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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 29.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192408293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19240829
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19240829
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-29
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
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' -M, ^->>n» - . ^ . .. —. — 8ekt> O kreitng, 6«» 29. Lug««t s4»^lbar mich unifüngt, doch in mir bin ich Traum und waches Leben " Sie las; sie fühlte nicht die Stunden; sie las di>» Nacht hindurch bis in den frühen Morgen, bis daß die letzte Seite ausgelesen war. Das Buch schloß nicht wie andere Bücher, es blieb geöffnet an das Leben; es floß durch die Seiten aus und ein — sie faßte ergriffen an ihr Herz, die Frau der Einfachheit verspürte: „Was hier geschrieben stand, war eines großen Dichters Lebenswerk!" Ihre eigene Gestalt, gezeichnet als ein Bild der Offenbarung, verwirrte und beglückte sie zugleich. Wie wundersam war sie hier erschaut, wie sie niemals sich erahnte; sie sank erschüttert in die Knie. Sie kniete nieder vor der Kunst; denn was sie Wahrheit wähnte, das war ja nur ein Kunst werk, ein Trugbild der Gedanken — der Mann, der also sie in seiner Phantasie verklärte, das war der Mann, der sie in Wirklichkeit stets übersah. Sie schlich hinauf und schlief bis in den Hellen Mittag, und sie erwachte wie ein Som mer, der sich in vollster Reife regt. Und spät am Abend kam der Gatte von der Fahrt zur Stadt zurück und fand die Frau wie eines Sommers Glut. Er dachte, daß sie schön sei, viel schöner als er wußte, und sie weinte ihm zu Füßen und sprach, daß sie ihn liebe. So war der Reichtum, den ein anderer er sann, von ihnen nur erlebt, der Traum von Einsamkeit und von Verzicht ward ihnen zu Gemeinsamkeit und zu Gewinn. Die Frau fühlte Ehrgeiz, das verborgene Dicht-rwerk der Mitwelt zu verkünden, ihr war es so, al» hätte sie durch ihre» Mannes Liebe Teil an seinem Werke, indes der Ruhm von ihrem ersten Mann sie nur von ihm entfernte. Zufällig als Herr Josef ausgcgangen war, kam der junge Literat, der Führer der „Erfolg losen", und. heimlich trug sie das verschlossene Buch herbei und hieß ihn ganz verschwiegen dieses Werk zu lesen. Aufgewühlt von dem Gelesenen eilte der Begeisterte, seinen Fund zu verraten, und schon am selben Abend war das Buch von den kritischen Blicken eines bekann ten Verlegers eingehend geprüft. Der Verleger sah sogleich, daß er hier ein Werk in Händen hielt von einem verinnerlichten Angesichte, wie es in der modernen Literatur bislang noch nicht geschaut war: dies war das streng moderne Buch, weil es die Reaktionserschei nung des allzu Modernen war! — Echt war das Werk und ohne Haschen nach Effekt, still war das Werk und wirkte dennoch stark, es klang aus sich und machte keinen Lärm, es neigte hin zur Demut und war Geschlossenheit. Hier war ein Leben nackt enthüllt, das ohne äußeres Ereignis. Ereignis einer Seele in jedem Wort war. Kein Zweifel, dieses stille Buch, wenn es geschickt herausgestellt war, mußte der laute Erfolg des Jahres werden! Schon war ja das Interesse um den ver schwiegenen Dichter seit langen» wach, daß er schon im voraus gegen den eigenen Erfolg sich wehrte, war es ja gerade, was Erfolg verhieß! An einer Stelle seines Buches sprach der Verfasser seine Ansicht über das Problem des Erfolges aus. Dort hieß es unter anderem: „Vielleicht entspringt die heutige gewaltige Sucht nach dem Erfolg der Sehnsucht des ein samen einen nach der Verknüpfung mit den anderen. Denn der Erfolg ist die Gemeinsam ¬ keit des einen in seinem Werke mit den anderen. Jedoch das Werk, ergriffen von den an deren, wird