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Nr. 140. // . »weitere Exemplare züw eigenen Gebrauch kosten le ^Mark5z Mitglieder für die Zeile 10-Pf.. für '7, S. 32 M. statt 36 M^ N »jährlich frei Geschäftsstelle oder 36 Mark bei -vostüberweisuog tt für6.1? M. statt lS M. Stellengesuche werden mit 10 Hf. pro N .innerhalb des Deutschen welches. Nichtmitglieder imtt Seile berechnet. — In dem illustrierten Teil: für Mitglieder »Z k Deutschen Deiche zahlen für jedes Exemplar 30 Mark bez.U des Dörssnvereins die viergespaltene -petitzeile oder deren »» .36 Mark jährlich. Nach dem Ausland erfolgt Lieferung::-Nauru 156.13.50M-.'/^S. 26 M..'/,S-50 M.. für Nicht- : über Leipzig oder durch Kreuzband, an Nichtmitalieder in N Mitglieder 40 -Pf.. 32 M.. 60 M.. 100 M. — Deilagen werden L »diesem Falle gegen 5 Mark Zuschlag für jede» Exemplar. Z» nicht angenommen.--Beiderseitiger Erfüllungsort ist Leipzig ^ Leipzig, Dienstag den 20. Juni l9l6. 83. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. In den Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig sind in der Zeit vom 1, bis 31. Mat 1916 solgende Mitglieder ausgenommen worden: 9949») Döring, Ernst, Geschäftsführer der Fa. Deutsches Druck- und Verlagshaus G. m. b. H. in Berlin. 9944) Gründer, Richard, i. Fa. Franz Boehnke in Martenwerder. 9945) Gubrynowicz, Kasimir, i. Fa. Gubrynowicz L Sohn in Lemberg. 994«) Lehnen, Ludwig, Geschäftsführer der Fa. Carolus-Druckerei vormals Anton Heil G. m. b. H. in Frankfurt a Main. 9950) Radziejewski, Arnold, i. Fa. Verlag vr. Wedektnd L Co. G. m. b. H. in Berlin. 9948) Rauten st rauch, Frau Martha Clara Hedwig, in Borna, i. Fa. E. Wulfsen Verlag und Heimat- und Welt- Verlag Rautenstrauch L Co. in Dresden. 9947) Rosenihal, Sidneh, i. Fa. Versandbuchhandlung Stegmund Rosenthal in München. 9942) Schettler, Paul, Geschäftsführer d. Fa. Paul Schettlers Erben, Verlagsbuchhandlung und Hofbuch druckerei m. b. H. in Cöthe». 9943) Trenkel, Erich, i. Fa. R. Trenkel in Berlin. Gesamtzahl der Mitglieder: 3565. Leipzig, den 14. Juni 1916. Geschäftsstelle des Dörsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Orth, Syndikus. *> Die dem Namen Vorgesetzte Ziffer bezeichnet die Nummer in der Mitgltederrolle. Mitteleuropa/ Österreich und der Buchhandel. Von v,. H « r m a n n Reitzer, Wien. Wenn es noch eines Beweises für die unvergleichliche geistige Anziehungskraft bedurft hätte, die mit fast zauberhafter Gewalt von einem guten Buche ausgehen kann, so wäre dieser Wohl in un übertrefflicher Weise von Friedrich Naumanns Buch »Mittel europa« erbracht worden. Gerade wir in Österreich können be sonders deutlich die Wirkungen beobachten, die von Naumanns wunderbarer Schrift ausstrahlen; denn di« Fälle, daß ein Werk des Schrifttums über bestimmte geistige Schichten hinaus die wei testen Kreise des Volkes befruchtend anregt und mit seinen Ge danken auch die große, dem Buche sonst fernstehende Meng« erfaßt, sind ja in Österreich viel, viel seltener als im Deutschen Reiche. Schon die nationale Vielgestaltigkeit und die dadurch bedingte sprachliche Verschiedenheit der Bewohner Österreichs steht der all gemeinen Ausbreitung geistiger Bewegungen hindernd im Wege. Aber wenn wir auch nur an di« Deutschen Österreichs denken, läßt sich gewiß nicht leugnen, daß bisher keineswegs so weite Kreise geistigen Problemen allgemeiner Natur Interesse ent gegenbrachten, wie das in Deutschland der Fall ist. Die Ursache dieser Erscheinung mag man in der schwierigeren Lebenshaltung, in der in manchen Gegenden noch nicht allzuweit vorgeschrit tenen Schulbildung, in der großen politischen Zerklüftung, die vor dem Kriege bestand, erblicken, vielleicht auch in der gewissen sprichwörtlichen »Gemütlichkeit«, die den Österreicher nur allzu gern materielle Genüsse den geistigen vorziehen ließ. Wie in so vielem anderen, hat der Krieg auch hierin gründlichen Wandel geschaffen. Der Österreicher ist ernster und der großen Fähig keiten und Gaben, über di« er verfügt, sich bewußt geworden. Und gleich, nachdem das große Erlebnis des Krieges gekommen, haben sich in Österreich die ersten Anzeichen bemerkbar gemacht, daß man auch bei uus geistige Werte viel höher einzuschätzcn und insbesondere dem Buche eine viel größere Bedeutung beizumessen beginnt, als sich's kurz vorher auch kühne Optimisten hätten träu men lassen. Vieles spricht dafür, daß der Krieg dem Buche in Österreich zahllose neue Freunde zugeführt hat, und zwar aus Kreisen, die ihm bisher ziemlich teilnahmslos gegenüberstanden. Diese er freuliche Erscheinung hängt Wohl mit der allgemein zu beobach- tendenVerinncrlichung des Menschen, vor allem aber auch mit dem Zurllcktrelen der nationalen und politischen Gehässigkeiten, mit der überallhin gedrungenen Erkenntnis vom Werte der deutschen Sprache und Kultur, mit dem allgemeinen Streben nach Aufklä- rung über die mannigfaltigen, durch den Krieg wachgerufenen Probleme zusammen. Es ist doch gewiß bezeichnend, daß die Zahl der Leser der von dem Verein »Zentralbibliothek« in Wien unterhaltenen Volksbibliothckcn, deren Benutzung übrigens nicht unentgeltlich ist, gerade im Kriegsjahr 1915 von 26 000 auf 35 000 und di« Zahl der entliehenen Bänd« von 4 918 000 auf 5 334 000 gestiegen ist. Das Lesebedürsnis der Soldaten im Felde zeigte sich so außerordentlich stark, die aus dem Feld cinlaufenden Bitten um Lesestoff waren so zahlreich und dringend, daß förmlich von selbst Bewegungen entstanden, die sich die Befriedigung des Leschungers der Soldaten zum Ziel setzten. Freilich fehlte es diesen Ver suchen an der erforderlichen Einheitlichkeit und Geschlossenheit, oft mangelte auch die nötige Sachkenntnis. In jüngster Zeit wurde die großangelegt« Aktion »Bücher ins Feld« geschaffen. 797