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Der Kauf ard Ahne« in 1r. die Firma chafl mit br i Leipzig: Die mmlung Vom Umstellung de» , Ermätziguna taufend Gold Umstellung ist ilesellschaftsvc.- ust der Gesell Ui 1S2t laut m selben Tage Ur. die Firma i »orm. Leip Geb». Bramme »ttlgliedc dcö llt der Kauf ssel in Leipzig rt» erteilt, die vertreten: «1r. die Firma arrthe Sltubrr Meeberg: Tic »reihe verw. rltchs, sühn >n- lchung den Fa- mer"; «tr. die Firma zig: Die Firma Abt. Ilü, »der 1S24. lchrmg. Umstände wir) nrrteider Stratz. >. September d.F tt die in Nr. 2Zr Zeitung- vow Bekanntmachung !ev«emder 1924. lraermeifter. »«ei lte.: 20 Solöpk,. - 700 Wlieeöe» U. K*rn-^u»sad« A^geuprei«: zweiundzwanzig Goldpsenntge. Famtlienanzelgrn von Privaten wo». Zeile «echs Goldpsenntge. GelcgenheitSanzelgen. Stellengesuche Reklamrzeilen u. Rabatte usiu nach Tarik. Für lomb. «uftr. mit N. L. Z. Sonderbedtnaungen. Platz- und Datenvorschriften »ueverbtadliw. Ertüllung-o« u. Gertchtistand Leipzig Poftschecl-Konto Leipzig S004. 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"»»»Halles»« Gchrtftlettung Marttnltraste 17 (Fernsprecher 8S88» Neue Interventionen in -er Kriegssihul-frage Kabinestsberaiungen in Berlin — Entscheidende Kämpfe nm Schanghai — Verkehrsfreiheit im Weste« Eine Unterredung mit dem Reichsbankpräsidenten Schacht In China 9. September. Europa geht nach zehnjähriger Verwirrung wieder einer friedlichen Periode entgegen. Der Dames-Plan ist von allen beteiligten Mächten gebilligt worden, und in Genf berät man ernst lich, wie künftige Streitfragen zwischen den Staaten ohne kriegerische Auseinandersetzung auf schiedsgerichtlichem Woge beseitigt werden kön nen. In diese friedeverheißende Entwicklung platzen nun die Nachrichten vom Ausbruch des Bürgerkrieges in China, die nicht ohne nach teiligen Einfluß «ruf die Geschicke der andern Kontinente bleiben werden. Denn die Zeiten sind vorbei, in denen die Kriege, „hinten weit in der Türkei geführt", nur eine angenehme Lektüre zum Morgenkaffee waren. In der Gegenwart teilen sich größere Erschütterungen eines Staates allen Erdtälen mit. Don den chinesischen Wirren werden nun am ehesten die Länder be- rührt, die den größten Anteil an der Befriedung Europas haben: England und die Vereinigten Staaten. Beide Staaten sind mit dem von Hunderten von Millionen fleißiger Bevölkerung bewohnten Absatzgebiet so verbunden, daß die gegenwärtigen Konflikte bei Schanghai nicht gerade zur Stärkung ihrer Friedensaktion in Europa beitragen werden. Was geht nun in China vor? — Vorläufig handelt es sich nur um Kämpfe zwischen den beiden ehrgeizigen Statthaltern der Provinzen Kiangsu und Tsckzekiang. Die Trup pen stehen sich auf engstem Raume zwischen der Pang-tse-M ündung, dem Meer und den großen Seen gegenüber. Eine größere Lokalisierung ist also theoretisch kaum denkbar. Da man ferner glaubt, infolge dauernder Verstärkung des inter- nationalen Flottenschutzes eine Katastrophe von dem wichtigsten internationalen Hafenplatz Schanghai abwenden zu können, so wären an sich keine großen Erschütterungen zu befürchten. Aber es handelt sich ja gar nicht um die beiden kleinen, so ehrgeizigen wie habsüchtigen Statt- Halter, sondern