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Die angebliche Wahl» Müdigkeit des deutschen Volkes hat sich jedenfalls nicht in einer Zunahme der Milde und Vornehm heit des Wahlkampfs gezeigt — die Deutsche Demokratische Partei kann bezeugen, daß man ihr gegenüber jedes deutbare Mittel von häßlichster Kampfcsleidenschaft eingesetzt I>at. Daß dabei die Verdächtigung der nationalen Ge sinnung eine breite Rolle spielt, ist bezeichnend — die Ehrabschneiderei ist stets das Kennzeichen derjenigen gewesen, die ihre eigne Ehre auf dem Rlarkt feilgeboten haben. Wir begreifen die tiefe und gerechte Entrüstung unserer demokratischen Freunde gegenüber dieser Kampfesweise, aber wir bitten sie, zu bedenken, daß eben diese Wut der Gegner das höchste Zeugnis für unser natio nales Tun ist. Wenn es sich der Freiherr vom Stein einst gefallen gaffen mußte, von preußi schen Junkern beschimpft zu werden, so brauchen wir nicht zu klagen, wenn uns heute vom deut schen Spießbürger ein gleiches geschieht. Er pflegt langsam zu begreifen, dieser deutsche Spießbürger. Er ist tapfer, heldenhaft am Stammtisch, beim Skatabend, bei der Lektüre seiner einzigen Zeitung, im Verein für Wieder austrau, im Alldeutschen Verband und bei son- stigen Gelegenheiten, und nichts vermag ihm das stolze Bewußtsein zu nehmen, daß, von ihm und seinen Gesinnungsgenossen abgesehen, das deutsche Volk heillos dumm und unpolitisch sei. Er ahnt nicht, daß gerade er — und n ur er — dieser unpolitische und unwissende Teil des deut schen Volkes ist und daß im Durchschnitt jeder intelligente Arbeiter ihn erheblich an politischem und wirtschaftlichen. Wissen übertrifft. Für ihn ist seine Unwissenheit ein heiliges Palladium. Er pflegt nichts Politisches und Historisches zu lesen, so weit es nicht in seiner Zeitung steht, aber er weiß im voraus alles und ordnet jedes neue Wissen in eine der bereits vorhandenen Kate gorien ein. Er weiß zwar dunkel, daß die Deutsche Republik nicht mehr zu werfen ist, aber er wird darauf beharren, daß die Monarchie die bessere Staatsform sei. Er weiß zwar, daß die Farben Schwarz-Rot-Gold das Symbol der deutschen Einheit sind, aber es ist nach seiner Meinung doch ganz gut, die Farben Schwarz. Weiß-Rot dagegen auszuspielen. Er weiß zwar, die „Er fü l l u n g s p o l i ti k" hat uns vor wärts gebracht, aber er meint, daß man doch noch etwas gegen sie ankämpfen dürfe. Er weiß zwar, daß die Volksgemeinschaft eine große Sache für Deutschlands Zukunft wäre, aber er glaubt doch, daß man zunächst einmal einen Bür- gerblock schaffen dürfe. Er weiß zwar, daß die Zerrissenheit unseres Volkes in zwei Hälften ein schweres Verhängnis der Vergangenheit war, aber er meint, daß man doch der Sozialdemokratie keinerlei Zugeständnisse machen dürfe und des halb noch einmal für ein Weilchen die zwei Hälf ten Herstellen könne. Cs gibt kein Ja, zu dem dieser deutsche Spießbürger nicht sein verneinen- des Aber hätte; es gibt keine Kurzsichtigkeit, in der dieser treffliche Spießer nicht den Gipfel der Erkenntnis sähe. Und das Köstlichste ist, wenn er dann vom Führertum spricht. Der achtzehnjährige Student, der deutschnationale oder völkische Gymnasiast spricht alltäglich von, „Führer problem", von „Führerauslese", von der künfti- gen Führung der Nation, und wo zehn „Köpfe" beieinander sind, spricht man von einer „Führer- besprechung". Der deutsche Spießbürger aber schlügt auf den Tisch, weil das mißleitete „Volk" seiner Führung nicht folgt, obwohl der liebe Herrgott sie doch den „Gebildeten" Deutschlands eigens und für alle Zeiten übertragen hat. Nir- gends ist man heutzutage