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N«mw»d«ck, cksa S. lspen. da die Beantwortuna dieser Kräfte über das Schicksal seines Freundes entscheidend ist. Endlich erllärt er mit „an» leiser Stimme: „Er hörte «nv sah da», tva» lo» war." Im weiteren Verlauf de» Verhör» über den Fall Franke häuft Haarmann die schwersten Besckmldi- yunpen gegen den Mitangeklaqt-n Grans. Schließ lich bricht er in ein förmliches Toben und ruft, mit Schluchzen vermischt: „Das Opfer war tot und ich sstze da und weine und er tröstet mich. Aber niemal» ist er gekommen, wenn die Leiche noch nicht zerstückelt und fort war. Sonst hat er sich fast täglich in der Wohnung aufgehalten. Er hatte die Schlüssel und konnte ein und aus gehen. Wenn aber so etwa» los war. wenn er irgendwie Lunte roch, dann klopfte er immer nur an das Fenster und fragte, ob die Luft rein sei." Dann unterbricht sich Haarmann wieder, seht sich auf seine Dank und ruft, gegen Dran» gewendet: „Ich sage ja, er soll nur zuqeben, wie gemein er an mir ge handelt hat. und nur deshalb wird seht immer mehr herauskommen, weil er nicht sagen will daß er mich auagebeutet hat. Ich konnte mich sa der vielen Jungen gar nicht erwehren. Wenn Grans mein Freund gewesen wäre, hätte er mich überwacht. Statt dessen hat er mir immer neue Leute zu» qefichrt." Vorsitzender: „Was hatte er denn davon, daß er Ihnen die Leute zubrachte? Haarmann: „Er brachte nur Leute mit gutem Aeup." Vorsitzender: Haben Sie Grans auch von den späteren Opfern erzählt? Kaarmann: „Er wußte von jedem." Vorsitzender: „Wieso wußte er davon?" Haarmann: „Weil ich ihm öfter mein Herz ausgeschüttet habe und nachher, wenn es vorüber war. war ich so schwach. Da holte er sich dann das Ieuq." Vorsitzender: Hoben Sie ihm denn jedesmal eine Mitteilung gemocht? Haarmann: „Er hat es jedenfalls iinmer ge- merkt. Als er bei mir wohnte, wußte er von allem, und al, er nicht mehr bei mir wohnte, paßte er immer einen Moment ab. wo etwas los war." Vorsitzender: „War das der Grund, war- um Sie ihn immer unterstützten, weil er eben von allem wußte?" Kaarmann erinnert sich jetzt der Geschichte mit dem Drillantkreuz und gerät bei der Erzählung in die größte Erregung, die darin gipfelt, daß er den Angeklagten GranS und dessen Freund Hugo Witkowski des Mordes an eine« der Opfer. Adolf HandjeS, beschuldigt und zwar, — das sprudelt er hervor — sollen diese beiden den jungen Mann mit ungeheurer Raschheit Onlpnlg« Vogadlatt in die Wohnung des Grans gelockt haben während er selber abwesend war, und dort den Mord voll führt haben. Er selbst habe am nächsten Morgen, als er von einer Kneiperei noch Hause kam, die Leiche gefunden. Später entspann sich wegen des lieber- zieher» diese» Opfers rin Streit zwischen Haarmann und Grans. Der Vorsitzende wendet sich an Grans und fragt ihn, was er zu dieser Darstellung sage. Grans: „Ich kann nur lächeln, über so «inen Blödsinn. Witkowski hat niemal, die Wohnung Haarmanns betreten." Grans gibt dann eine Darstellung der Sache, wonach er überhaupt niemals Kenntnis von dieser Mordtat bekommen hat. Er habe lediglich den Ueberzieher von Haarmann gekauft und auch bezahlt. -Nach einer kurzen Mittagspause wird die Gr» örterung der einzelnen Mordfälle fortgesetzt. Haarmann