zur Reproduktion und beraubt und einsam bleibt so das Original. Denn tausend facher Schatten fällt zurück auf den Ursprung- liken Gedanken, der sich als freier einst erschuf, und der als unfreier gewandelt sich erkennt." Der Verleger wurde nachdenklich: „Am Ende war dieser Sonderling wahrhaft gewillt, sein Buch der Umwelt vorzuenthalten!" Doch stand auf einer anderen Seite zu lesen: „Das ist der Kampf in mir: soll ich den Traum der Jahre in mich schweigen, soll ich den Wunsch wie eine Insel in mich bergen, oder im Strome der Erfüllung untergehn. — Schon ist das Schicksal nahe, und die Gestalt der Frau, die ich vergaß, sie blüht aus mir so wie der zweite Mensch einst aus des ersten Menschen Leib erschaffen war. Und Paradiese kehren heim zu Gott. Der Mensch, zurückgeboren in das Herz der Gottheit, versinkt darin so wie das Kindlein in der Mutter Schoße ruht. Und wundersam über die Verheißung dieser Tage steht das Gelöbnis meiner frühen Jugend, da ich noch fromm den Priester in mir suchte — und fern gewandert, ohne Kirche, ohne Gott, bin ich am Ziele nicht der Mensch, bin das Gebet." „Wie schön ist diese Sprache!" rief der junge Literat, der bei dem Verleger „Lektor" war, „und wie ist dennoch alles so unver schleiert der Wirklichkeit entnommen!" Sie lasen gemeinsam weiter: „Nun ist auch das Gebet in mir verklungen, ich sinke an den Menschen wiederum zurück. Ich hebe meine Hände, um jene Welt zu fassen, die mir nicht gehört. Und ich erkenne: daß 39 das erste Erwachen des Menschen aus dem All bewußtsein in das Selbstbewußtsein ist die Schuld, — daß er in Schuld und in Vermessen heit als Eigentum ergreifen will, was Gott allein gehört. — Und lockend steht vor mir das Bild der ersten Frau — und meine Hände fliehen vor dem eignen Griff zurück! — sie ist nicht mein und ich bin ohne Recht — mein Schicksal bleibt Verzicht: Einst war ich ohne Wunsch, nun wünsche ich umsonst. —" Es würde wohl nicht leicht sein, den Mann, der die Oeffentlichkeit so ausgesprochen schenke mit dem Geständnis seines Herzens offiziell herauszustellen. Es war nicht leicht. Es gab zu Hause die ersten Tränen. Die Frau gestand, sie bat, sie flehte! Er aber wehrte sich, zum ersten Male war er streng und hart. Er sagte: „Nein! Dies Buch ist ein Vermächtnis — das Ver mächtnis einer Seele — geschrieben von einem Menschen, der die Oefefntlichkeit als das Ver derben flieht, es ist die Beichte tiefster Ein samkeit." „Du hast schon einmal," sprach sie schluch- zend, „ein Werk verbrannt. Ich fand die Asche damals in dem Herd." Er wurde bleich. „Du fandest jene Asche?" sprach er tonlos und schlich hinweg. Er kämpfte mit sich viele Tage. Dann ent- schloß er sich, das Buch herauszugeben. — War es dann nicht nur eines Dichters Phantasie und im Grunde Lüge? Da sie sich verwechselt hatten und der andere in ihm den Helden dieses Buches sah, war er im eigentlichen ja auch der Held und Autor dieses Buches und war es eigentlich die Wahrheit, wenn er als das Seine es verkündete! — Schon ahnte Herr Josef, daß Das Ounkel um Haarmann lichtet sich ... Kriminalkommissar Strewe in Berlin, der den Fall Haarmann weiter aufzuklären hat, soweit sich die Taten des Massenmörders aus Berlin erstrecken, erhielt von der Kriminalpolizei Hannover umfang reiche Aktenstücke, aus denen vornehmlich die An gaben neuer Zeugen über Haarmann und seinen Helfershelfer Grahns hervorgehen. Ein Unter- slichungsgefangener, der Händler Hans Holleczka gibt an, daß er kurz nach Weihnachten Haarma.m begegnet sei, der sich bei ihm nach seinem Krem,de „Hans" erkundigte. Er erzählte mir, daß er dem Hans einen Alante! verkauft hätte, daß ihm dieser den Rest der Zahlung aber schuldig geblieben sei. Einige Tag später traf Holletzka den Hans, erzählte ihm von seiner Begegnung