um Peking und den großen nach der Diktatur über ganz China lüsternen Satrapen der mandschurischen Nordprovinzen Tschang-tso-lin. Tschang-tso-lin wird mit zu den bedeutendsten Männern Chinas gezählt. Er hatte in der Man- dschurei rücksichtslos Ordnung geschaffen, seine Provinzen mit disziplinierten Truppen von Räuberbanden gesäubert und aus guten Grün den den fremden Handel geschützt. Da die Pe kinger Regierung auf den ständig mächtiger wer- denden „Provinzkönig" eisersüchtig wurde und seine Unternehmungen zu stören suchte, mar schierte Tschang-tso-lin kurzerhand auf Peking los und nahm die Hauptstadt ein. Doch seine Herrschaft währte nicht lange. Die Pekinger Re- gierung bekam unerwartete Hilfe. Wu-Pei- fu, ein höchst merkwürdiger, fast unchinesischer Heerführer, trat plötzlich auf. Er hatte in dem Kampf gegen den Süden schnell Karriere ge- macht, war Bestechungen unzugänglich, während Tschang-tso-lin sogar ausländische Subsidien be denkenlos einstrich. Wu-Pei-fu besaß eine Armee, der er jede Plünderung „abgewöhnt" hatte. Seine Soldaten bekamen pünktlich den Sold aus Schutzgeldern, die Provinz- und Distriktsbehörden gern entrichteten. Wider Er- inerten schlug WuPei-fu die mandschurische Armee, und zwar so entscheidend, daß Tschang- tso-lin mit kuapper Not entkam. Der Vor marsch Wu-Pei-fus nach der Mandschurei wurde durch die Intervention Japans aufgehalten. Gegenwärtig kreuzen nun die beiden alten Gegner aufs neue die Waffen. Tschang-tso-lin hat sich von seiner Meder läge erholt und seine Truppen reorganisiert, wozu er ja Talent be- sitzt. Seine früheren ausländischen Geldquellen sollen noch nicht wieder fließen, aber er hat es verstanden, sich im Lande Gelder zu beschaffen. Trotz «Mr Vorbereitungen kommt der jetzige Vormarsch des Gegners zu ungelegener Zeit. Tschang-tso-lin war noch nicht fertig, obwohl er von den Angriffsplänen des jungen, ehrgeizigen Statthalters von Kiang-su, eines Günstlings Wu-Pei-fus, genau unterrichtet war. Sinter allem steht Wu-Pei-fu. Er ist seinem nördlichen Rivalen zuvorgekommen. Als er seinem jungen Freund in Kiang-su den Besetzt P» MngrH j«dte, »de» sich vielmehr von der Pekinger Regierung den Befehl für ihn l zum Angriff auf den Rebellen in Tsche-kiang be sorgte, hatte er seine Karten geordnet. Er hat seine Provinzen mobilisiert, die Eisenbahn nach Norden bis Echan-Hai-kwan fest in der Hand und in Tschih-li weite Länderstrecken unter Wasser gesetzt, die ein natürlicher Schutz gegen Angriffe aus dem Norden sind. So glcmbt sich Wu-Pei-fu stark genug, zuerst einmal im Schanghai-Distrikt Ordnung zu schaffen, d. h. dort die ständigen, in letzter Zeit verstärkten Störungsversuche seines alten Gegners unmög lich zu machen. Ob dieser Plan gelingt, wird sich nach Lage der Dinge sehr bald zeigen müssen. Tschang-tso-lin hat keine Zeit mehr, in Ruhe abzuwarten. China vor der Entscheidung London, 9. September (Eia. Del.) Aus Pe king wird gemeldet, daß di« Zentralregierung dem Militärgouverneur von Kiong-Su den Befehl er teilt habe, den als Rebellen erklärten Militär gouverneur von Tschekiang und den Verteidigung«. Minister von TlchekiaUg zur Unterwerf»«« zu bringen und den Schutz der fremden Mis sionen zu übernehmen. Es