85 DieEinthcilung geschah nach den Gewerben, in Musiker*), Gold arbeiter, Banhandwerkcr, Färber, Schnster, Gerber, Schmiede und Töpfer. Die übrigen Gewerbe vereinigte er insgesammt und bildete aus ihnen allen eine einzige zusammengehörige Zunft. Dabei führte er bei jeder Berufsart einen angenehmen inneren Verkehr, Zusammen künfte und religiöse Culte ein. Dadurch hob er jetzt zum ersten Mal in der Stadt alle Acußerungcn und alle Gedanken an einen Unterschied zwischen Sabinern und Römern, zwischen den Unterthanen des Tatius und denen des Romulus vollständig auf. Die Folge war, das; die vorgcnommcne Scheidung eine harmonische Vereinigung und Verschmel zung Aller mit Allen herbeiführte. Ferner rühmt man unter seinen staatlichen Einrichtungen auch die Verbesserung eines bekannten Gesetzes, welches jedem Vater den Verkauf seiner Kinder gestattete. Numa entzog diesem Gesetz alle ver- heirathetcn Söhne, wenn die Verehelichung mit Gutheißen oder nach dem bestimmten Willen des Vaters geschehen war. Denn er fand es empörend, daß eine Frau, die einen freien Mann zu besitzen gehofft hatte, später das Weib eines Sklaven werden sollte. Cap. 18. So befaßte er sich auch mit astronomischen Gegenständen, worin er zwar kein gründlicher Gelehrter, aber auch nicht ohne alle Kenntnisse war. Unter Romulus Regierung hatte man lauter Monate, die jeder vernünftigen Ordnung entbehrten. Einige derselben zählten nicht ein mal zwanzig Tage, andere fünfunddrcißig oder gar noch mehr. Von einer Ungleichheit hinsichtlich des Mond- oder Sonnenlaufes hätte man keine Vorstellung. Man hielt nur das Eine fest, daß sich das Jahr auf 360 Tage belaufen müsse. Numa berechnete nun, daß der Unterschied, der sich ans jener Ungleichheit ergab, elf Tage ausmache, weil das Mondsjahr blos 354 Tage hatte, dagegen das Sonncnjahr 365. In dem er diese elf Tage verdoppelte, sügte er je über das andere Hahr *) Diese waren für den Gottesdienst, für öffentliche Spiele und Leichenbegängnisse unentbehrlich.