vom „Führerproblem" weiter entfernt, als wo man es tagtäglich im Munde führt. Aus Unwissenheit, Größenwahn und Faulheit ist noch nie ein Führertum ge worden. Führen die deutschen Gebildeten die Nation nicht, so ist niemand mehr daran schuld als sie selber. Der Wahlkampf zeigt es in er schreckender Deutlichkeit. Aber wir deutschen Demokraten hoffen! Wir haben unsere Pflicht nach bestem Wissen und Gewissen in diesen schweren Jahren erfüllt. Daß wir die Aufbaupartei waren und heute noch sind, daß wir, die neue Zeit in ihrer harten Wirklichkeit begriffen und „nationale Realpolitik", uns selber opfernd, getrieben haben — das wird die künftige Geschichtsschreibung einwandfrei feststellen auch wenn zunächst der Wahlgecmer seine ohnmächtige Entrüstung daran übt. Wir hoffen, denn die Tatsachen sind stärker als alle Leidenschaften. Wir hoffen, denn im entscheidenden Falle l>at sich bisher — seil 1867 — dank des allgemeinen Wahlrechts zuletzt doch immer der gesunde Mensäjenverstand durchgesetzt. Keine Prophezeiung über den Ausgang der Wahl steht auf festem Boden. Aber man kann das eine sagen: Alle Welt schaut auf die D e m o- kratische Partei. Um sie geht der Kampf, und für sie vermutet die öffentliche Meinung, jen^s unfaßbare Fluidum einen Sieg. Die Demokratische Partei hat ihre Politik mit einer Klarheit und einer Mannhaftigkeit vertreten, die allen imponiert, die nicht auf eine gegnerische Partei cingeschworen sind. Man hat gesehen, daß es im deutschen Parteiwesen noch Cha raktere gibt, und deshalb glaubt man auch an den Erfolg solcher Charakterfestigkeit. Die Gegner aber fürchten diesen von der öffentlichen Meinung prophezeiten Sieg, und deshalb der I wütende, aber blinde Kampf gegen die Demo- ! ! kratiscl)e Partei. Der Glaube der öffentlichen Meinung, die Wut der Rechtsparteien gibt auch uns die feste ! Hoffnung auf den Sieg. Wir müssen sie- ! gen, weil Deutschland diesen Sieg braucht. Wir müssen siegen, damit endlich Klarheit werde, ob die Halben oder die Ganzen < in Deutschland herrschen sollen. Wir müssen ! siegen, damit das mühselig Aufgebaute nicht > wieder Zusammenstürze. Wir müssen siegen, da mit anch der deutsche Spießbürger begreife, auf - welchem Boden er nun endgültig seine kümnrer- j liche Existenz verankern muß. Wir müssen ! siegen, damit die deutsche Jugend begreife, wo allein das Feld der nationalen Arbeit und wo das Bereich der hohlen nationalen Phrase ist. Wir müssen siegen, damit alle Sckmftensfreudi- gen ihre Arbeit zum Wohl des Vaterlandes ver richten können, ohne von den Zersetzern und Zweiflern und Besserwissern verhindert zu wer den. Deutsche Männer und deutsche Frauen, tut eure Pflicht und schafft uns endlich klare Bahn für Deutschlands Zukunft! Seid erfüllt von dein Stolze, die Wegbereiter eines neuen Deutschlands zu sein! MM« Litte S 1 Sozialdemokratische Bartel 1 I Sozialdemokratische Partei Seger—Lipinski—Saupe—Schilling 1 r Deutfchnationale Dolkspartei Philipp-Hoetzsch—Schladebach—Hertwig r O 3 Deutsche Zentrumspartei Marx—Nowak—Ponath—Nobel 3 (^) 4 Kommunisten Strötzel—Nagel—Herrmann—Vogl 4 s Deutsche Dolkspartei Wunderlich—Thiel—Schwabach—Lippe s! 6 National-sozialistische Freiheitsbewegung Fritsch-Gläsche—Götter-Otto 6 7 Deutsche Demokratische Partei Goetz - Lange—Bogel—Külker z 7 s Wirtschaftspakte! d. deu^AR Teichmanu GörgcS—Gros-* s! 13 Unabhängige So^ Liebknecht— 13 ! F« 14 — - IS WM^-ktung IS MM „EniMM" Berlin, 5. Dezember. Der nationalzolialistische Reichstagsspitzcnkandidat für den Wahlkreis Frankfurt a. d. Oder — Grenzmark, Stadlrat Köhler, ist in Schneide mühl wegen Vergehens gegen 8 175 