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klursl-kti-.: 20 Pfennig Bezugspreis ÄWÄW: SL A^U UH Anzeigenpreis: ««»W Be ^eucilv. excc Slusiond 6 Mk. eimcm.Porco ErlcvcUnc :ägl moro M W M M M. M. M E M. M M > M MM cwecunvzwunna Vieunig Famiiieiianzeiacii c'on privaicii Höv- Gcwati lwliekl ltrlitlluna ans Sckrtltl.niescl)äi,S>l..Truckerel V V M V M-um-Ielle lechs Piennig - glclegcnveilSanz. 2,rUe»aesuche. Retlame- Letptta FobaniciSaasfe 3 <Fernlpr.Or«Sgekvr.Tammel-Nr.: 70811 «eilen. Rabanc usw nacL Tarli. «Ur romb. Aultt. mit N.L.ä. Sonder- Ferngclpr. 1708S-l7t)S2> ebenda u. in allen Filialen Anzeigen- und dedlngungea. Platz- u. DaienvorlSrlN. nnverbttidl. SriNllunaSor« u Avonncinenl-Annahme auch nimm« tedes Postamt Desleuungen an. lilercchlSstand Leipzig «AmlSger. Leipzig) Vosiscdect-ctto. Lcwna 3vO4. La» Leiviiner r«a«bl«tt »«etbStt die «»Uicho« d»S P,Ii»gt»»SN»i««S L«iv»i, xr Lcip.lger Schrislleilung: Johannisgasse d (Fernsprecher 70811) Dlr. ^va Berliner Lmriniennna ilocvslr 21 c,<ern>pr. Tünvosf3600—3663) krettsg, üea 21. November 1924 Dresdner Schri lleimng Loschwitz. Schillernr. 3L cgernlpr Loichwiv 717, Valleiche Schriitlettung Mariinsiratze 17 «Fernsprecher 8S88) 118. »L'irg. Aegypten 20. November. n l. Die Schüsse in Kairo sielen zur un rechten Zeit. Selbst der ägyptischen Bevölkerung tam das Attentat auf den englischen Ober- bcfehlshavcr. Sic Lee Stack, unerwartet. Dor Wochen lagen die Dinge anders. Als Zaglul Pascha von seiner erfolglosen Unterredung mit Macdonald in London zuriickkehrte, wurden Mord und Todschlag vorausgesagl. Nichts da von bewahrheitete sich, die Unglückspropheten blieben im Unrecht. Um das Attentat in das rech e Licht zu rücken, sei auf die Entwicklung Aegyptens in letzter Zeit turz etngegangen. Der ägyptische Ministerpräsident Zaglul Pascha war im Sommer nach England ge° tommen, um mit Macdonald über verschiedene Fragen zu verhandeln, die im wesentlichen dar auf hinausliefen, der Unabhängigkeit Aegyptens deutlichere Züge zu geben. Bekanntlich enthält ja die Anwendung des Wortes Unabhängigkeit auf die politische Lage in einem britischen Do minion Einschränkungen und Vorbel-alte, die mit dem allgemeinen Begriff von Unabhängig keit wenig gemein haben. Zaglul hielt sick einige Zeit im britischen Mutterland aus, hatte sich die Ausstellung in Wembley und andere Sehenswürdigkeiten angeschaut, wurde überall gefeiert, aber die Unterhaltung, auf die es ihn, allein ankam, verzögerte sich. Und als sie end lich zustande tam, sas; Zaglul einem Premier gegenüber, der sich schon mitten ini Wahlkampf befand. Die Besprechung verlief vollkommen ergebnislos. Zaglul halte sein Hauptziel, die Befreiung Aegyptens vom britischen Militär, nicht erreicht. Auf kürzestem Wege trat.er die Heimreise an. In London hatte man richtig geript: Aegyp ten blieb ruhig. Wie das englische Wirt schaftsleben vlit tausend Fasern in den Kolo nien verwurzelt ist, und wie es aus ihnen seine Nahrung saugt, genau so sind die Kolonien vom Mutterland, das sie mit Industriewaren ver sorgt, abhängig. Schließlich ist nicht der geringste Teil der Macht und Bedeutung der Dominions auf den Zusammenhalt mit dem Mutterlande und die Einordnung in das britische Weltreich zuriickzunihren. Jedes Dominion wird sick gründlich überlegen, ehe es diesen Zusammen hang zu lösen versucht. Deshalb konnte man es auch in London wagen, Zaglul auf spätere Zeiten zu vertrösten und ohne bindende Ver- sprechungen nach Hause zu schicken. Sollte es trotzdem zu Mischelligkeiten oder gar zu Un ruhen kommen, so genügte der Einsatz der bri tischen Streitkräfte in Aegypten. Der Schutz des Suez-Kanals, jener wichtigsten Strecke des Weges nach Indien, des Engpasses der „Hoch straße zur See", ist