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»Sie« hab«» aber auch chren starken Toback," antwortete der Fremde. „O der ist noch leicht, ich habe in der Tasche noch eine Dose mit stärkerem, wollen Sie ihn ver suchen?" fragte Andres. Der Fremde hatte keine Lust und machte sich bald davon. (B. A. G.) Der General Wrangel, einer der ausgezeichnetsten Reitergenerale der preu ßischen Armee, der seine glänzende Tapferkeit und seine militairischen Talente bereits in dem großen Kampfe gegen Napoleon bewiesen hatte, während der Märztage, in welchen der politische Sturm auch durch Preußen zog, in Stettin durch kluge Mäßi gung sich auszeichnete, wurde zum Oberfeldhcrrn der deutschen Truppen ernannt, welche den Krieg mit Dänemark ausfechten und Deutschlands Ehre wahren sollen. Es ist allgemein bekannt, daß er den in ihn gesetzten Erwartungen vollkommen ent sprochen und sich nicht blos Vie Anerkennung des Vaterlandes, sondern auch die Liebe der Soldaten gewonnen hat, die ihn mit Begeisterung ihren Ge neral „drauf" nennen. Daß er den Krieg mit Dä nemark nicht längst beendet hat, ist nicht seine Schuld, sondern die der Diplomatie, die ihn aus seinem Sicgesfluge gegen seinen Willen aufhielt. Jetzt, da er von Neuem seinem Soldatennamen gemäß handeln kann, seit die Unterhandlungen mit den Dänen abgebrochen sind, werden wir bald mehr von ihm hören und wir erwähnen nur noch zu sei ner Ehre, daß er das Ansinnen, einen sür Deutsch land schmachvollen Waffenstillstand zu schließen, mit den Worten zurückwies: „ich bin jetzt nicht mehr preußischer General, noch habe ich meine Befehle von einem preußischen Ministerium zu empfangen, sondern ich bin deutscher Bundesgeneral und meine mir vorgesetzte Behörde ist die Centralgcwalt, ist der Erzherzog Johann"—eine Aeußcrung, die um so schwerer wiegt, als in der preußischen Armee so viele Stimmen hörbar, die sich gerade gegen die Unterwerfung unter die deutsche Centralge walt erklären. Vermischtes. Aus Amerika erfahren wir, warum bei uns das Geld immer rarer wird; daß die Reichen mißtrauisch ihr Geld zurück halten, ist nicht die Ursache, auch nicht, daß die Bauern so viel eiserne Töpfe gekauft und ihre Thaler vergraben haben; ein New-Korker Blatt sagt: „die Einwanderer, welche gegenwärtig an unserer Küste landen, sind nicht arm, wie sonst; sie bringen einen unendlichen Vorrarh edler Metalle mit. Kürzlich wurde eine Kiste unter sucht, die einem Einwanderer gehörte. Sie "war so schwer, daß sie kaum von zwei Maikngehsben werden konnte und beimOeffnen fand man sie mit Goldstücken vollgefüllt. DaS ist blos. ein Fall unter Hunderten die sehr häufig Vorkommen." Im Jahre 1820 wurde ein kleines Buch „Bil der aus den Alpen der Steiermark" von A. Schuh macher in Arolsen herausgegeben und darin ein Lied auf den Erzherzog Johann mitgetheilt mit der Endstrophe: „Das ist ein deutscher Mann, Ist unser Prinz Johann!" Das war ein Staatsverbrechen und deshalb wurde das Buch in Wien mit Beschlag belegt und erst wieder frei gegeben, nachdem das unselige Lied he rausgeschnitten war. Man lächelt darüber, man bedenkt aber nicht, daß es jetzt noch Viele giebt, die eine öffentlich ausgesprochene GHnnung; eine Mei nungsäußerung, irgend eine öffentlich bekannt ge machte Ansicht für ein Verbrechen halten und lieber Schloß und Riegel der kaum befreiten Presse wie der anlegen möchten, anstatt auf angemessettrwür dige Weise zu belehren, wo zu belehren ist. Das ist unbedingt Rückschritt, aber kein Fort schritt. Vor ersterm behüte unS Gott, zu letzterm gebe er Segen und Gedeihen. In Dresden fand am 10. August die feierliche Ueberreichung der von Ihrer Majestät der Königin für die hiesige Communalgarde bestimmten Fahne auf dem Ercrcierplatze in Antonstadt statt.. Der König, sowie die Prinzen, sämnttliche Lmmnunal- garde und eine ungeheuere Menschenmenge wohn ten der Feier bei. Das Militair mit klingendem Spiele und Fahnen hatte sich auf dem Platze auf gestellt. Der Commandant Lenz hielt eine paffende Ansprache, worauf die Fahne von sämmtlichen Chargirten mittelst vergoldeter Nägel an den Stab befestigt wurde. Die Fahne selbst ist von ausge zeichneter Schönheit, enthält die sächsischen Farben, trägt auf einer Seite die Buchstaben k. auf der andern das königliche Wappen, prachtvoll gestickt. Außerdem ist sie noch durch schwarz - roth- goldene Quasten geziert. Mit dem Vorüberdesiliren des Militairs und sämmtlicher MaNNschaften der Com munalgarde vor dem König schloß die Feier die ses Tages. Die preußischen Soldaten, welche ihre deutsche Cocarde abgerissen haben und nur die preußische trugen, müssen auf höheren Befehl erstere auf eigene Kostenwieder «»schaffen. Dem Vernehmen nach soll die nach Schleswig- Holstein bestimmte Abtheil. der sächs. Halb-Brigade leichter Infanterie den 16. August dahin abgehen Der ungarische Reichstag hat vis Allianz Un garns mit Deutschland einstimmig ausgesprochen, und zwar mit detn Zusätze, daß bet Streitigkeiten . zwischen der Wiener Regierung und dem Frank furter Parlament, oder gar beim AuSbruche eines