15 damals in der Blüthezeit seines Ruhmes stand und Rom regierte, in ihre Netze zog und als Liebhaber bei sich empfing, so vereinigte sich die Macht deS Slaates vollständig in ihrer Person. Nicht daS Mindeste geschah für den Staat, wenn EetheguS es nicht be trieb; und ebensowenig geschah, ohne Präcias Verlangen, irgend Etwas bei EetheguS. Dieser Dame wußte also Lucullus theils durch Geschenke, theils durch Schmeicheleien beizukommen. Indessen war eS für ein stolzes, ruhmsüchtiges Weib wohl auch an sich schon ei» großer Lohn, wenn man sie einem Lucullus in seinen ehrgei zigen Absichten Helsen sah. Schnell besaß er also an EetheguS einen Lobredner, der sich für ihn um Kilikien bewarb. Sobald ihm aber einmal dieß ge lungen war, brauchte er Präcia oder EetheguS nicht weiter an zusprechen; alle Römer ohne Unterschied legten unverzüglich den mithridatischen Krieg in seine Hände. Von keinem Andern, glaubte man, könne dieser Krieg besser durchgesochten werden; denn Pom- pejuS lag noch gegen Sertorius zu Felde, Metellus*) war alters schwach, und doch waren dieß die einzigen Männer, die man etwa alS Nebenbuhler hätte aufstellen können, um ihm de» Oberbefehl streitig zu machen. Indessen wurde doch Luculls Amtsgenoffe Eotta, auf seine eigene dringende Bitte, die er dem Senate verlegte, mit etlichen Schiff-n abgesandt, um die Propontis**) zu decken und Bithynien zu vertheidigen. Cap. 7. Lucullus setzte nun mit einer Legion, die noch an Ort und Stelle, (d. h. in Italien) von ihm gebildet war, nach Asien über. Dort übernahm er das andere Heer. Uebrigens herrschte hier — in Folge von Genuß- und Habsucht — eine allgemeine Entsittlichung. Namentlich befand sich daselbst das sogenannte „Fimbrianische" Corps, das sich so sehr an die QuintuS CäcilinS MetctluS PiuS, Sohn deö Metelius NumidicuS, der vor PompejuS in Spanien gegen ScrroriuS gekämpft hatte. Propontis, jetzt Marmarameer.