den ganzen marfischen Krieg zu beschreiben. Wahrscheinlich entschied nun das Loos für einen griechischen Aussatz; denn man besitzt noch heutzutage von ihm eine Geschichte des marfischen Krieges. Von der Liebe, die er gegen seinen Bruder Marcus hegte, gab er sehr zahlreiche Beweise, wovon hauptsächlich der erste im Gedächtniß der Römer fortlebt. Obgleich er nämlich der ältere war, so mochte er doch ein höheres Amt nicht allein annehmen, sondern wartete das gesetzliche Alter seines Bruders ab. Hiedurch gewann er das Volk so sehr für sich, daß er, ungeachtet seiner Abwesenheit (bei der Wahl), m i t demselben zum Aedilen ernannt wurde. Cap. 2. Schon während seines Jünglingsalter- gab er in dem mar fischen Kriege viele Beweise von Kühnheit und Verstand. Noch mehr war es aber seine Festigkeit und sein freundliches Wesen, weßhalb ihn Sylla in seine Nähe zog und fortwährend, von Anfang an, zu Geschäften verwendete, welche die höchste Bedeutung ansprachen. Darunter gehörte auch die Besorgung des Münzwesens. Denn durch ihn wurde zur Zeit des mithridatischen Kriegs Las meiste Geld im Peloponnes geschlagen. Man nannte es nach ihm „lukullisches" Geld und es blieb sehr lange gangbar, weil es durch die Bedürf nisse der Soldaten im Felde einen raschen Umlauf erhielt. Ais Sylla nachher, während seines Aufenthaltes zu Athen, zwar Herr des Landes war, dagegen auf der Seeseite seine Zu- fuhren von den Feinden, welche das Meer beherrschten, abgeschnit- ten sah, so entsandte er den Lucullus nach Aegypten und Afrika, um Schiffe von dort herbeizuführen. Nun war eS gerade mitten im Winter. Dennoch segelte er mit drei griechischen Kaperschiffen und eben so vielen rhodischen Kleingaleeren in das wette Meer und gegen die feindlichen Schiffe aus, die bei ihrer Ueberwacht überall in großer Anzahl umherkreuzten. Er setzte sich hiebei der höchsten Gefahr aus; indessen lief er glücklich in Kreta ein, welches er auf seine Seite brachte. Hierauf traf er in Kyrene, als Folge von beständigen Für stenwechseln und Kriegen, eine große Verwirrung an. Aber er