47 anderntheils in gleicher Weise den Sextilius, um ein großes Corps von Arabern, das für den König heranrückte, abzuhalten. Sextilius überfiel die Araber gerade beim Aufschlagen eines Lagers und vernichtete die Meisten. Ganz zur gleichen Zeit griff Murena, der dem Tigranes folgte, im geeignetsten Augenblicke sei nen Gegner an, als dieser eine felsige, enge Schlucht in einem lan gen Zuge mit seiner Armee zu passtren suchte. Tigranes selbst rettete sich durch die Flucht, indem er sein sämmtlicheS Gepäck im Stiche ließ, von den Armeniern aber blieben Viele auf dem Platze und eine noch größere Anzahl wurde zu Gefangenen gemacht. Cap. 26. Bei diesem günstigen Fortgang der Dinge brach Lucullus nun auf, um gegen Tigranokerta zu marschircn. Er schlug sein Lager in den Umgebungen der Stadt und belagerte sie. In ihrem Innern befanden sich viele Griechen, welche aus Kilikien fortgeschleppt wor den waren, und eben so viele Barbaren, welche das Schicksal der Griechen theilten, — Adiabener *) Assyrier, Gordyener und Kappa- dokier, deren Heimathstädte er zerstört hatte, worauf er sie selbst sortführte und zur Niederlassung in Tigranokerta nöthigte. Auch lag in der Stadt eine Masse von Geld und Kostbarkeiten, weil jeder ge wöhnliche Bürger, wie jede fürstliche Person unv der König selbst, sich's zur Ehre rechnete, zur Vergrößerung und Verschönerung derselben mitzuwirken. Daher betrieb denn auch Lucullus die Belagerung mit aller Kraft, in der Meinung, daß Tigranes dieselbe nicht würde dulden wollen, sondern sogar wider seine Absicht durch die Leidenschaft müßte veranlaßt werden, zum entscheidenden Kampfe heranzurücken. In dieser Meinung täuschte er sich nicht. Mithridates widerrieth es zwar dem Könige durch Boten und Briefe, die er ihm schickte, sich irgend in ein Treffen einzulassen; „vielmehr solle er lediglich mit seiner Rei terei dem Feinde die Lebensmittel abschneiden." Auch Taxiles, der «> Adiabener in der Gegend de» durch Alexanders Sieg berühmten .Arbela in Assyrien.