erzählt, daß nachts, als er gerade beim zerstückeln der Leiche de» Franke war, Gran» ans Fenster gekommen sei und geklopft habe. Er brachte einen Freund mit. Kaarmann hat ihm aber gesagt: „Ich kann dich nicht einlassen, ich habe noch die ganze Schweinerei hier." Er ist dann noch einmal in der Nacht gekommen, aber erst frith um 8 Uhr, als alles sauber war. hat er Grans eingelassen. Auf die Frage des Staats- an-walts erklärt Haarmann noch, daß Grans die Leiche vorher schon im Wandschrank gesehen habe, denn er habe den Schrank geöffnet, um etwas her auszunehmen. Er sei zurückgeschreckt und Haarmann habe den Schrank schnell wieder zugemacht. Ferner erklärte Haarmann, daß er lange vorher dem Grans alles erzählt habe von Friedel, den er Jahre vor her umbrachte. Der dritte Fall des Wilhelm Schulze gibt die erste Schwierigkeit. Haarmann kann sich nicht er innern. Er sagt: „Es ist möglich, daß ich ihn um- gebracht habe" Als ihm der Anzug des Ermordeten voraelcgt wird, sagt er nochmals: „Es liegt die Mog- lichkeit vor, daß ich ihn getötet habe." Der Schüler Muth, Sohn eines Apothekers, ist der vierte Fall. Haarmann kennt ihn angeblich nicht und kann sich auch nicht erinnern. Als ihm der Anzug vorgelegt wird, den er weiterverkauft hat, sagt er, er habe den Anzug in solchem Zustande nicht gekauft. Wenn man ihn so gefunden habe und der Anzug sei bei thm gewesen, so müsse er wohl von einem der Opfer stammen. Es wird zwichendurch das Attest verlesen, in dem Haarmann seine 80prozentige Erwerbsunfähigkeit be- schcinigt wird, da eine überstandene Geisteskrankheit Schwachsinn zurückgelassen hat. Beim fünften Fall handelt cs sich um den ISjäh- rigen Hans Sonnenfeld. Haarmann bestreitet ganz entschieden, daß Sonnenfcld bei ihm umgekom- men sei. Er würde cs sagen wenn die Möglichkeit bestände, aber in diesem Falle sei er bestimmt un schuldig. Haarmann glaubt, daß Sonnenfeld mit seinem Freunde Heinz Mohr nach Berlin gegangen .st. Vorsitzender: „Glauben Sie, daß Heinz Mohr den Sonnenfeld getötet hat? Haarmann 'achselzuckend): Das weiß -ch nicht. Ich weiß nur, daß >ch ihn nicht imigrbracht habe. Der sechste Fall ist der des 13-«jährigen Schü. Irr» Ehrenberg, dessen grüne Schülermütze auf die Spur geführt hat. Er war der Nachbarosohn von Haarmann. Haarman» erklärt: Ich habe ih< ««gebracht. Ich wüßte sonst nicht, wie die Sachen zu mir ge- kommen sein könnten. Das nächste Opfer war der Dürogehilfe Struß. Laarmann: Wie gewöhnlich, und die Leiche habe ich auch wie gewöhnlich be- s« tilgt. Den 17jährigen Lehrling Bronischewsiki will Haarmann bestimmt getötet haben. Beim neunten Fall, dem 17jährigen Richard Graef, steht es nicht ganz fest, ob »aarmann den jungen Mann gekannt hat. Er sagt jedoch, er nehme an, ihn umgebracht zu haben. Man soll die Eltern darüber befragen. Sie würden das am besten wissen. Sodann wurde der Fall des ISl-jjiihrigen Lehr, lings Wilhelm Erdner, besprochen. Auch diesen Mord gibt Haarmann ohne weiteres zu. Bei dem jugendlichen Arbeiter Hermann Wolf ist die Tatsache bemerkenswert, daß Wolf a m Geburtstage des Haarmann, am 26. Ok tober, verschwunden ist- Haarmann erklärt: Ach, daß ist ja so ein Bengel, der Wolf. Der Junge war so verlumpt und so schmutzig und viel zu häßlich, als