wird angenommen, daß insgesamt SO 000 Mann auf beiden Seiten beteiligt sind, doch sind die Meldungen von schweren Kämpfen wahrscheinlich übertrieben. Der „Times"-Korrespondent meldet aus Peking, daß Tschang-Tso-lin, der Diktator der Man- . dschurei, der Pekinger Regierung den Krieg er klärt habe. Dadurch wird die Lage außerordentlich erschwert und es besteht die Gefahr, daß ganz China in kriegerische Handlungen verwickelt wird. * Schanghai, 9. September. Die Entwicklung der Borgänge im chinesischen Bürgerkrieg drängt -u einer baldigen Entscheidung. Tschi-Si-Juang» Truppen rücken immer näher an die Wusung- Forts heran und stehen 12 Kilometer von Schanghai. Die ganze Bevölkerung der Pro vinz ist von Panik ergriffen. Zu gehntausenden drängen sich die flüchtenden Einwohner nach Schang hai, dessen Grenzen von fremden Truppen ringsum bewacht werden. Mit Rücksicht auf die allgemeine Erregung haben die fremden Marinekommandanten für die europäische Siedlung der Stadt den Be lagerungszustand erklärt. Alle verfügbaren MarinesoldakSn sind gelandet worden. Zur wei- teren Sicherung der europäischen Niederlassung ist aus den Ansiedlern ein Freiwilligenkorp» ausgestellt we rden. Rach Gerüchten, die in der Stadt verbreitet sind, herrscht unter Lu-Iung-Tschiangs Truppep infolge der letzten Schlappen vollstän dig e B e r w i r r u n g. An der ganzen Front wer- den die Kämpfe fortgesetzt. Pari», 9. September. (E i g. Te l.) Aus Peking wird gemeldet, daß die Gesandten der Bereinigten Staaten, Frankreichs, Italiens und Japans der chinesischen Regierung eine neue Note haben zu- gehen lassen, in der die Notwendigkeit unterstrichen wird, ein neutrale Zone am Ufer des Jangtse- Flusses, in der Nähe von Schanghai, herzustellen. Ein internationaler Kongreß -er Kriegsteilnehmer London, 9. September. Nächsten Montag wird in der Central Hall ein Kongreß der internationalen Föderation ehemaliger Kriegsteilnehmer eröffnet, der fünf Millionen Mitglieder umfaßt. Unter den Entschließungen, die zur Behandlung kommen, be- finden sich eine von französischer Seit«, welche vorschlägt, daß mit den Kriegsteilnehmern vormal» feindlicher Staaten die Verbindung ausgenommen werde, und eine Entschließung der britischen Vtission, welche die Bildung einer internationalen Organisation von Kriegswitwen vor schlägt. - Besprechungen über -ie deutsche Anleihe ? Pari», 9. September. Rach einer Meldung de» „Petit Journal" aus New Pork finden zur Vorberei. tun« der deutschen Anleihe in der Zeit vom 16. bi» 30. September in London wichtige Be sprechungen statt, an denen vor allem der amerikanische Bankier Morgan, sein Teilhaber Lammont und der Gouverneur der Bank von England, Normon, teilnehmen werden. Japan und Italien greifen ein Von unserer Berliner Redaktion Berlin, S. September. Im Laufe des heutiaen Vormittages erschienen sowohl der japanischeals auch deritalienischeBotschaster im Auswärtigen Amt und hatten mit Staatssekretär v. Malhahn längere Unterredungen. Die Annahme ist berechtigt, dah das Thema dieser Aussprache das gleiche war, wie bei der Demarche des sramösischen Botschafters am Sonnabend: Ein Hinweis anf die Folgen, die die Notifizierung der deutschen Kriegsunschulderklärun« in