gesichert. Mehr will Eng land nicht. Außerdem ist Zaglul ein Bürge dafür, daß bestehende Unstimmigkeiten ohne Gewalt gelöst werden. Der greise ägyptische Minister präsident (Zaglul ist Siebziger) hat sein ganzes Leben für die Freiheit seiner Nilhcimat ge kämpft, auf jede Art: Attentat, Verschwörung, Aufstand, Revolution. Er kennt alle Methoden und hat herausgefunden, daß sich am meisten durch Verhandlungen erreichen läßt. Die letzte Reise war vergeblich, nun, vielleicht bringt die nächste desto mehr. Diese abwartende Haltung spielt sich deutlich in den Maßnahmen wieder. Zagluls erste Aufgabe war, seine empörten An hänger zu beruhigen, was dem ägyptischen Mi nisterpräsidenten nahezu vollkommen gelang. Man hört nichts von Vorbereitungen zum Auf stand, ja nicht einmal der Verruf der eng lischen Äöarcn , was immer das erste Zeichen des Unwillens eines Dominions zu sein pflegt, ist ausgesprochen morden. Zaglul sucht jetzt auf anderen Wegen seinem Ziele nüherzukommen. Er ist ein viel zu er fahrener Politiker und vor allem ausgezeichneter Kenner seines Landes und seiner Volksgenossen, um nicht zu wissen, daß die Unabhängigkeit Aegyptens gar nichts wert ist, wenn nicht zu gleicher Zeit ein dieser Freiheit einiges Volk vorhanden ist. Zaglul ist nun aber keineswegs von der Einigkeit seiner Landsleute überzeugt. Deshalb kündigt er „innere Reformen" an, die darin bcstel-en, regierungsfeindliche Beamte aus ihren Remtern zu entfernen und an ihre Stelle treue Anhänger der Regierungs partei zu bringen. Auf den, Wege über eine einheitliche Beamtensck-aft hofft man auch die Bevölkerung einer Vereinheitlichung, also Stär kung näherzubringcn. Wie weil diese Erklärung der Wirklichkeit entspricht, entzieht sich der öffentlichen Kenntnis. Vielleicht verfolgt Zaglul durch dieses Verfahren das rein egoistische Streben, seine Machtstellung auszubauen. So unklar das Ziel, so deutlich treten schon die Begleiterscheinungen dieser „inne- Oer Kampf um die Reparationsabgabe England für die Beibehaltung k. London, 20. November. Eine Persönlichkeit, die über die finanztechnischen 'Einzelheiten der englischen Reparations politik genau informiert ist, erklärte mir heute, daß sämtliche Berichte der französischen Presse über die Unterredung zwischen Austen Chamberlain und dem französischen Geschäftsträger, in der die deutsch-englischen und die deutsch-französischen Handclsvertragsver- Handlungen erörtert wurden unzutreffend und entstellt seien. Alles, was von englischer Seite gesagt wurde, soll darin bestanden haben, daß Cham berlain darauf hingewiesen habe, daß innerhalb des englischen Kabinetts eine starke Strömung zu - gunsten der Beibehaltung der Wprozcnti- gen Reparalionsabgabe vorhanden sei. Er soll ferner daraus hingewiesen haben, daß die englische öffcnt- liäv Meinung mit Rücksicht auf die schwere Be lastung der englischen Steuerzahler nicht damit ein verstanden sein würde, wenn England ans die Er hebung der 26prozentigen Reparationsabgabe ver zichten würde, solange cs nicht aus anderen Quellen gesicherte Reparationseinnahmen in ähnlicher Höhe erhalte. Mein Gewährsmann betont im Gegenteil, daß nichts der englischen Politik augenblicklich ferner liege, als Frankreich veranlassen zu wollen, daß es in der Reparationspolitik sich dem englischen Ver halten anpasse. Die Aufrechterhaltung der 26pro- '.eniigen Reparationsabgabe erfolge nicht mit dem Bestreben, in der Reparationspolitik eine Ein heitsfront der Alliierten herzustellen, sondern sei von Gedankengängen diktiert, die man eher als die Einleitung einer „autonomen englischen Rexa- rationspolitik" bezeichnen könne. Während der Lcn- doner Konferenz seien die Besugn-ffe des Transfer komitees in einer Art und Weise geregelt worden, die keineswegs