daß ich ihn mit mir genommen hätte. Er ist nie in meiner Wohnung gewesen. Er bestreitet diesen Fall auf das bestimmteste. Dafür gibt er zu, den Tod des 13jahrigen Schülers Heinz Brinkmann verschuldet zu haben. Darauf wird die Vernehmung abgebrochen und die Verhandlung auf Sonnabend vormittag vertagt. Inzwischen ist die Kriminalpolizei von der Staats, anwaltschaft beauftragt worden, den Freund des Mit angeklagten Grans, Witkowski fcstzuuehmeu, der heute vormi.tag von Haarmann beschuldigt wurde, gemeinsam mit Grans in der Wohnung des Haarmann einen Menschen umgebracht zu haben. * Die Deutsche Demokratische Partei veranstaltet am Abend vor der Wahl, am Sonnabend, den 8. De zember, abends 8 Uhr im Gasthofe Prob st heida eine öffentliche Wahlerversammlung, in der Professor Dr. Walter Goetz, der Spitzen kandidat der Deutschen Demokratischen Partei Leip zig, spricht. S«tt« 5 Romantik Vor einem New Parker Gerichtshof saß die Prinzessin (jawohl!) Atalia Unkalunt, Haupt- ltngstochter von dem Therokesentndianern. Sie war angeklagt, al« Desellschastsdame in einer 6. Avenue- Familie (was die höchste Aristokratie von New Park ist) einig« Seidenstücke entwendet zu haben. Tatsächlich wurde di« Seid« im Zimmer der Prin zessin gefunden, di« jedoch behauptet, da» Opfer einer böslichen Verschwörung ihr«, Brotherrn Airmle« und seiner Tochter Luicia zu sein. Di« Lucia habe nämlich ihr Auge auf »inen wohlhaben den jungen Monn geworfen, der das seinige mit Wohlgefallen auf der Prinzessin ruhen lass«. Daher der finstere Plan, dir Seide in Atalia» Wigwam zu schmuggeln und diese so ins Verderben zu stürzen. Wie e» sich für ein« so romantisch« Begebenheit geziemt, setzte der Verteidiger, der Mirabeau L. Towns hteß, d«n Fall in gebundener Sprach« auseinander: Ainslee im Salone stand Mit schaudervollem Sinnen, Luci« in dem Gästeraum / * Mit argem Ränkespinnen . . . So ungefähr begann das Plädoyer, das mit der furchtbaren Beschwörung endet«: „Ainslee, ich kann Sie nicht in di« Höll« schicken. Da« muß ich Ihrem Gott überlassen. Ab«r ich stoße sie hinaus auf ihr, unselig« Lebensbahn mit Ihrem peinigenden Ge- wissen als ewigem Begleiter! <Zum Gerichtshof:) Ew. Ehren, ich beantrage Freisprechung." Und die Prinzessin wurde unter dem Beifall de» Publikums freigesprochen. Gibt es so etwas noch in Europa? Ist es nicht wahr, daß man sich immer wieder an da« mit Un recht al« nüchtern, unpoetisch, geschäftsmäßig ver- schrienc Land jenseits des Ozeans wenden muß, um ein wenig Romantik zu genießen? Ulur. Personalien vom Staatsgerichtshof. Durch Erlaß des Reichspräsidenten sind die Reichsgerichtsrät« Dr. Conze, Driver, Arnold und Schleyer zu stellvertretenden Mitgliedern de» Staätagerichts- Hofs zum Schutze der Republik ernannt worden. " Volkshochschule Leipzig. Der Kurs Riedel „Führungen im Museum" fällt am Wahlsonntog (7. Dezember) aus. Die Führungen verschieben sich daher allgemein um eine Woche (auch im Parallel kurs). Beschränkte Wasserzufuhr im Südwesteu Leipzig». Durch Arbeiten an einer Wafferhauptrohrleitung wird sich ab Montag, den 8. Dezember 1824. auf einig« Tag«, besonders in den südlichen und westlichen Vororten. Druckmanqel bemerkbar machen. vkk 5 c n c l. l. e Kd». 5 9 ZQ- P5 MkNU-MK W 5-l-acn ökkklk-i.