72 mannSkost." LuculluS suchte Einwendungen zu machen und wünschte einen Tag Frist zu erhalten. Allein beide gewährten ihm dich nicht und ließen ihn nicht einmal mit seiner Dienerschaft sprechen, damit er keinen Befehl zu Weiterem geben könnte, als für ihn selbst bestimmt war. Lediglich nur soviel erlaubten sie ihm auf seine Bitte, zu einem Sklaven in ihrer Gegenwart sagen zu dürfen, daß er heut „im Apollo" speisen werde; dieß war nämlich der Name von einem seiner Pracht zimmer. Und ebendamit hatte er die beiden überlistet, ohne daß sie es merkten. Denn bei jedem Speisesaal war, wie man steht, erne Summe für das Essen festgestellt; jeder hatte seine besonderen Anstal ten und Anordnungen, so daß die Dienerschaft bloß zu hören brauchte, wo er zu speisen wünsche, um sogleich zu wissen, wie viel Geld ver braucht und überhaupt aus welche Weise nach Ordnung und Einrich tung das Essen gegeben werden sollte. Im „Apollo" pflegte er um fünfzigtausend Drachmen zu speisen. Auch jetzt wurde diese Summe auSgegeben und Pompejus war bei der Größe dieser Ausgaben na mentlich über die Schnelligkeit der Zubereitung höchlich erstaunt. Für solche Dinge also verwendete LuculluS seinen Reichthum in Hellem Uebermuth, — weil es eben nur wirklich ein erbeuteter und barbarischer Reichthum war! Cap. 42. Sehr beachten-- und nennenswerth war seine Einrichtung hin sichtlich der Bücher. Er brachte viele schöne Handschriften zusammen und die Anwendung, die er davon machte, war noch edler, als die Erwerbung. Seine Bibliotheken wurden Jedermann zum Gebrauch überlassen. In den umgebenden Gallerien und Museen nahm man ohne alle Schwierigkeit die gelehrten Griechen auf, welche sich daselbst, wie in einem Gastbof der Musen, häufig einfanden und nun tagelang mit einander verkehrte», indem sie von allen anderen Geschäften gerne abgingen. Oft unterhielt sich LuculluS selbst mit ihnen, erschien plötzlich in den Gallerien und war dann den Philologen und Politi kern behülflich, je nach ihren Bedürfnissen. Ueberhaupt war sein Haus für Alle, welche nach Rom kamen, eine Heimat, ein griechisches Prytaneum.