40 nach der Ueberwältigung des Amulius voller Freuden an den Ort hingerannt seien, wo die Wölfin ihnen, als Säuglingen, das Euter gereicht hatte. Als Nachahmung jenes Laufes werde nun das Fest ge feiert und die Jünglinge von Staude rennen deschalb durch die Stadt: „Schlagend nach Allen im Wege, wie einst, als — Schwerter in Händen, — Romulus und RemuS liefen von Alba dahin." Das blutige Schlachtmesser werde ihnen an die Stirne gesetzt als Sym bol der damaligen Ermordung und Gefahr, während das Abwaschen mit Milch eine Erinnerung an ihre früheste Ernährung sei. Cajus Acilius berichtet ferner: noch vor der Gründung Rom's seien dem Romulus und dessen Leuten ihre Rinder abhanden gekommen; sie hät ten defiwegen den Faunus angefleht und seien sodann zum Aufsuchcn derselben hinausgelaufen, und zwar unbekleidet, um nicht vom Schweiße belästigt zu werden; dieß sei der Grund, warum nun auch die Lupcrci unbekleidet herumrenncn. Was den Hund betrifft, so läßt sich be haupten, daß derselbe, wenn das Opfer eine Reinigung bezweckt, eben zum Behufc dieser Reinigung geschlachtet wird. Denn auch die Grie- > chen tragen bei ihren Reinigungsopfern junge Hunde hinaus und ver anstalten vielfach die sogenannten „Hundsopser". Dagegen wenn man dabei eine Dankesfeier für die Wölfin wegen der Ernährung und Er rettung des Romulus begehen will, so ist gleichfalls die Abschlachtnng eines Hundes völlig am Platze; denn der Hund ist ein Feind des Wolfs. Sehr möglich ist es übrigens auch, daß man an diesem Thiere eine Strafe vollzieht, weil cs häufig den Lupercen sehr unbequem in den Weg kommt, wenn sie ihren Umlauf halten. Cap. 22. Ferner soll Romulus auch der Erste gewesen sein, der den Dienst des heiligen Feuers einführte, indem er die sogenannten vestalischen Jungfrauen ausstellte. Andere führen dieß auf Numa zurück. Ucbrigens wird berichtet, daß Romulus auch sonst in ausgezeich neter Weise ein Verehrer der Götter, wie auch ein Kenner der Mantik, gewesen sei und zum Zwecke der Mautik gewöhnlich den sogenannten