äg v/ekK ncnkpkclZ kN S7Q- * 6 « l. l. I Q . * rovkkl.L55«o dlisüsflsssuns ksnslSülvr 81sIN WS 8 LS/SL Vertreten »uf äer /lulomodii«u»»telluns 1S24 » ^lte «Dll«: Stsn6 1-, 22, 46, 60 / kiEU« kköll«: 5t«n6 41-, 415, 566, 561. 62 Schwiegermama erzählen. Sie war eine elegante Frau, besaß ein besonderes Reprä- sensationstalent und wußte, so abseits vom Wege das Schloß hier auch liegt, stets Gesell schaft aus allen Gegenden zusammen- zutrommeln. Sie hätten Bergenswalde früher sehen sollen, alle Räume waren be- lebt, und zur Jagdzeit war ein jeder froh, Einladung zu erhalten." „Im Jagdhaus ist doch ein Damenzimmer, in das ich nicht hineinsollte," sagte sie eigen sinnig, „wer wohnte denn da?" „Das weiß ich nicht!" „Ach? — Und Sie waren doch innner hier, immer mit Bodo zusammen. Nicht wahr?" „Gewiß! Aber, Frau Gräfin, lassen Sie doch alles, die Sonne lacht, die Vögel singen, die Gerste kommt so schlank heraus — was geht uns die Vergangenheit an. Neues Leben ersteht, lassen wir das alte verschwunden sein." Der Volant ihres Sonnenschirms streifte leise, vom Luftzug bewegt, seine Wange. Gr griff nach ihrer Hand und drückte sie. „War bas Mitleid, weil für mich nichts geblieben, oder " Tief atmete sie vor Glückseligkeit. „John, halten!" rief sie heiter. „Kommen Sie, Graf, ich möchte Früh lingsblumen pflücken!" Das fand er fad, für sie gar nicht passend. Mechanisch folgte er ihr und dachte dabei un zwei dunkle Augen, die er so liebte; an ein stolzes, kluges Wesen, das ihm heute ge schrieben hatte. Was hätte er darum gegeben, wenn die jetzt für ihn erreichbar gewesen wäre, wenn er traute Plauderstündchen mit ihr haben könnte! Während er an die Ferne dachte, pflückte er bunte Blumen, frische Gräser und reichte sie Ellida. deren Strauß schon so umfangreich war, daß sie ihn kaum umfassen konnte. „So, jetzt ist's genug! Jetzt steigen wir wieder ein." Und sie fuhren langsam heimwärts. Vierzehntes Kapitel Eberhard las im Schlosse dem Kranken aus seinem Reisetagebuche vor: „Auf Tandschur blieben wir drei Tage und wurden in Audienz empfangen. Im Gegensatz zum FUrstenhof von Madura mar )ier alles ziemlich einfach. Die Hallen aller- )ings sind wunderschön und haben beachtens werten Fries. Eine Kolossalstatue des ver- torbenen Radschas und Bilder der Königin Viktoria zierten den Saal. Die Einrichtung im Palaste ist abgenutzt und neben Bildern einiger Würdenträger sieht man solche von Hunden und Pferden." „Laß es jetzt genug sein, Eberhard," unterbrach der Kranke den Vortragenden. „Morgen liest du weiter, ich bin müde." Sofort sprang Ellida auf. „Soll ich dich hinüberfahren?" fragte sie freundlich. „Nein, nein, ich will noch bleiben!" „Verzeih', Bodo, ich verstehe noch so wenig, mich den Wünschen eines Kranken an zupaffen." Der Graf erhob sich. Ellida tat konser vierte Erdbeeren auf Tellevchen und reichte sie herum. Dankbar sah ihr Gatte sie an und küßte ihre Hand. Sie wurde rot und blickte fast beschämt zu Eberhard hinüber, der sein Tage- buch zuklappte und nun nach den Erdbeeren griff. „Wie köstlich," sagte er, „als ob sie frisch gepflückt wären." „Die alte Anton besorgt die Früchte so trefflich, wir haben auch frische Stachelbeeren in Dampf bereitet. Früher habe ich mich so wenig um alles gekümmert, seit aber jemand da ist, der derartige» schätzt —", sie kachelte schelmisch zu dem jungen Grafen hinüber, „sehe ich mich ganz gern danach um. 