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31 Denn zufällig schlummerte er gerade, und Mcnedemus, einer von seinen Kammerdienern, der an der Thüre stand, erklärte dem O1- thakuS: .daß er nicht gelegen komme, da sich LuculluS vor we nigen Augenblicken der Ruhe hingegeben habe, um sich von langem Nachtwachen und so bedeutenden Anstrengungen zu erholen." Allein OlthakuS entfernte sich auf diese Mahnung nicht, sondern erklärte, auch wenn man ihn hindere, eintreten zu wollen, da er mit Lu culluS über eine nothwendige und wichtige Angelegenheit zu spre chen wünsche. Bereits gerieth nun MenedemuS in Zorn und er widerte: „es gebe nichts Nothwendigeres, als LuculluS' Gesundheit!" und zugleich stieß er den unbequemen Menschen mit beiden Hän den gewaltsam hinweg, Dieser aber wurde ängstlich, schlich sich zum Lager hinaus, nahm sein Pferd und jagte MithridateS' Lager zu, — aber unverrichteter Dinge. So ist es bei irgend einer Unternehmung nicht minder, als bei einer Arznei, nur eden der rechte Zeitpunkt, welcher das ret tende, wie das verderbende Moment dazu gibt. Cap. 17. Bald darauf wurde SornatiuS mit zehn Cohorlen abgeschickt, um Getreide beizuführen. Verfolgt von Menanber, einem der Ge nerale des MithridateS, setzte er sich zur Wehr und lieferte ein Treffen, worin er ein bedeutendes Blutbad anrichtete und die Feinde vollständig schlug. Und abermals wurde ein Anderer, Adrianus, mit einer Trup penabtheilung abgesandt, damit die Soldaten Proviant im Ueber- fluß bekommen sollten. MithridateS ließ dieses nicht unbemerkt, sondern schickte Menemachus und Myron an der Spitze eines be deutenden Corps von Reiterei und Fußvolk ab. Aber sie wurden rnSgesammt, — und wie man sagt, bis auf zwei Mann! — von den Römern niedergehauen. MithridateS suchte nun freilich dieses Unglück zu verheimlichen; er stellte es als nicht so bedeutend, sondern ganz geringfügig dar; „seine Generale hätten eben — aus Unerfahrenheit! — eine kleine Schlappe bekommen." Allein AdrianuS marschirte in Parade am