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öwen. y den 14. l »er. tenen mit satzes zur em hämi- , ich viel ten zu be ¬ llst sich in likum, die versichern, rgen und also der en Lehrer liche Ver chen, cigen. ctschasten. !-r I. T. em Einw. t und geber eiser- ^lers. s- n, cheffel LHUNg. ls— — . 3 - - 2 27 r. S Pf. Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpe» mid Umgegend. Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. Redigirt unter Verantwortlichkeit des Verlegers Friedrich May. 54. Mittwoch, den 1«. August. 1848. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich 2 Mal und zwar Mittwochs und Sonnabends, in halben und resp. ganzen Bogen. — Bestellungen nehmen alle Postämter Sachsens an. — Pränumerations-Preis vierteljährlich 10 Ngr. — Annoncen werden die gespaltene Zeile oder deren Raum mit 6 Pf. berechnet und für jede nächste Num mer bis Lags vorher Vormittags 9 Uhr angenommen. — Eine Annonce unter 4 Zeilen kostet 2 Ngr. 5 Pf. Zeitgeschicht liches. Preußen. Der König wird wieder zum Dombaufest nach Cöln gehen, eine romantische Feier, welche weit sicherer von Statten gehen wird, als die Grundsteinlegung der deutschen Einheit. Kühlwetter und Bunsen werden den König nach Cöln begleiten, auch der Reichsverweser wird dort erscheinen. Zusammen mit dem Dombaufest wol len die republikanischen und demokratischen Vereine in Cöln auch eine Zusammenkunft halten und einige Bausteine legen. ' Oesterreich. Wien, 9. August. Man cherlei Zurüstungen zum Empfang des Kaisers (den 12.) werden gemacht, und sonach scheint sich die Nachricht von der Abdankung desselben nicht zu bestätigen. — Der Mangel an Silbergeld ist so groß, daß die Einguldenbanknoten zwei- und vier fach durchschnitten werden, um die kleine Münze zu ersetzen. Italien. Mailand, 7. Aug. Radetzky ist gestern Mittag mit 50,000 Mann und vieler Artillerie hier eingezogcn. Sein Erstes war der Erlaß einer Proclamation, worin er einstweilen das Civil- und Militairgouvernement der hiesigen Provinzen übernommen. Mailand ist in Belage rungszustand erklärt. Fürst Schwarzenberg istMi- litairgouverneur der Stadt. Alle Läden sind ge schlossen und man kann sich vorstellen, wie die Be völkerung, von der man Nichts auf den Straßen sicht, niedergeschlagen ist. — Unsere jungen Leute sind meist noch fort, und wir können nur die Vor sehung bitten, daß uns kein größeres Unheil wi derfahre. Vom Sonnabend Mittag an wurde die Lage der Stadt immer bedenklicher und die Ungewißheit, ob man sich auf die Piemontesen verlassen könne, immer größer. Carl Albert nahm mit seinen beiden Dritter Jahrgang. Söhnen Quartier in der Casa Greppi, und sobald daSVolk dies wußte, wurde dieser Palast umringt, alle Bagagewagen auf die Straße geführt und umgestürzt, um dem König das Entweichen un möglich zu machen. Unterdessen wurde die Ver wirrung immer allgemeiner, und der Haß und Argwohn gegen die Piemontesen nahm zu, Meh rere von dem Volke hielten Reden an Carl Albert, aus welchen bitterer Haß und tiefe Verzweiflung sprach; sie redeten ihn an: Vaterlandsverräther, sieh nun, was Du für Unheil gestiftet hast, unsere Kinder sind Waisen, zahlreiche Dörfer abgebrannt und das Land in's Unglück gestürzt! Ein Priester sagte dem König in's Gesicht: Im Namen des ganzen Volkes, im Namen der vaterlosen Kinder verfluche ich Dich in die unterste Hölle. Carl Albert, ein Mann von 62 bis 65 Jahren, sah sehr leidend aus, und deshalb sprach sein älterer Sohn, der Herzog von Savoyen, zum Volke: Im Namen des Königs verspreche ich euch, daß wir Mailand bis auf den letzten Blutstropfen vertheidigen wer den, und wenn's nöthig ist, wollen wir uns hinter den Mauern Mailands begraben. Abends spät wollte derselbe Herzog ausgehen, sobald er aber auf der Straße erschien, fielen zwei Schüsse auf ihn und drei Kugeln flogen in's Zimmer des Kö nigs. Dieser verließ zu Fuß seine Wohnung, be gab sich zu seinen Truppen und machte sich nach Mittemacht davon. Schleswig-Holstein. HaderSleben, 9. August. Diese Nacht überfiel eine starke dänische Patrouille, aus Jütland kommend, eine 25 Mann starke Feldwacht des zweiten preußischen Kürasster- regimentS bei Hadersleben, tödtcte sechs Mann derselben und nahm einige gefangen. Jetzt stehen unsere Truppen nur noch 1 bis 1H Meile von der jütischen Grenze entfernt und werden dieselbe wahr scheinlich in den nächsten Tagen überschreiten.