der Ephoren nichts bekümmern sollten. Diese Be hörde empfange ihre Stärke nur aus dem Zwiste der Könige, in dem sie den besseren Antrag mit ihrer Stimme unterstütze, wenn der eine König dem Staatsintcresse widerstrebe. Sobald jedoch beide sich in ihren Absichten vereinigten, könne ihre amtliche Voll macht durch nichts aufgehoben werden, und die Ephoren würden bei einem Kampfe gegen die Könige ganz ungesetzlich handeln. Nur wenn die Könige selbst sich bekämpfen, komme den Ephoren das Recht der schiedsrichterlichen Entscheidung zu, während ihnen keine Einmengung gestattet sei bei der Eintracht der Könige!" So ließen sich denn beide überreden. Sie zogen mit ihren Anhängern auf den Marktplatz, wo sie die Ephoren von ihren Stühlen vertrieben, um sodann andere an ihrer Stelle einzusetzen. Darunter befand sich auch Agesilans. Sodann riefen sie viele von der jungen Mannschaft unter die Waffen, entließen die Ge fangenen aus dem Kerker, und ließen ihre Gegner ernstlich be fürchten, daß sie eine große Anzahl umbringen würden. Doch wurde niemand von ihnen getödtet. Im Gegentheil, als Leonidas nach Tegea zu entwischen suchte und nun Agesilaus ihn zu verderben trachtete, indem er Leute gegen ihn aussandte, um ihn unterwegs zu überfallen: so schickte Agis, der dies er fuhr, andere vertraute Personen ab, welche den Leonidas in ihre Mitte nahmen und sicher nach Tegea geleiteten.