verhaftet worden- Stadtrat Köhler hatte sich besonders „dem Aufbau der völkischen Jugend gewidmet". Aus Schwerin wird gemeldet, daß die schon mehr- fach berührte Angelegeriheit des nationalsozialistischen Landtagsabgeordnetcn Giese in Doberan durch die Verlesung der Anklageschrift im Hauptausfchuß des Schweriner Landtages der Oeffentlichkeit mit geteilt wurde. Es handelt sich darum, daß dieser eigenartige „nationale Erneuerer" in mehreren Fällen seine Autorität als Amtshauptmann weiblichen Amtsanae st eilten gegenüber zu Forde» rungen sexueller Art mißbraucht hat. Der Tribut wurde in der Amtshauptmannschaft — Giese ist Amtshauptmann — gleich eingezogcn. Im Vor zimmer des Herrn Giese machte der Amts- sekretär Forderungen in ähnlicher Weise geltend. Außer diesen sittlichen Verfehlungen spielen auch unrechtmäßige Liquidierungen eine Rolle. Dieser unerträgliche Zustand bei der Dobcraner Amtsbauptmannschaft mußte auch der Rechtsregie rung der Exzellenz von Brandenstein und des Pastors Stammer seit langem bekannt sein. Ein Berliner demokratisches Blatt batte schon von sieben Monaten auf den Skandal aufmerksam gemacht. Zusammenbruch der DVP Halle, 5. Dezember. In einer starkbcsuchten Versammlung in der Terrasse, dem größten Saal Eislebens, sprach für die Demokratische Partei der dritte Reichstagskandidat Amtsrichter Re nker-Halle. Der im ganzen Be» zirk beliebte und geschätzte Redner kennzeichnete ! unter dem stärksten Beifall der Versammlung die demokratische Politik und ging sehr scharf, aber sachlich mit den Gegnern, vor allem mit den Deutsch nationalen ins Gericht. Die Deutsche Dolkspartei hatte am gleichen Abend ebenfalls eine Versamm lung vorsichtshalber nach einem kleinen Saale ein» berufen, mit dem zweiten Reichstagskandidaten Ku. bocke als Redner. Während nahezu 1000 An- wesende den Worten des demokratischen Redners lauschten, mußte die Versammlung der Deutschen Volkspartei wegen ungenügenden Besuches — noch nicht 25 Zuhörer einschließlich Vorstand und Red- ! ! ner — ousfallen. Läßt sich ein größerer Zusammen» ! I bruch denken? EMtM Von S. Saonzor (Berlin). Der Tag der Abrechnung naht, wieder dreht sich das nationallibcrale Herz der Deutschen Volkspartei. Die Sprache ihrer Presse stellt sich „beinahe* wieder auf die Wahrscheinlichkeiten der Großen Koalition ab: um so weniger dürfen die demokra» kratischen Politiker, die in der Front des Wahl» kampfes stehen, müde werden, diese verderblich hohle, bewußt unklare und im Zwielicht der berühmten „rcaipolitischen" Redensarten plätschernde Phraseo logie mitleidlos zu zerflücken. Das Unbehagen über d ese unzuverlässigen Koalitionsgenossen von gestern und ihre charakterlos schwankenden Vorkämpfer wächst tägl'ch. Ich horche herum, ich wandere durch d'e Versammlungen und warte geduldig, bis die Dis- kussion nach den großen Reden und Referaten ein setzt: und erlebe mit Befriedigung en aus den Tiefen auf steigendes Bedürfnis nach vorwärtswcisender, den Schutt der letzten Jahre weg räumender Klarheit, die immer wieder und immer deftiger gegen die die in Umlauf gesetzten Brocken der Stresemann-Philosophie protestiert. Was verträgt der so geartete Wähler am wenig- sten? Nach meinen Erlebnissen dieses: daß Herr Stresemann, im Wirbel seiner schwungvollen Be. redsamkcit, Schwarz-Wciß-Rot gegen Schwarz-Rot- Gold schützen zu müssen glaubt. Wie sonderbar! Nicht die alt-neuen Reichsfarben von Bismarcks Preußen-Deutschland werden angegriffen; cs ist be leidigend anzunehmcn, daß der Wähler von heute schon vergessen habe, welch großes Geschehen und welche ruhmvolle Gesamtle'stung nach Siebenzig jene