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43 Autolykus soll nämlich unter diejenigen gehört haben, welche den Zug des Herakles gegen die Amazonen — von Thessalien aus — mitmachten. Er war ein Sohn des Deimachos. Nach seiner Abfahrt von dort, in Gemeinschaft mit Demoleon und Pblogios, verlor er sein Schiff, das an der Halbinsel*) bei einem Orte, welcher Peda. lion heißt, strandete. Er selbst rettete sich mit seinen Waffen und Gefährten nach Sinope, und nahm den Syrern diese Stadt ab. Denn Syrer hatten sie damals inne, welche der Sage nach von Sy- rus abstammten, einem Sohne des Apollo und der Sinope, einer Tochter des Asopus. Als Lucullus das hörte, erinnerte er sich an eine Mahnung Sulla's, welcher in seinen Denkwürdigkeiten anräth, Nichts für so zuverlässig und sicher zu halten, als das, waS uns durch Träume angedeutet wurde. Jetzt erfuhr er, daß Mithridates und Tigranes vielleicht schon im nächsten Augenblicke die Gränze von Lykaonien und Kilikien über schreiten würden, um die Ersten zu sein, die in Asien eindrängen. Hiebei wunderte er sich nur über den armenischen Fürsten, „daß der selbe bei der Absicht, die Römer anzugreifen, den Mithridates nicht während derBlüthezeit seiner Macht zumKriege benützt und sich nicht früher an dessen noch kräftige Macht mit seiner eigenen angeschiossen hätte, sondern ihn vielmehr hätte untergehen und zermalmt werden lassen und dagegen jetzt, bei so abgeküblten Aussichten, den Kampf beginne, um mit Leuten, deren Wiedererhebung eine Unmöglichkeit sei, nun selbst auch in's Verderben zu stürzen!" Cap 24. Nachdem aber auch Machares, Mithridates' Sohn, der den Bosporus**) besaß, ihm einen Kranz im Werthe von tausend Gold stücken übersandt hatte, mit der Bitte, den Titel: „Freund und Bun desgenosse des römischen Volks" zu erhalten: so glaubte Lucullus, daß hiemit der erste Krieg sein Ende erreicht habe. «) Diese Halbinsel, auf deren Isthmus die Stadt Sinope lag, ist nach Strabo auf beiden Seiten mit Klippen beseht und daher für die Schifffahrt sehr gefährlich. ") Bosporus, nämlich der kimmerische, ist die heutige Krimm.