diesem Augenblick habe« würde. Außenminister Ttresemann wird Hreitag nach Berlin zurückkehren. Am gleichen Tage dürfte auch der Reichskanzler seinen Urlaub unterbrechen, nm nach Berlin zu reisen. Ein Kabinettsrat über die inzwischen dringend gewordenen außenpolitischen Probleme, insbesondere also über die sogenannte Kriegsschuldnote und über die Stellung Deutschlands zum Völkerbund dürfte nicht vor Anfang näch ster Woche stattsiuden. Frankreich wir- -ie KriegSfchul-note nicht anerkennen Don unserm Pariser Korrespondenten U. Paris, 9. September. (Eig. Tel.) „Oeuvre" schreibt heute, daß Herriot sich »u der Frage der Absendung der deutsche« Note zur Kriegsschuldfrage folgendermaßen geäußert habe: „Unsere Antwort ist schon fertig und es ist nicht schwer zu erraten, wie sie lautet, klebrigen» hat unser Botschafter in Berlin, dem ich meine In struktionen genau mitgeteilt habe, der Wilhelm- straße unzweideutig mitgererlt, Frankreich in keinem Falle eine solche geplante deutsche Veröffentlichung anerkennen würde, und daß wir für die Folgen einer solchen deutschen Veröffentlichung alle Verantwortung ab lehnen müßten." * Pari», 9. September. (Eig. Tel.) Herriot wird sich von morgen ab vorläufig nicht mehr mit den Fragen der äußeren Politik beschäftigen, sondern er wird zunächst mit dem Minister de» Innern und dem Seine-Präfekten das Problem stu dieren, wie der Teuerung in Frankreich ein Ende zu beraten sei. Die Sperre im Weste« aufgehoben Frankfurt a. M., S. September. Zn ver Nacht zum S. September ist die Zollschranke gefallen. Die Gepäck kontrolle der Reisenden auf den Bahn höfen Rödelheim, Griesheim, Höchst und Goldstein wird seit heute nacht um 12 Uhr nicht mehr ausgeübt. Um di« gleiche Stunde find die Zollämter geschlossen wor den. Heute früh erschienen die aus der Umgegend täglich einfahrende« Gemüse- und vbstwagen auf dem frankfurter Markt mit flaggen und Girlan- denaeschmückt. Seit fast zwei Aahren konnte« wir heute zum ersten Male Vie Grenze ohne Kontrolle und ohne jede Zollschwierigkeiten passieren. Wallfahrt ins befehle Gebiet - Frankfurt a. M., 9. September. (Eig. Tel.) Der erste Sonntag nach der Aufhebung der Sperre zwischen besetztem und unbesetztem Gebiet ist zum Wallfahrtstag nicht nur in den lange verschlossenen und entbehrten Taunus und seine schönen Städte wie Königstein und Cronberg ge- werden, sondern es fuhren auch Tausende nach Mainz und Wiesbaden und feirtten Wieder sehen mit den Städten, die seit langem für sie jenseits einer chinesischen Mauer lagen. Die Eisenbahn konnte den Verkehr kaum bewältigen. Hoffentlich hält das Bewußtsein, daß die fetzt wieder freigewvr- denen besetzten Gebiete Anspruch auf den Dank und die besondere Liebe der Deutschen im unbe setzten Gebiet haben, auch weiterhin an. Wiesbaden und Kreuznach brauchen eine gute Herbstsaison, um auch nur ein Geringes von dem wieder einbringcn zu können, was sie verloren haben. Sie warten auf deutsche Kurgäste. Die Tatsache, daß schon die allerersten Tage der Grenzöffnung nicht nur Passanten, sondern auch solche Gäste brachten, die länger zu bleiben gedenken, ist von den lange Aus- gesperrten freudig begrüßt worden. Mit dem Fallen der Zollgrenze wird auch der wirtschaftliche