58 dessen erfolgten eben keine Heldenthaten von ihnen. Nachdem sie sich ein klein wenig mit der römischen Reiterei herumgeschlagen, hielten sie bei dem Anmarsch des Fußvolks nicht mehr Stand, sondern zer stoben auf der Flucht nach rechts und links auseinander und zogen die Reiterei zur Verfolgung hinter sich her. In dem Augenblicke, als diese zersprengt wurden, jagte auch die Reiterei unter TigraneS heran, deren Glanz und Menge den Lucullus bei ihrem Anblick in Besorgniß versetzte. Er rief daher seine Reiterei von der Verfolgung zurück und stellte sich selbst zuerst den Atropatenern, die er mit ihren besten Leu ten vor sich hatte, zum Widerstand entgegen; ja, noch ehe es zum Handgemenge kam, hatte er ihnen einen solchen Schrecken eingejagt, daß sie flohen. Unter den drei Königen, die sich miteinander in eine Schlacht eingelassen hatten, scheint MithridateS auS Pontus am schmählichsten die Flucht ergriffen zu haben, indem er nicht einmal daS Kriegsge schrei der Römer auszuhalten vermochte. Die Verfolgung währte lange und dauerte die ganze Nacht hindurch, bis endlich die Römer nicht nur vom Würgen, sondern selbst vom Gefangennehmen und Wegschleppen der werkhvollsten Beute aller Art vollständig erschöpft waren. Livius berichtet, daß in der vorhergehenden Schlacht zwar zahlreichere, aber in dieser dagegen ausgezeichnetere Personen auf feindlicher Seite gefallen oder zu Gefangenen gemacht worden seien. Cap. 32. Hiedurch mit stolzem Muthe erfüllt, gedachte LuculluS, weiter in'S Innere vorzudringen und seinen Feind völlig zu stürzen. Aber schon in der Zeit de«Herbstäqninoctiums überfiel ihn gegen alle seine Erwartungen das mißlichste Unwetter. Fast immer schneite e« und bei heiterem Himmel trat Reifen und Frost ein. Hiedurch wurde das Flußwasser für die Pferde zum Trinken fast ungenießbar, wegen de« aüzustarken Kältegrade«; ebenso wurde jeder Flußübergang für die Mannschaft schwierig, weil daS E>S brach und den Pferden mit sei nen scharfen Kanten die Sehnen abschnitt. Der größte Thtil des Landes hatte viele Gebüsche, Hohlwege und Waldungen, weßhalb der Soldat niemals trocken wurde. Aus den Märschen hatte er da«