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Ein Tag der Republik Aufmarsch -es Republikanischen Reichsbunde« und des Reichsbanners „Gchwarz-Rot-Gsld" in planen — Gtrefeman» lreibt eigen« Politik — Stimmungsnmschwung im Völkerbund gegen Deutschland >>tMri"ung L^wivVT^mÄ,r.^Lt^rEr^Lo!»wttz71?) 11«. sttftlrltung Marttnmad« 17 (Fernsprecher M«8> ' 4»HA MH «meioenprei»: 4^44444444 Leip,lg. IohanntSgajse 8 <Sernspr.vr,Sge,pr.«am«eb>Nr.:7V81I »«Namezettrn ».Rabatteusw.nach Tart«. Für k«»b.«uttr. »tt « L H. gernoeipr.17WS-l7M2): ebenda u. in allen Filialen «»»«tgen. und Sonderdedingimgrn. Pia»- und DaienverschrUlen unverbindlich. Adonnemem-dlnnadme. auch nimmt itdeS Postamt vestrllungrn an. Erfüllungsort u. EertchlSstand Leivrig VoMchea-Konto Leipiig -004. Der» Leiveiger raseblstt entbätt »r, »mtNcha« «^«rntnrnchnnne« du» «einst« . --- «erankworlltch für den Tert EhefredaNeur «. «»ldttetn. Leipzia. . , - . klr. 240 Prrantworllich für Inserate: Obmalb «llller, LetpjtaTNaundo^ 8ooaMo, -Ell 14. 8ap1aradar 1924 rnutu-verlag: L«,p,»a«rPerlaaSdrulkeret « m b.H.vorm.FilcherchSarsten. Preis-Abbau 13. September. ir Erst, als die Reichsbank am 7. April erklärte, über ihren damaligen Wechselbestand hinaus keine neuen Wechsel z-u diskontieren, weil eine weitere Vermehrung des Geldumlaufs Inflation bedeuten würde, kam uns unsere Lage so recht zu Bewußtsein. Das Geld, der not wendige Betriebsstoff, um Produktion und Han del in Gang zu halten, wurde, nicht zuletzt auch unter dem Drucke übermäßiger Steuern, bald so knapp, daß die Krise, die sich notwendig aus dieser Wirtschaftslage ergab, immer weitere Kreise zog. Die Zahl der Konkurse stieg scharf an und das Heer der Arbeitslosen vermehrt« sich zusehends. Als gewichtigste Gründe gegen einen umfassenden Preisabbau, der allein die Krise hätte beseitigen können, wurden vor allem die hohen Tarife der Reichsbahn und- die schweren und vor allem pveistreibend wir kenden Steuern genannt.' In beiden Fällen waren die Klagen der Wirtschaft durchaus be rechtigt. . Der Index für die Eisenbahn tarife. lvg weit über dem Großhandelsindex, und die Notwendigkeit einer Aenderung des Steuer systems wird von niemanden geleugnet. Ins besondere ist es die Umsatzsteuer, deren Höhe allgemein als wirtschastsschLdlich erkannt wird. Sogar die Sachverständigen, die doch ge wiß keine Berufung hatten, der deutschen Re- gierung z« sagen, einzelne Steuern seien zu schwer und sollten herabgesetzt werden, haben einer Ermäßigung der Umsatzsteuer da» Wort gesprochen. Nun kommt die Regierung plötzlich mit einem großen Programm. Nicht nur Eisenbahn tarife und Umsatzsteuer werden herabgesetzt, auch die Reichsbank sagt gewisse Erleich terungen zu. Die Reichsbank ist seit Haven- steins Tod nur sehr selten Angriffen ausgesetzt gewesen, und auch die wenigen Aussetzungen, die einzelne Personen an der Geldpolitik Schachts machen zu müssen glaubten, waren — von Kleinigkeiten abgesehen — unbegründet. In letzter Zeit haben sich die Verhältnisse aller- dings insofern verändert, als das sogenannte „tägliche Geld" recht flüssig war, und auch sonst sich eine Erleichterung auf dem Geldmärkte be merkbar machte, die in der Herabsetzung der Bankzinsen beredten Ausdruck fand. Dies ließ den Wunsch entstehen, die Reichsbank möge zum Dreimonatsakzept zurücktehren und den Diskont herabsetzen. Die letzte