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Merkwürdig! Seit aller Druck, Censurdruck, Frohnendruck rc. verschwunden ist, sind alle Course gedrückt, und stit die Völker sich erhoben haben, sind die Papiere gefallen. In Sachsen braucht, wer es zeither etwa noch aethan, in Zukunft nicht mehr den Ministern, Ober» und Mittelbehördcn das Prädicat „Hoch" zu ertheilen: es soll ihnen nur die Bezeichnung „königlich" beigelegt werden. Die zeither ge bräuchlichen Anreden und Aufschriften „Ercellenz, Hochgeboren, Hoch- und Wohlgeboren, Hochwohl geboren, Wohlgeboren" sind ebenfalls nicht mehr in Anwendung zu bringen. Gescheidt! (V.-Bl.) Ev hat auch, wit vvn Frankfurt berichtet wird, der allerdings nicht ganz souveraine Fürst von Neuwied fein« Regierung an Preußen abgetreten. SS wäre doch herrlich, wenn sämmtliche kleine Fürsten Deutschland- diesem Beispiel folgten. Während die Cmtralaewalt kür Wim keine Zeit hat, bekümmert ste sich wenigstens um den Münchener Biercrawall. Wie man sich nämlich in politischen Kreisen erzählt, soll die baiersche Ne uerung in Holge deS nachlässigen Bmehmenö der Behörden bei den Vorgängen am 18. d. eine sehr ernste Note von Seiten der provisorischen Central gewalt erhalten haben. Die deutsche Polizeieinheit und das Würtembergische Ministerium. Bekannt lich giebt es in Würtemberg viele republikanische Regungen, im Süden desselben Aufstände, die'' Truppen sind hie und da von republikanischen Ideen erfüllt. Deshalb wollte das Reichsmini sterium em Lager pon Truppen anderer Staaten im Süded Würtembergs ausstellen. Mein hier gegen protestirte daS Würtembergische Ministerium entschieden (dies zugleich ein Wink für die, welche glauben, man dürfe der Reichsgewalt oder Natio nalversammlung nicht opponiren und sie nicht bc- Ü40 - Das Auge Beispiel der Abdankung drS Fürsten kämpfen; Alle- in der Welt unterliegt der Opposi- vo« Rettß-Lobenstrin findet'bereits Nachahmung. tionund Kritik, und was gut tstMaucht stchnicht ' davor HU ßürchtm) und ehe e-den Einmarsch der Truppen zugegeben, wäre «S selbst lieber abgetreten. Dieses Ministerium, Römer an der Spitze, ist ganz deutsch gesinnt; darum unterwirft e- sich aber noch nicht jeder Polizeimaßregel. Diese braven Män ner siegten, das Reichsministerium mußte seine Polizeimaßreael, erecutive Truppen einzulegen, aufgeben, Würtemberg ist frei geblieben vom Ein marsch anderer Truppen. Man sieht hieraus, wie ein braves, entschlossenes und freisinniges Mini sterium handelt, und was es kann, wenn eS will. Freiwillige Versteigerung. Das sud (lst. Ao. 20 zu Cossern gelegene Bauergut, welches 51 Acker 276 LR- Flächeninhalt umfaßt, soll Donnerstags den 23. November 1848, Vormittags 10 Uhr, durch den Unterzeichneten an den Meistbietenden versteigert werden. Kaufsgebote werden hierbei sowohl auf das ganze Gut, als auch nach Befinden auf einzelne Parzellen angenommen. Von den Erstehungsgeldern kann ein großer Theil auf dem Grundstück hypothekarisch stehen bleiben. — Erstehungs lustige erhalten über die Verkaufsbedingungen sowohl im Licitationstermine, als auch vorher durch den Unter zeichneten nähere Auskunft, und werden dieselben ersucht, fich zu der angegebenen Zeit in dem seilgebotenen Grundstücke zu Cossern einzufinden. Die Auswahl unter den Licitanten bleibt Vorbehalten. Bautzen, am 2. November 1848. Adv. Carl Moritz Brauer, K. S. Notar. Bekanntmachung. Der diesjährige hiesige Martini-Jahrmarkt beginnt Montags, -en 13. November I und schließt Mittwochs, den 15. November d. I., Mittags, dergestalt, daß am ersten Tage der Viehmarkt, an den beiden letzten aber der Krammarkt stattfindet. Pulsnitz, am 25. Oktober 1848. Der Stadtrath.