'tickt :-mhr, Bodo, jetzt essen wir auch mehr als früher, zu dreien ist alles belebter." „Ja, ja, es war ein Glück, daß du ge kommen bist!" bestätigte der Kranke. „Wie lange bist du nun schon wieder da?" . (Fortsetzung folgt.) Einsame Herzen Roman von Llur» Lekott I3j „Das fand ich auch, Bodo. Gleich heute will ich's dem Gärtner sagen. Was möchtest du, daß ich pflanzen lasse? Hast du einen be stimmten Wunsch?" „Ranken, nur Ranken, ganz gleich was, nur keine Blumen." Ohne auf das zu hören, was ihr Mann sprach, lehnte Ellida sich tief in ihren Garten stuhl zurück, schloß die Augen und sagte, die Arme über ihr Haupt hebend: „Wie schön, wie eigenartig das ist!" und sie spitzte die Lippen, als ob sie etwas tränke. „Was ist schön?" Sie hörte nicht. „Ellida, was schön sei, fragte ich!" Un geduldig herrschte Bodo sie an. Als hätte sie alles um sich vergessen, blickte sie auf. „Wie?" „Was du schön fandest?" „Line eigenartige Dichtung." „Lies vor!" Wie «in verzogenes Kind be fahl der Kranke. „Nein, jetzt nicht; so etwas kann man im Freien nicht vorlesen!" Und mit einer Ge bärde drückte sie das Buch an sich, als ob man es ihr nehmen wollte, als gönne sie keinem andern den Genuß. Bodo sah sie erzürnt an. , „Ich will aber wissen, was dir gefällt!" „Gestatten?" — Eberhard» Stimme klang wieder so, daß kein Widerspruch aufkam. Er nahm ohne weiteres da« aufgeschlagene Buch, rückte seinen Stuhl dicht an den de» Kranken und las. Am Schluß des Gedichtes schloß Eberhard das Buch und sah erstaunt auf seinen Detter, der längst vergessen zu haben schien, daß man überhaupt las, und ins Leere stierte. Nachdruck der»»«!. Ergriffen wandte er sich ab und schritt langsam aus dem Zelt. Al« er zurückkehrte, saß Ellida mit aufgestlltzten Armen; ihrs weiten Aermel fielen zurück und ihre Hände gruben sich in ihr dichtes Haar. In dem Hellen Kleide, das auch den Hals etwas frei- gab, sah sie überaus lieblich aus. Sie hob ihre Augen von dem Buche und sah ihn voll an. Halblaut wiederholte sie «inen orienta- lischen Spruch, den sie eben gelesen hatte: „Ich weine, doch du weißt nicht, warum ich weine. Ich weine aus Furcht, daß du dein Kelt abbrechest Und ich in der Wüste alleine bleibe." Traurig antwortete er ihr mit einem Blick auf den Freund: „Haben Sie keine Angst, ich bleibe. Är habt mich nötig!" Noch ehe sie ein schlief fragte sie sich, wes halb ihr die Antwort wehe getan. „Ihr habt mich nötig!" Gleichmäßig und ruhig glitten die Tage dahin. Wie in einen Zauber eingehüllt schien die Herrin von Bergenswalde. Auch auf den Kranken machte sich der wohltuende Einfluß des Heimgekehrten geltend. Er selbst zeigte sich gelassen-heiter, und das Bestreben, sich nützlich zu machen, erfüllte ihn ganz. So war er auch darauf bedacht, Ellida aus ihrer Beschäftigungslosigkeit herauszureißen. Auch heute suchte er sie für seine Ide« zu gewinnen. „Verzeihung, liebe Ellida," Hub er an, „hatten Sie nie den Wunsch, sich zu be tätigen?" „Die? Sagen Sie mir, wie?" „Die Schloßherrinnen vor Ihnen waren dem Dorfe stets die Patronessen. Sie wissen jdoch von den Stiftungen, möchten Sie nicht