Farben deckten. Angegriffen und in alle Ewigkeit ebgelehnt, geschichtlich schuldig gesprochen und durch keine Klkftkrung in die Gnade geschichtlicher Geltung zugelassen werden vielmehr jene durch den fkckttkli Privilegienstaat zu ihren Hütern bestellten Eplgonen. deren politisch-diplomatischer Unfähigkeit, deren Blindheit, deren Kastenhochnnst, dcxen protzenhafter Machtanbetung der deutsche Zusammenbruch zu dan- ken ist. Auf i h r Tun bezogen sich jene dunklen Ahnungen, de Bismarck im dritten Bande seiner Erinnerungen ausgesprochen hat, nachdem die tra gischen Fehler des eigenen Systems ihnen freie Bahn gelassen hatte. Eie alle, die sich jetzt in einander über« sprudelnden Rechtfertigungs. und Anklageschriften b'.oßstellcn, die einander in v'elfach ekelerregender Weise vor aller Welt sich die Verantwortungen zu schieben: sie sind die Schuldigen. Sieht cs nicht so aus, als ob Herr Stresemann sie reinzuwafchen und politisch zu reaktivieren sucht? Lassen so:ne schwarz-weiß-roten Reden eine andere Deutung zu? Wollen sie etwa Bismarcks Ehrenrettung unterneh men. Was das Ueberflüssigste von der Welt wäre, oder nicht vielmehr jener Byzantinerheere, die in demoralisierter Atmosphäre sein Werk zer- schlagen haben? Er sagt ferner: Macht haben wir nicht mehr, um Außenpolitik zu betreiben, — also wenden wir uns der Idee zu. Eine glitschigere Gegenüberstellung ist kaum denkbar. Ja freilich wissen wir schon, wie der kluge Mann es meint. Aber in der Art, wie er sich fortwährend mit den Hilfsmitteln seines uralten po litischen Wortschatzes darüber äußert und wie er, im Zusammenhänge damit, bei jeder Gelegenheit die Existenz einer demokratischen Außenpolitik leugnet, zeigen sich, ohne daß er es merkt, unwillkürlich Reste jenes parvenümäßigen Bramarbasierens mit der Macht, das zu unserem Unglück so des Landes Brauch war. Wie schade, daß gerade dieser kluge Mann, dSr für die neuen und neuartigen Verhältnisse und Be» -ichungen unter den Völkern eine ausgezeichnete W tterung besitzt, durch eine grundfalsche innerpoli- tische Taktik seine Führerqualitätcn lähmt. Für später würde ich ihm empfehlen (für den 7. Dezember sind Wirkungen von der Lektüre nicht mehr zu er» hoffen), in den nachgelassenen Briefen und Schriften Max Webers aufmerksam zu lesen, jenes größten deutschen Soziologen der letzten Jahrzehnte, der aber gleichzeitig aus glühendem Patriotismus ein leiden schaftlicher Demokrat großdeutscher Färbung war. Nun, da wird er belehrt werden, wie der blaße Machtpolitiker ins Leere und Sinnlose ausrutscht und wie sich an dem plötzlichen inneren Zusammenbruch der uns so wohlbekannten typischen Vertreter dieser Gesinnung d e Schwäche und die Ohnmacht zeigen, die sich hinter den protzigen Gesten verbergen. Schon im November 1908 hat Weber den krankhaften Zustand unserer politischen Geschäftsführung erkannt, damals, als sich der Novembersturm des deutschen Bürgertums gegen das persönliche Regi« ment des Kaisers entlud (um sich sofort wieder zu beruhigen). Er sah, wohin weltpolitisch die eile Reklametätigkeit eines Mannes führen mußte, der es sich in der Scheinwelt eines Schattenkaisers wohl sein ließ. „Die Hohenzollern-Dynast e (sagt Weber) kennt nur die Korporalsform der Macht: Komman dieren, Parieren, Strammstchen, Renommage. Dis will die konservative Partei." Wollte sie es nur damals? Und sollte nicht, Herr Stresemann, d e Gefahr vorlicgcn, daß sie es noch heute will, in völlig revolut onierter Umwelt,— wenn man sic wieder ans Rcichsstcuer treten läßt? Nein, von dieser S"i c her sind zeitgemäße Wand lungen nicht zu erhoffen, und darum muß der 7. De-