mit den Ansichten der maßgebenden englischen Sachverständigen übereinstimmt. England sei ferner genötigt, als einziges Land seine Schul d' nach Amerika abzu tragen, ohne selbst irgendwelche entsprechende Einnahmen — sei es von Deutschland, sei es von den Alliierten — zu er langen Neuerdings mutet man von französischer und belgischer Seite England sogar zu, zugunsten der Kosten der von England als ungesetzlich bezeichneten Besetzung des Ruhrgebiets aus einen Teil der dem nächst von Deutschland zu erwartenden Zahlungen zu verzichten. Unter diesen Umständen sei man in England nicht geneigt, den „Spatzen in der Hand" für vorläufig recht nebelhafte „Tauben auf dem Dache" aus der Hand zu geben. Es wird dann auf den Bries Gilberts Bezug genommen und darauf hingewiesen, daß man auf englischer Seite nur be reit sei, dem Transferkomitee einige buchhalterische Autorität zuzuerkennen. Selbstverständlich wird man sich in dieser „technischen Hinsicht" den An weisungen von Gilbert fügen. In der allgemeinen Art, die Reparationen zu regeln, müsse aber jedes Land seine eigenen Wege gehen. Dies: Ausführungen, die, wie ausdrücklich betont werden muß, nicht den amtlichen und diplomatischen, sondern den wirtschaftlichen und finanztechnischen Standpunkt in dc-r Reparationsfrage wicdergcben, hinterließen bei mir den Eindruck, daß eine Bei behaltung der 26prvzentigcn Neparationsabgabe nicht von dem Bestreben diktiert ist, D e u t s ch l ä n d zu übermäßigen handelspolitischen Zugeständnissen zu nötigen, sondern daß die Abgabe eine Waffe ist, um bei den Alliierten eine größere Rücksicht nahme auf den grundsätzlichen Standpunkt Englands in der Schuldenfrage, in der Frage der voll ständigen Räumung des Ruhrgebietes, der Verteilung der Reparationslei st ungen und der Nichtanrechauny der Kosten für die Ruhr besetzung herbeizuführcn. Wenn die Alliierten sich bereit finden, mit England die Lchuldenfragc zu regeln, wenn Frankreich den Abzug der englischen Truppen erleichtert, indem es die völlige Ruhr räumung beschleunigt, und die deutschen Repara- ren Reform" zutage. Die abgebauten Beamten sink keineswegs mit dec Abfindungssumme zu frieden, sie geben ihrem Unwillen gegen die Re gierung offen Ausdruck und finden zahlreiche Zuhörer. So zeigt sich denn eine wachsende und immer kühner werdende Opposition gegen Zaglul, den Nationalhelden. Die nationale Be wegung weist demnach grundverschiedene Strö- mungen aus. Die Regierungspartei will aus der parlamentarischen Mehrheit ein ooll- kou.menes Machtinstrument machen, das vor erst nach innen angewandt werden soll. Die Opposition, die sich ebenfalls aus Rationalisten zusammensetzt, kämpft neuerdings gegen zwei Fronten, gegen England und gegen Zaglul. , Es ist möglich oder vielmehr sehr wahrscheinlich, i das- aus diesem Lager die Schüsse gegen den eng lischen Oberbefehlshaber gefallen. Das Attentat dürfte demnach keine allzu großen politischen Folgen haben. j s tionszahlungen, über deren Verteilung die Finanz- s Minister der Alliierten demnächst in Paris Beschluß soffen sollen, unter Ausschluß der Kosten der Ruhr besetzung zur Auszahlung gelangen, würde die 26prozentige Reparationsabgabe, die in englischen wirtschaftlichen Kreisen als finanztechnische Maß nahme mehr Feinde als alles andere besitzt, wahr scheinlich von der Bildfläche verschwinden oder gruppenweise abgebaut werden. Die „Times" meldet heute, daß man von deut scher Seite für den Abschluß des deutsch-englischen Handelsvertrags drei Bedingungen aufg stellt habe: Zulassung deutscher Banken in London: Zu lassung deutscher Staatsangehöriger als Teile der Bemannung englischer Handelsschiffe-, Abschaffung der Mprozentigen Reparationsabgabe. Die beiden ersten Bedingungen würden von englischer