67 Sabiner ein Band der Liebe und Freundschaft mit einem kraftvollen und mächtigen Staate zu werden?" Zu diesen Vorstellungen gesellten sich, wie man erzählt, noch gün stige Vorzeichen, wie auch die eifrigsten Bemühungen seiner Mitbürger, die bei der Kundwerbung der Gesandtschaft ihn baten, doch nach Rom zu gehen und den Thron zu übernehmen, um hiedurch eine Gemein schaft und Vermischung seiner Landsleute mit Nom hcrbeizuführen. Cap. 7. Als nun sein Entschluß gefaßt war, brachte er zuerst den Göttern ein Opfer und zog sodann nach Rom hinweg. Senat und Volk gingen ihm mit begeisterter Liebe entgegen; von den Frauen wurde er mit entsprechenden Segenswünschen empfangen; in den Tempeln opferte man. Es war ein allgemeiner Jubel, wie wenn die Stadt nicht einen König, sondern ein Königreich erhielte. Als man auf dem Forum Halt machte, ließ Spurins Vettius, der gerade in diesen Stunden das Amt des Jnterrex bekleidete, die Bürger zur Abstimmung schreiten, was ohne alle Ausnahme mit einen:: Ja! geschah. Hierauf brachte man ihm die königlichen Insignien. Allein jetzt sprach er den Wunsch aus, in der Sache nicht weiter zu gehen, indem er auch die Bestätigung des Himmels für sein König thum bedürfe. In Begleitung von Wahrsagern und Priestern bestieg er hierauf das Kapitol; die damaligen Römer nannten es noch den Tarpejischen Hügel. Hier stellte ihn der Oberste der Wahrsager mit verhülltem Antlitz in die Richtung gegen Mittag, während er selbst hinter Nnma stehen blieb, seine Rechte ihm sanft auf's Haupt legte, über ihm betete und dabei nach den Offenbarungen, welche von den Göttern durch Vögclflug oder andere Zeichen kommen sollten, umher schaute, indem er seine Blicke nach allen Seiten hin schweifen ließ. Trotz der großen Volksmenge herrschte auf dem Forum eine un glaubliche Stille. Man wartete mit der gespanntesten Aufmerksamkeit auf das, was kommen sollte, bis sich plötzlich günstige Vögel zur rech ten Seite zeigten und die Bestätigung brachten. So legte denn Numa den Königsmantel an und begab sich lang- ö*