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12 „Bruder," begann dieser, „Allah'S Segen war Mir zur Seite; heiter war die Sonne aufgegan gen, als ich, begleitet von der Schaar meiner Getreuen, hinauöritt in die Wüste. In raschem Laufe hineilend durch die Bahn des Sandes er reichte ich gegen Abend die Oase Schemsalbül- bül, wo der Vater dieser beiden edeln Jünglinge, Bedreddin ben Mahmud, bereits mit seinen Ge nossen unserer Ankunft harrte. Wir labten uns und unsere ermüdeten Pferde an der lieblichen Quelle, die in der Mitte von des Häuptlings Dattelpflanzung hervorquillt, und nm welche er seine Zelte gespannt hatte. Es war ein freundlicher Anblick. Seine Kinder und Weiber saßen in der Ecke eines Zeltes und floch ten Matten, die Sklavinnen waren beschäftigt, Mehl in Handmühlen zu mahlen, und bald dampften treffliche Kuchen vor uns. Die Mut ierstuten liefen frei umher und naschten an den Blättern der Palmen, wenn ihnen die Knaben, die immer an ihren Mähnen hingen, nur irgend Ruhe ließen. In einiger Entfernung weidete eine kleine Heerde Kamecle, die ein Junge von etwa eilf Jahren, der ein stattliches Pferd ritt, mit seiner kleinen Lanze in Ordnung hielt. Bereits hatten unsere Leute, erquickt von der Rast im Schatten des Dattelwälvchcns, einen muntern Tanz begonnen, wobei die Handtrom mel lukig geschlagen wurde, und einige herum bettelnde Pfeifer ihr Stückchen aufspielten, als unsere beiden Freunde in vollem Galopp einher sprengten und uns die Annäherung der Kara wane deS Abdelmasram, jenes Hundesohnes von Renegaten, meldeten." Bei diesem Worte hielt er ein und wandte sich zu mir mit einer Rede, die fast wie Ent schuldigung gelten sollte: „Verzeihe, edler Fremdling, wenn ich einen Mann, der einst deinem Glauben angchörte, mit solch' ehrlosem Beinamen benenne, allein ein Mensch, der nicht warm und innig an seinem Glauben hängt, ist nicht fähig edler Gesinnung noch edler Thal, dies hat uns Dieser gezeigt, denn UM der Sklaverei zu entgehen, verließ er seinen Glauben. Nun wußte er durch Vorspie gelungen aller Art die fremden Kaufleute aus dem Innern zu gewinnen, läßt durch seine Ka rawanen allerlei Maaren von Timbuctu kom men, die er den Feinden unserer Nation heim lich ausliefert, um dm Sold seiner Sünde in Pracht und Schwelgerei zu verzehren." „Aber Allah ist gerecht!" fuhr er fort, ohne meine Antwört zu erwarten, „unser Feind ist nicht mehr." „Sogleich theilten wir nun unsere Leute in zwei Haufen; ich zog voran, um unfern Geg ner, der, wie wir wußten, persönlich seine Ka rawane begleitete, von vorn anzusallen, und un sere beiden Freunde suchten ihn im Rücken an zugreisen. Lange ritten wir durch die Wüste, und die Nacht, die bereits ang« krochen war, hatte einen kühlenden Nebel über die Landschaft ausgegossen, so daß wir uns doppelt erfrischt fühlten. Endlich entdeckte Einer unserer Neger, die wir vorausgesendet hatten, um den Weg der Karawanen aufzufindcn, Spuren und glaubte, vermöge seines scharfen Geruchsinnes in nicht allzuferncr Weite, in der Nähe der östlichen klei nen Oase, die Karawane selbst zu wittern." „Nun stellte ich meine Leute in Schlachtord nung und empfahl ihnen die größte Ruhe. Lang sam rückten wir jetzt gegen die Oase vor, so daß man Nichts vernahm, als den leisen Tritt der Pferde im Sande und ihr Schnauben, und dies war leise genug, denn die edlen Thicre schienen zu empfinden, daß wir einen geheimen Ueberfall versuchten. So rückten wir näher und näher vor und hörten nur zuweilen das Heulen des Schakal, der, sei cs, daß er das Nachtessen der Karawane witterte, sei es, daß er eine Ahnung von seinem eigenen baldigen Festmahl hatte, im mer lauter und lauter zu heulen begann." (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. An Landtagen wird es im Jahre 1848 nicht fehlen. In den meisten Staaten Deutsch lands versammeln sich die Stände; hochwichtige G'gcnstände werden zur Berathung kommen; auch scheint man mit den Wahlen sorgfältiger als sonst gewesen zu sein, tüchtige Männer sehen wir auftretcn, und das Volk selbst ist jetzt nicht mehr so gleichgültig für die Verhandlungen als vor Jahren, vielmehr nimmt cs lebhaften An- theil. In den nächsten Monaten werden die Stände von Baden, Kurhesscn, Darmstadt, Würtembcrg, Preußen, Meiningen, Weimar, Eoburg, Sondershausen, Mecklenburg, Hannover und im Herbste auch von Cacbscn versammelt sein. 3» H treten, da bis jetzt Verfasstem nur unter fafsung" g versammln die Verfaß zu vcränd« sF°lg dir einfltl des ehcnr und Heil Werk zu s aller Klos Verbot dl gend ein« Die dern Fond lebe Unterhalt beaufsichü und bcsol fond zu Kloster- r stonen av tilgt wer) veranlaßt nalspitäler richts ve umfassend nach Kate Im I den diese« höchste V heiligen L lona traf, hörte, ihr thigte, di Er wurde unseligsten diese Kuge ein Unglü Von i Honigberg crngelaufet preist und kommen, sonders a gutes For großer Me Baiern! Man rächten hi Glauben l