Seite eine Berücksichtigung finden können während England auf der Beibehaltung der Reparalionsabgabe be- stehen werde. Die die „Daily Mail" berichtet, werden die deutsch-englischen Handclsvcrtragsverhandlungen bald wieder ausgenommen werden. In m steriellcn Kreisen herrsche die Ansicht, daß Grund zur Hoffnung auf Erfolg bestehe. Die britische Regierung werde einen Vertrag zu erhalten suchen, der Großbritannien Meistbegünstigung gewähre, wofür gewisse gegenseitige Vereinbarungen eingegangen werden sollen. In der Frage der Vcsatzungskostcn wird, wie „Daily T'lcgraph" berichtet an zuständigen Stellen die Ansicht vertreten, daß di" Verminderung dieser Kosten entsprechend dem Dawes-Plan da durch erreicht werden könne, daß Deutschland nur der Unterschied zwischen den Kosten der ..ufrecht, crhaltung der alliierten Brsatzungsstreitkriifte in ihren eigenen Ländern und den Kosten ihrer Auf- rechterhaltrmg im Rheinland an erechnet werde. Coolidges Abrüstungs konferenz wird verschoben London, 20. November. Der Derichierstatter der „Times" in Washington teilt heute seinem BI tte mit, daß Präsident Coo- lidgc vorläufig nickt die Absicht habe, eine internationale Abrüstungskonfercnz cinzuberusen. Wenn die Konferenz dcs Völkerbundes im Juli nächsten Jahres nicht zustande kommen sollte, wird Coolidge vielleicht in Erwägung ziehen, im Spätsommer oder im Herbst eine Konferenz mit einem unter den Großmächten genau vereinbarten Pro gramm einzuberufen. Er werde in dieser Angelegen heit jedenfalls keine Schritte unternehmen, bevor der gegenwärtioe omerik"nischc Kongreß am 4. März ouseinandergeht. Entschließt er sich, etwas zu unter nehmen zwischen dem 4. März und dem Zusammen tritt des neuen amerikanischen Parlaments zu An fang Dezember, so wird dies noch Monate der Vor bereitung und der Verhandlungen bedürfen. Die Meldungen anderer englischer Blätter und Nachrichtenagenturen besagen, wenn Präsident Coo lidge zu einem späteren Zeitpunkt eine Abrüstungs- kcnserenz einberufen sollte, so werde das Programm nur die Beschränkung der Kreuzer, der Unterseeboote und der Luftschiffe sowie eine Modifikation des internationalen Rechts, das vom Haager Schiedsgericktshof anzuwenden war, vorsrhen. Die Frage der Abrüstung der Landheere würde ausdrücklich vom Programm ausgeschlos - sen und einer „europäischen Konferenz" überlassen bleiben. Oie deutsch-polnischen Wirtschafts verhandlungen Warschau, 20. November. In einer offiziellen Kundgebung wird darauf hingcwiesen, daß der Termin für die wirtschaft lichen Verhandlungen zwischen Deutschland und Polen infolge einer Erkrankung des deutschen Verhandlungsleiters von Etockhammcrn völlig un bestimmt fei. Da Deutschland erklärt habe, do^ es nach dem 10. Januar die M e i st b e g ü n st i - qungsklausel nur noch im Falle der Gegen seitigkeit anwenden werde, behält sich die pol nische Regierung freie Hand in Fraa--- des deutschen Imports vor, sofern tatsächlich die deutle Ankündigung gegenüber Polen durchgefübrt oder nicht ein besonderes Abkommen ab geschlossen würde. Eine weiter offiziöse Mitteilung besagt, daß ab 10. Januar auch der freie Transit durch Deutschland für Polen auf Grund des Dersa-'s-r Vertrages aufhört. Der Transit von Personen und Waren werde nach diesem Termin gemäß der Tran- sitkonvention von Barcelona geregelt werden, der Die spanischen Truppen setzen ihre Rückzugs bewegung auf der Linie Scheschuan — Tetuan fort. Die Truppen dcs Generals Scrrano hatten bei dieser Rückzngebewegunq schwere Kämpfe zu bestehen. Der General selbst wurde durch eine verirrte Kugel getötet. Erwerbslosenfürsorge auch für die Angest-ltten Berlin, 20. November. Vertreter des Allgemeinen Freien Angestellten- bundcs (Afabund) haben im Reichsarbeitsminlsterium ! über die Forderung verhandelt, daß grundsätzlich I allen erwerbslos werdenden Angestellten di« Teilnahme an der Erwerbslosenfllrsorge möglich sein soll. Es wurde darauf hingewicsen, daß mit der zunehmenden Arbeitslosigkeit In den Berufen der Privatangcstellten sich gerade in der letzten Zeit besondere Härten für die älteren An gestellten daraus ergeben haben, daß der Pcrsouen- treis der Unterstützungsempfänger auf dle dec Krankenunter st ützung unterstehenden An gestellten beschränkt ist Der Vorschlag des Afa- bundes geht dahin, in Zukunft die Grenze der An« gcstelltenversicherung auch für die Erwerbslosenfür sorge gelten zu lassen. Der Vertreter des Reichs- arbeitsmluisteriums erklärte die Bereitwillig keit, im Sinne dieser Forderungen grundsätzlich alle erwerbslos werdenden Angestellten an der Er- wcrbslosenfürsorge teilnehmen zu lassen. Es ist dem- nach mit einer baldigen Neuregelung der Erwerbslosenfürsorge für die Angestellten zu rechnen. Nie Verhandlungen über die Gehaltserhöhung Berlin, 20. November. Die Verhandlungen im Reichsfinanzministcrium über die Erhöhung der P e a m t e n g e h n l t >. r haben heute vormittag um 10 Uhr mit einer Bespre chung der Reicharessorts begonnen, denen sich um elf Uhr die Verhandlungen mit den Landervertre tern onk-^lossen. Sobald abschließend- E^-iebnisse über Ausmaß und Deckung der geplanten Erhöhun gen erzielt sind, werden in den nächsten Tagen die Verhandlungen mit den Gewerkschaftsfüh rern ausgenommen. Berlin, 20. November. Der Arbeitsausschuß dcs Perwaltungsrates der Reich sbnhngesellschaft ist be»', mittag zu einer Sitzung zufammengetreten, aus deren Tages ordnung die rFage der Erhöhung der Löhne und Gehälter und der Haushalt dcs lausenden Geschäftsjahres stehen. Das Attentat in Kairo London, 20. November. General Sir Lee Stack, der Oberbefehlshaber der ägyptiscken Armee, ist gestern im Hospital in Kairo operiert worden. Die Kugel im Bauche konnte nicht entfernt werden, aber es konnte wenig stens die innere Blutung zum Stillstand gebracht werden. > Durch Bluttransfusion wurde der außer- ordentlich schwacke Patient vor weiteren Anfällen von Herzschwäche geschützt. Zaglul Pascha hat kür . die Ergreifung der Täter 10 000 ägyptische Pfund > Belohnung ausgesetzt. Scharfe Sprache der englischen presse London, 20. November. In einem Leitartikel der „Times" heißt cs, das in Kairo begangene Verbrechen sei zweifellos ein politisches. Weder die Regierung noch die Volksvertretung Aegyptens noch Zaglul Pascha selbst könnten von der moralischen Verant wortung dafür freiqesprochen werden. Eine so fortige energische Aktion sei notwendig. Im „Daily Erpreß" heißt es, die Deklaration vom Jahre IV22 müßte sofort aufgehoben werden. England müsse seine Attionsfreiheit wider -rhalckn-, der Traum von einem unabhängigen Aegypten sei vorbei. „Daily News" schreib:, der Ernst der Lage sei klar. Ls sei unmöglich, den Anschlag vorläufig anders auszulegen als einen Versuch der ägnvn- schon Extremisten, Rache zu nehmen für die Weig:- rung Englands, eine ägyptische Besetzung des Su dans zu gestatten. „Daily Telegraph" sieht den Anschlag als ein Zeichen der Unfähigkeit des bestehenden Regime« in Aegypten an, mit den Extremisten fertig zu wer den. Dieser Zwischenfall habe vollauf jeden Protest gerecktsertigt der gegen das Zugeständnis irand« ivelcher weiterer Vollmachten an Aeanvten erhoben worden sei „Daily Mail" berichtet, daß sich das Kabinett gestern mit der Lage in Aegypten und mit der zu künftigen Aegypten-Politik besaßt habe. In gutuntcrrichteten Kreisen sei erklärt wor den, die Regierung beabsichtige, energisck zu verfahren Wenn nötig, würden vielleicht Persona'- Verankerungen zur Durchführung dieser Politik vorgenommen werden. '