Austausch zwischen hüben und drüben wieder einsetzen. Auf deutscher Seite wartet man auf den 10. September, den Tag der wirtschaftlichen Freiheit, und hat zu einem lebhaften Warenaustausch die Dor bereitungen bereit» getroffen. Wie-erherstellung -er -rutschen Iustizhoheit Düsseldorf, 9. September. (Eig. Tel.) General Degoutte erläßt ein« Bekanntmachung, in der er unter Hinwei» auf den wohlwollenden Geist, den die französische Regierung bei der Durchführung de» Londoner Protokolls zur Anwendung zu bringen ge denke, sein« Dienstanweisung zurücknimmt, die den deutschen Behörden verbietet, die gerichtliche Verfolgung gegen die Urheber poli tischer Uebertretungen auszuüben ohne vorhergehende Erlaubniscrteilung der Vesatzungsbe- hörden. Durch diesen Erlaß scheint der Zustand be endet, daß sich die Separatisten und andere Staatsverbrecher hinter die Besatzungsbehörde ver schanzen können. Oie Koblenzer Verhan-lungen Koblenz, 9. September. (Eig. Tel.) Ober- präsident Dr. Fuchs hat gestern seinen Dienst wieder angetreten. Am Freitag wurde bei den Koblenzer Verhandlungen mit der deutschen tech- nischen Kommission über wirtschaftliche Fragen, über die Rückkehr der Beamten und rhre Wieder- einsetzung in den Dienst gesprochen. Die Verhand lungen sind noch im Anfangsstadium. Die deutsche Abordnung, die am Sonntag nach Berlin gefahren war, ist heute vormittag zurückgekchrt. Essen, 9. September. (Eig. Te l.) Der Schieds- spruch für das rheinisch, westfälische Bau gewerbe, der vom Reichskommissar Mehl ich gefällt worden war, ist von den Banarbeiterorgaai- sationen als nicht weit genug gehend abgelehnt worden. Die Bergarbeiterorganisationen haben den Lohn- schiedsspruch für den Ruhrbergbau abge lehnt. Oer Wahlkampf in Oberfchlesien Breslau, 9. September. (Eig. Tel.) Der Wahlkampf in Oberschlesien, das am 21. September wählen wird, ist zwar von allen Parteien eröffnet worden, wird aber nicht annähernd mit derselben Schärfe geführt, die in der Erregung der Maitage zu spüren war. Die extremen Gruppen-habe» zuerst mit der Wahlagitation begonnen. Die National- sozialisten veranstalteten einen „Deutschen Tag" in Gleiwitz und in Beuchen, der aber trotz der Aufforde- rung an die Bevölkerung, zu flaggen, ohne jede Anteilnahme verlief. Die Kommunisten ver spüren ebenfalls, daß ihnen nicht noch einmal der Er- folg vom 4. Mai beschieden sein wird. Die Deutsch nationalen führen den Wahlkampf aussckuirßlich gegen da» Zentrum, das sie mit der Deraat- Wartung für den Verlust von Oberschlesien belasten. Da» Zentrum wehrt sich dieser unerhörten Unterstellung gegenüber selbstverständlich kräftig. E» hat eine Fülle prominenter Persönlich keiten nach Oberschlesien beordert, die ihn» seine alte Vormachtstellung sichern sollen. Die Demo kraten führen den Kampf in der gewohnten Weise« wenn sie auch wenig Aussicht auf ein Mandat haben. Die Sozialdemokraten hätten allen Anlaß, ihre Kräfte anzuspannen, um di« Niederlage vom 4. Mai auszuwetzen. Auffälligerweise wird aber der Wahlkampf von ihnen recht lau geführt ohne Au- ziehung irgendwelcher Kraft« au« dem Reiche. E» scheint, daß von der gesamten Partei dem Ober schlesischen Winkel kein sonderliche» Interesse *n,- gegengrbracht wird.