Forderung ist verfrüht. Denn noch immer liegen die privaten Grldsätze weit über denen der Reichsbank, und cs ist nicht angebracht ,daß die Reichsbank die Spannung zwischen dem öffentlichen und dem privaten Zinssätze zu einer Dauereinrichtung macht. Anders ist es mit der Wechsellauffrist. Die Leipziger Messe hat gezeigt, wie stark das Bedürfnis der Geschäftswelt ist, das Zahlungs ziel von 30 Tagen auf drei Monate zu ver langen, und vielleicht ist es deren erfreulichstes Ergebnis, daß sie die Bereitwilligkeit der Reichs lank, zum Dreimonatsakzept zurückzukehren, stark gefördert hat. Aber die Reichsbank geht darüber noch hinaus. Sie hält sich gegenwärtig für stark und konsolidiert genug, wieder reine Finanzwechsel, also Wechsel, die ohne Waren unterlage lediglich der Geldbeschaffung für einen vorübergehenden Bedarf dienen, in ihr Portefeuille zu nehmen. Und sie fühlt sich vor allem stark genug dazu, in nächster Zeit auf die Geldzinsen des freien Marktes einzu wirken. Das heißt: die produktionsverteuern- den und geschäftstötenden Zinssätze des freien Marktes müssen von ihrer Höhe herunter. Wir müssen in absehbarer Zeit wieder zu Geldsätzen kommen, die es der deutschen Wirtschaft er lauben, auf dem Weltmärkte wettbewerbsfähig zu sein und im Inlande di« Warenpreise der Kaufkraft der Bevölkerung anzupassen. Die Grundlagen für diese Ankündigung sind nicht in vollem Umfange bekannt. Es ist bekannt, daß fast jeder Wochenausweis der Reichsbank neue Goldkäufe meldet. Richt weniger als 90 Millionen Gold sind so in der letzten Zett in di« Keller der Reichsbank zurück- geflossen. Da» ist vielleicht der beste Gradmesser für die wachsende Macht de» Aentralnoten- instituts. E» ist ferner bekannt, daß in der letzten Zeit beständig Besprechungen zwischen der Reichsbank und den Privatbanken statt gefunden hoben, die sicher vor allem die Er- MW»» dm GeLziuseu -um Gegenstand Oer Aufmarsch in Plauen Bo« unserem «ach Plauen entsandten Sonderberichterstatter. hatten. Und es ist schließlich bekannt daß Schacht seinen Willen bisher durchzusetzen ver standen hat. So wird — wenn auch die Grund lagen der Ankündigung nicht voll bekannt sind — kaum ein Zweifel daran erlaubt sein, daß die nächste Zeit einen gründlichen Wandel auf dem deutschen Geldmärkte bringen wird. Damit sind die wichtigsten Voraussetzungen geschaffen, die Ueberweltmarktpreise der deut schen Wirtschaft zu beseitigen. Regierung und Reichsbank haben das ihre getan, und nach Lage der Dinge wird das von ihnen gegebene Zeichen zum Preisabbau allgemein verstanden werden. Die Privatwirtschaft hat in den letzten Monaten die verzweifeltsten Anstrengungen gemacht, ihre Preise und Zahlungsbedingungen den Wünschen der Kundschaft anzupassen. Nun die schwersten Hemmungen beseitigt sind, steht einem allgemei nen Abbau der Preise nichts mehr im Wege. Die militärische Räumung -es Ruhrgebiet«- Esse«, 13. September. (Eig. Te l.) Di« mili tärische Räumung des Ruhrgebietes vollzieht sich in der Weise, daß nach und nach ein zelne Truipperckontingente, zunächst Genie- und Ar tillerieabteilungen, zurückgezogen werden. Di« bis herigen Räumungsvorgänge bedeute« nicht, daß lws freig-gebene Gebiet damit der Verwaltungshoheit der Besatzung sbehörden gänzlich entzogen uEd dd- urit endgültig frei wird, doch ist die Rückgabe der Quartiere, wobei di« Kommandanturen bei