23 der mit diesem ganzen Zuge jetzt an dem feindlichen Lager vorbei- defilirte. Sallust erzählt bei dieser Gelegenheit, daß die Römer damals zum erstenmale ein Kameel gesehen hätlen. Es ist mir jedoch auf fallend, wie er glauben kann, daß weder die Armee, welche schon früher unter Scivio den AntiochuS besiegte, noch eine andere, die erst kürzlieb bei Orchomenos und Ehäronea mit Archelaus gekämpft hatte, das Kameel sollte kennen gelernt haben. Indessen hatte sich Mitbridates zur schleunigsten Flucht entschlossen. Um j«doä> in seinem Rücken dem LuculluS einen Ge» genzug und eine künstliche Hemmung zu bereiten, beabsichtigte er seinen Admiral Aristonikus nach den griechischen Gewässern abzu senden. Allein fast im Augenblicke der Abfahrt bemächtigte sich LuculluS in Folge einer Verrätherei seiner Person und einer Summe von zehntausend Goldstücken, welche er milnehmen wollte, um einen Theil des römischen HeerS damit zu bestechen. Dieß hatte zur Folge, daß Mithridates nach dem Meere floh, während seine Generale das Heer auf dem Landwege abführten. Doch überfiel sie LuculluS am Fusse Granikus*), machte sehr viele Gefangene und tövtete zwanzigtausend Mann. Ueberhaupt sollen von der ganzen Masse an Troß und streitbarer Mannschaft nicht viel weniger, als dreimalhunderttausend Mann, vernichtet worden sein. Cap. 12. In Kyzikus angekommen, genoß LuculluS zuerst die entsprechen den Beweise von Freude und Zuneigung der Bewohner**)-, sodann lüstete er eine Flotte aus, um nach dem Hellespont zu fahren. Nach seiner Landung in Troas nahm er daselbst sein Quartier in dem Tempel der Aphrodite und glaubte dort im Schlafe wäh- *) Granikus, Fluß ln Myslen, mündet in die Proponti« und ist vorzüglich durch den ersten Sieg Alexanders de« Großen üder di« Perser be ruh,Nl. »») So wurden z. B. Spiele gestiftet, die „Lueulleia" hießen und noch später gefeiert wurden.