17 dortigen Städte nahmen ihn abermals mit Freuden auf, sondern eS brachen überhaupt die früheren Krankheitssymptome in ganz Asien wieder au«, weil es von den römischen Wucherern und Zollxäch- tern unerträgliche Dinge erleiden mußte. Dieß waren gleichsam die Harpyien, die dem Volke alle Nahrung wegfraßen, und als solche jagte sie später Lucullus zum Land hinaus. Für jetzt versuchte er bloß, ihnen durch vernünftige Vorstellungen einige Mäßigung bei zubringen und setzte schon dadurch dem drohenden Abfall mancher Völkerschaften ein Ziel. Denn eigentliche Ruhe herrschte, so zu sagen, bei keiner einzigen. Cap. 8. Die Zeit, in welcher LuculluS von diesen Angelegenheiten in Anspruch genommen wurde, betrachtete indessen Cotta für einen ihm selbst äußerst günstigen Moment und rüstete sich daher zu einem Kampfe gegen MithridateS. Zwar liefen vielfache Nachrichten ein, wornach Lucullus auf seinem Anmarsch bereits in Phrygien lagerte; allein Cotta meinte nahezu, den Lorbeerkranz schon in den Hän den zu haben, und beschleunigte daher sein Zusammentreffen mit dem Feinde, um Lucullus keinen Antheil am Triumphe nehmen zu lassen. Aber er wurde geschlagen und zwar auf einmal zu Wasser und zu Land, mit einem Verlust von sechzig Schiffen nebst der Bemannung, sowie von viertausend Mann Fußvolk. Er selbst wurde sodann in Chalkedon eingeschlossen und belagert, so daß er jetzt sehnsüchtig nach Lucullus' hülsreichen Händen in die Ferne hinaussah! Nun suchten allerdings Einige den Lucullus auszumuntern, daß er, ohne sich weiter um Cotta zu bekümmern, vorwärts mar- schiren solle, da er das, von seinem Gebieter verlassene, Königreich des MithrikateS ohne Mühe einnehmen könne. Hauptsächlich waren es die Soldaten, aus deren Munde man solche Aeußerungen ver nahm. Diese waren darüber unwillig, daß Cotta durch seine schlechten Maßregeln, anstatt bloß sich selbst und seine eigenen Leute in s Verderben zu führen, jetzt auch ihnen hinderlich werden sollte, während ein Sieg möglich sei, ohne auch nur eine Schlacht zu liefern. Allein Lucullus sprach sich ihnen gegenüber in einer öffent- PMkarch. XV. 2