Fest stellung der Desahungsschäden durchaus gewissenhaft vorgehen, ein erfreulicher Fortschritt. Di« Be setzung wird in der ersten RäurmmASzoue »ehr und mehr zur unsichtbaren. Die Zollverwaltungsstellen im Dortmunder Bezirk müssen bis zum 15. September endgültig abgebaut werden. Der größte Teil der französischen Zollbeam ten ist bereits abgereist. Die wirtschaftliche Räumung hat auch in dem weiterhin besetzten Industriegebiet zur Folge, daß verschiedene Büros und Quartiere freigegeben werden. Die Entlassung der Polizeigefangenen macht weitere Fortschritte. Das Essener Gefängnis ist von politischen Gefangenen geräumt. Allerdings bestehen bei einzelnen Inhaftierten Zweifel, ob si? unter di« Amnestie fallen. In den letzten Tagen find vom Kriegsgericht Dortmund einzelne Deutsche wegen Waffenbesitz zu kleineren Geldstrafen verurteilt worden. Vor -er große« Probefahrt Friedrichshafen, 13. September. <E i g. Tel.) Heute nachmittag 2 Uhr ist Zeppelin 2. K IH zu seiner vierten Probefahrt aufgestiegen, die der Erprobung der Telefunkenanlage dienen soll und nur in der Dodenseegegend ausgeführt wird. Die dreißig stündige Dauerfahrt soll voraussichtlich Montag oder Dienstag statt- finden. Der letzte neue Motor wird erst nach dieser Fahrt eingebaut und dann noch eine kleine Probe fahrt ausgefllhrt werden. Wie-fel-t bleibt noch Unser Tondertabcl durch voltsä krem. Nachdruck verboten. Washington, 13. September. (Eig. Tel.) Bot schafter Wiedfeld hat auf dringende« Ersuchen des Reichspräsidenten Ebert «ingewilligt, sein Rück trittsgesuch zurückzuziehen. Er wird wahrscheinlich noch sechs Monat« in Washington bleiben. Die Firma Krupp hat eingewilligt, dem Botschafter seinen Vertrag als Direktionsmitglied der Firma Krupp weiter zu verlängern. Spione bei« Reichswehr-Maxsver Landsberg a. d. W., 13. September. (Eig. Te l.) Während der Manöver der Reichswehr »» der Neumark wurden zwei französische Spion« festgenommen. Oer Aufstand m Georgien Pari», 13. September. (Lig. Tel.) Di« aeor- gische Gesandtschaft in Pari» veröffentlicht folgen- de» Telegramm aus Konstantinopel: Ein Schiss, da» von Konstantinopel nach Datum abgefahren war, konnte in den Hafen nicht einfahren. Sämtlich, Per- bindungen mft Datum find unterbrochen. In der Umgebung der Stadt spielen sich heftige Kämpfe ab. Etngelhetten fehl«. Plauen, 13. September. Strahlendes Sonnen wetter grüßt die Delogierten der Landesverbands tagung des Deutschen Republikanischen Reichsbundes, die schon in den frühen Mor genstunden hier eintrefsen. In den Straßen fallen Lhemnitzer Reichsbannerleute in erheblicher Anzahl durch ihre schmucke Tracht auf: Sporthose und Stutzen, Windjacke von derselben Farbe mit dunkel grünem Kragen, Ski mühe mit schwarzrotgoldener Kokarde und schwarzrotgoldenem Abzeichen, Leder gürtel, Brotbeutel, große, kräftige Gestalten, die aus dem Boden gestampfte Schuhgarde der Re publik. Die Vorbereitungen find von d«r Orts gruppe Plauen in mustergültiger Weise erledigt worden. Sonderzüge treffen bereits im Laufe des heutigen Rachmittags ein. Das Gros der Teil nehmer kommt erst morgen früh. Auf Ehrenpforten steht der Gruß: „Frei Heil den deutschen Republika nern". Fahnenmasten mit schwarzrotgoldenen Fah nen find aufgerichtet. ' , Di« Delegiertenversammlung de» Reichsbundes im Ratskeller, an der etwa 1VV Delegierte aus allen Teilen