56 drei Reiche, die größten unter der Sonne, unüberwunden und siegreich hindurchzuziehen. Er schickte also nach Pontus an Sornatius und dessen Unter generale den Befehl, das dortige Heer ihm zuzuführen, weil er beab sichtige, von Gordhene weiter vorzudringen. Allein wenn die Ge nannten schon früher mit der Unzufriedenheit und dem Ungehorsam ihrer Soldaten zu kämpfen hatten, so mußten sie erst jetzt in vollstem Maße die Zügellosigkeit derselben kund werden lass i, indem sie kein Mittel fanden, irgendwie eine Mannschaft durch stündliche Worte zu gewinnen, oder in Ordnung zu bringen. Mit lautem Geschrei versicherten die Soldaten, daß sie nicht einmal da blieben, wo sie jetzt waren; sie würden fortgehen; „kein Man» bleibe in Pontus." Diese Nachrichten, welche bei Lucullus einliefen, wirkten nun auch auf die dortige Armee verderblich ein. Bereits waren die Leute durch ihren Reichthum und Luxus für einen Feldzug zu schwerfällig geworden und wollten eben unthätig bleiben. Ja, als sie die freien Aeußerungen der Andern vernahmen, sagten sie: „das seien Männer! und man müsse ihrem Beispiele nachahmen; sie hätten jetzt genug aus gerichtet; sie hätten Rettung und Ruhe verdient! Cap. 31. Nachdem Lucullus diese und noch schlimmere Reden vernommen hatte, stand er von dem Feldzuge gegen die Partber ab. Dagegen warschirte er wieder gegen Tigranes, mitten im höchsten Sommer. Indessen nach Ueberschreitung des Taurus verlor er den Muth, da die Felder sich noch überall ganz grün zeigten*); so bedeutend bleiben hier, in Folge der kalten Temperatur, die Jahreszeiten zurück. Demungeachtet stieg er von den Bergen herab und schlug die Arme nier, die sich gegen ihn wagten, zwei- oder dreimal in die Flucht, worauf er das flache Land ruhig plündern konnte. Auch gelang es ihm, die für TigraneS bereit gehaltenen Magazine wegzunehmen, wo durch er die Feinde in einen Mangel versetzte, den er bis dahin selber befürchtete. ') Lucullus konnte somit noch keine Fvurngirunoc» vornehme»,