Sobald er hiemit zu Ente war, eilte er, an die Verfolgung des Mithridates selbst zu kommen. Denn er hoffte ihn noch irgendwo in Bithynien zu finden, beobachtet von Voconius, den er selbst zur Verhinderung der Flucht mit Schiffen nach Nikomedien abgesandt hatte. Allein VoconiuS ließ sich zu Samothrake*) in die Myste rien eiuwethen und machte die Feste mit, wodurch er sich ver spätete. Mithridates segelte indessen mit seiner Flotte ab und beeilte sich, bevor Lucullus sich gegen ihn wandte, in Pontus einzulau fen. Jedoch überfiel ihn ein gewaltiger Sturm, von welchem der eine Theil seiner Fahrzeuge verschlagen, der andere versenkt wurde. Die ganze Küste war viele Tage lang ganz angefüllt von Schiffs trümmern, die von den Wogen auSgeworsen wurden. Mithridates selbst fuhr aus einem Lastschiff, das übrigens wegen seiner Größe nicht wohl in die Nähe des Landes gebracht werden konnte und deßwegen von seinen Steuerleuten in der hochgehenden See und dem blinden Wellengetöse stehen gelassen wurde; und doch war cS andrerseits auch für das Meer bereits zu schwer geworden und hatte zu viel Wasser gefaßt. Der König stieg daher auf ein leich tes Kaperschiff hinüber und gab seine Person in die Hände der Piraten. Dennoch gelangte er wider alle Erwartung und unter den höchsten Gefahren glücklich nach Herakles in Pontus**). Lucullus aber durfte seine Prahlerei gegen den Senat aus sprechen, ohne daß das Schicksal ihn dafür züchtigte. Als nämlich der Senat für den Krieg eine Summe von dreitausend Talenten***) decretirte, um davon eine Flotte auszurüsten, verhinderte dieß Lu cullus durch ein Schreiben, das er sandte und worin er sich rühmte, ohne Geldaufwand und so bedeutende Anstalten, bloß mit den *1 Samothrake, Insel an der Küste von Thrakien, berühmt durch den Dienst der „Kabiren", über welche namentlich auch Schilling schrieb. ") Lag eigentlich noch in Bithynien. "»> Annähernd 4 Millionen Thaler.