Sachstn« teilnehmen — aruh die Reichs leitung in Frankfurt ist vertreten, Ministerpräsident a. D. Buck nimmt als Präsident de» Landesver bandes an ihr aktiven Anteil — nimmt die Ge schäftsberichte aller größeren Ortsgruppen entgegen. Nebera« breitet sich die Beweg««- ««s t»«b -ewt»«t A«HS«-er Die republikanische Ide« ist eine Kulturbewegung, dieser Gedanke beherrscht alle Bericht«. Alle Repu blikaner müssen zusammenstehen, nicht ost genug kann da» betont werden. Da gibt es keine Partei- rückfichten, alle Kräfte de» Bundes werden auch dem Reichsbanner zur Verfügung gestellt zur Vertiefung der republikanischen Gesinnung. Mit Bedauern wird Kenntnis genommen, daß bei festlichen Deranstal- tungen irgendwelcher Art in den sächsischen Gemein- . K Berlin, 13. September. (Eig. Tel.) Le läßt sich nicht verkennen, daß die gestrige über raschende Rückkehr Dr. Stresemann» und seine Ausführungen vor einem sehr willkürlich aus- gewählten Kreis Berliner Presse-Pertreter die Luft mit Krisen stoss geladen haben. Die Morgen, presse ist, soweit sie zur Rechten gehört, entzückt über die „starken Worte' Stresemann», während die Links presse, und vor allem der „Vorwärts', sich mit Recht in schärfster Weise gegen die selbstherrliche Aktion de» Außenminister» verwahrt. Die in den heutigen Vormittagsstunden gegebenen offiziösen Er läuterungen vermögen höchsten» Einzelheiten in den Stresemannschen Aeußerungen abzuschwächen, nicht aber ihren Grundeindruck zu ändern. Dieser muß folgendermaßen formuliert werden: Der Außenminister hat es für angemessen zu halten, unmittelbar nach seiner Rückkehr voll kommen selbständig ohne den Ausatnmentritt des Kabinett», noch weniger aber den de» Reichstage» abzuwarten, für di« baiden gegen wärtig bestehenden Hauptprobleme der deutschen Außenpolitik fest« Richtlinien '.vorzu zeichnen. Es soll aber nach dem Willen, de» Herrn Stresemann von einem Gesuch Deutschlands um Aufnahme in den Völkerbund vorläufig nicht di« Red« sein, wohingegen von der Notifi- zierung der deutschen Kriegsschuld, erklärung nicht abgewichen werden soll, weil andernfalls di« Autorität der deutschen Regierung leiden könnte. Ueber die Zweckmäßigkeit oder besser über die Schädlichkeit dieser beiden Entscheidungen herrscht wohl allgemeine Klarheit, ebenso wie dar- über, daß innerpolitisch« Rücksichten de» Partei führer» Stresemann für sie maßgebend waren, vor allem der Wunsch, dir Zustimmung der Deutsch- nationalen zu den Dawes-Gesetzen zu gewinnen, da mit die Reichstagsauflösung zu vermei. den und dir Möglichkeit eine» Bürgerblock» nicht au» der Hand zu geben. Die Frage ist nun: Wird da» Reichstabiaett in seiner Gesamtheit, wird insbesondere der Reichstag einer derart festgelegten Politik zustimmen können? E« ist nicht allzu wahrscheinlich, mindesten» lass« gewig«, »ffenbar aus de, Umgebung de. den bis jetzt so selten schwarz-rot-goldene Fahnen, Banner und Dekorationen zu sehen waren. Deshalb wird di« Leitung des republikanischen Reichsbunde» beauftragt, der sächsischen Regierung zum Ausdruck zu bringen, daß man von ihr eine ent sprechende Anregung und Verfügung an die Ver waltungsbehörden und durch diese an Private und Verein« erwarte, daß bei allen Veranstaltungen das Nichtbeslaaaen mit Hahnen und Ab zeichen der Republik als eine Demon stration -eaen die bestehende Gtaatsform angesehen werden mühte. Der 11. August muß von reichswegen ungesäumt als allgemeiner Versassungstag, als gesetzlicher Feiertag festgelcgt werden. Gegen den Beschluß de» Volks- biidungsministeriums, noch dem den Schülern höherer Lehranstalten der Beitritt zum Jung deutschen Orden als einer angeblich unpolitischen Organi sation gestattet ist, wird protestiert. Diese Ver- einigu.ig hat ja in einer der letzten Rummirn ihrer Zenichr^ft die Farben der Republik in dann, zu überbietender Weise verächtlich gemacht. Dem Beamten, die allen persönlichetz Anfechtung«» zi m Trotz treu zur Republik stehen und di«, a«h dienstlich und außerdienstlich zum Ausdruck bringen, wird gedankt, gegen da» Fechenbachurteil wird Lm- spruch erhoben Der Nachmittag dringt Referate ds» Innenministers Müller über „Republik uttd Staatsgewalt' und de» Studiearat» Dr. Ri»- mann über „Der Republikanismus, eine Kultur» b-weguna'. Abende ist Festkommrr» im Prater und im Schillergarten. Der morgen stattfindenden öfsrrtt- lichen republikanischen Kundgebung, verbündm mit der Bannerweihe der Gau. und Ortsgruppenbanner der Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, Gau Chemnitz und Zwickau, geht eine Gefallenenehrung am Ehren mal der Gefallenen auf dem Friedhof voraus, bei der Polizeioberst Dr. Schützinger die Ansprache halten wird. Kanzlers inspirierte Presseerklärungen darauf schließen, daß Herr Vlarx keineswegs ge sonnen i st, sich ohne weiteres den eigenmächtige« Dispositionen des Außenministers zu beugen. So ist unlängst in den „Baseler Nachrichten', die fest London in naher Fühlung mit der Marx-Gruppe d« Kabinetts stehen, bemerkt worden, der Kanzler könne ja erklären, di« Genfer Erklärung Macdonalds über die Kriegsschuld mochten di« Notifizierung der deutschen Unschulderklörung überflüssig. Auch eine aufsehenerregende Meldung de» Pariser Korre spondenten der „Kölnischen Volkszeitung' gehSvt wohl in diesen Zusammenhang. Sie besagt, daß die Notifizierung der deutschen Erklärung Frankreich veranlassen könne, die ganze Kriegsschuldfrag« de« Haager Schiedsgericht zu unter breiten, wo die Angelegenheit sicherlich eine für Deutschland höchst unglückliche Ent scheidung finden werde. Au» diesen und zahl reichen anderen Snmptomen kann man entnehm«, daß sowohl der Reichskanzler al» auch der Reich» Präsident mit der Politik des Außenministers keineswegs llbereinstimmen. Eben darum aber auch ergibt sich in naher Zukunft die Möglich keit, daß an diesen tiefgehenden Meinungsverschieden, heiten das Kabinett Marx auseinander bricht. Sine englische Stimme zu Stresemann- Absichten Londo», 13. September. (Eig. LeU) Dsr „Daily Telegraph' bffchiiftigt stcy in einer MeldmM sein,» Berliner Korrespondenten mit der Kriegs schuldnote und stellt auf Grund eines Artikel» der „Zeit' fest, daß Dr. Stresemann offenbar die Abficht habe,, die Absendung der Rot« herbei- zuführen. Der Korrespondent erwartet davon unttr Umständen eine Kabinettskrise. Auf -er «r-eren Seite hält er es aber auch für möglich, daß Stresemann mir versuche, die Roll« ein« Ueber- patt toten vor feiner eigenen mrd der Deutsch- nationalen Partei zu spielen, ohne ernstlich die Ab- sicht zu haben, di« Rott absusenden. Was Stresttnnnn eigentlich als den geeigneten Zeitpunkt zur Absendung der Note anstrht, gehe aus dem Artikel dm ^eit' «icht ßvrvve. Stresemann- Sonderpolitik Bon unserer Berliner Redaktion.