mit Haarmann und be sah sich den Mantel, den Hans trug und der ihm nicht paßte. Holleczka erklärt, er wisse ganz be stimmt, daß Haarmann mit Hans, der später mit Be stimmtheit als Grahns festgcstellt worden ist, eng bc- freundet gewesen sei, denn er habe beide des Nachts oft beisammen gesehen. Er erklärt auck>, den Hans sicher feststellen zn können, wenn man ihn unter polizeilicher Bedeckung nach ihm suchen lasse. Um dieselbe Zeit hat Holleczka die Bekannt schaft eines Berliners gemacht, der ihm erzählte, daß er von Haarmann verfolgt werde. Er war Kellner von Beruf, wird in seinen Kreisen „B u b i" genannt und seine Eltern wohnen in Berlin in der Novalis- straße. „Bubi, mit dem ich mich dann öfter traf," erklärt Holleczka weiter, „schlief des öfteren in Wartesälen, wo er auch die Bekanntschaft des Haarmann gemacht hatte. Plötzlich war „Bubi" verschwunden. Den Mantel, den er getragen hatte und den er sehr liebte, sah ich dann an einem anderen Manne. Daß „Bnbi" von Hannover abqr- reist ist. olairbe ich nicht, da er wiederholt geäuß-'rt hat, daß er nun bald eine Stellung in Hannover an treten werde." — Uebcr „Bubi" ist inzwischen folgen- des bekannt geworden: er steht im Atter von 19 bis ?0 Jahren, hat ein blasses, rundes Gesicht, etwas schrägliegende Augen und eine gesetzte Gestalt. Seine Haare sind 'chmarz oder dunkelblond. Zuletzt wohnte er im Gasthof „Stadt Bremen" in .Hannover. Er spricht Berliner Mundart irnd war zuletzt mit einem grauen Ulster mit Gürtcl und schrägen Taschen, grünem Hut (amerikanisches Muster) und schwarzen Chimmy-Halbschuhen bekleidet gewesen. — Ein Händler Johann Hartmann, der gleichfalls als Untersuchungsgesangener in Hannover sitzt, gibt an, sowohl Hanrmann wie Grabus aut gekannt zu haben. Haarmann habe ihm öfter Fleisch, das er in einer Pappschachtel mit sich trug, zum Kauf an- geboten. Das Fleisch war stets ohne Knochen im Gewicht von 14 bis 3 Pfund. Er kaufte jedoch das Fleisch nicht, weil es eine eigenartige Farbe hatte. Auch war es „schlierig". Es l>atte mit Kalb- oder Hammelfleisch Aehnlichkeit. Hnarmann behauptete, daß es Kalbfteisch sei, das er von einem auswärtigen Schlächter gekauft habe. Sine neue Erfindung Marconis. Dem italieni- scheu Erfinder Guglielmo Marrons ist eine um- walzende Erfindung auf dem Gebiete des Radio wesens geglückt. Durch diese Neuerung ist cs möglich, den gewöhnlichen Kopfhörer direkt an die Zimmer-Antenne von nur 1 Meter Durchmesser an zuschließen und deutlich hörbar und lautstark noch ausländische Stationen zu hören, wie England, Frankreich usw. Leise, aber noch vernehmbar wird bei guter Witterung sogar New Pork gehört. Da bei ist an beide Hörer je ein kleiner Zusatz- Apparat anzuschrauben, in den von oben eine im Handel erhältliche Taschenlampen-Batterie eingescho- den wird. Art und Wirkungsweise ist der Marroni- Gesellschaft patentiert und wird vorläufig noch ge heim gehalten. Man vermutet, daß cs sich um die Einwirkung eines chemischen Präparates handelt. Furchtbare Trockeuheit in Spanien. Mitte August waren 100 Tage verflossen, seitdem es in Ma drid geregnet hatte; nach den Aufzeichnungen des dortigen Meteorologischen Instituts gab cs am 0. Mai -um letztenmal Niederschläge während eines Gewitters. In den Parkanlagen von Madrid, das auf einer sandigen Hochebene liegt, fällt das Laub dürr von den Bäumen wie sonst gegen Ende No vember und die Bewohner der Stadt müssen sich, wie ein Blatt sich ausdrückt, täglich einer Prozedur des Ausgekochtwerdens unterziehen. Fast das ganze Land beklagt sich über eine entsetzliche Trockenheit, die an manchen Orten die Ge treideernte so gut wie vernichtet hat. So wird aus Velex Rubio im Grenzgebiet zwischen Andalusien und Mcoia gemeldet, daß über 000 Pachtbauern und Tagelöhner ausgcwandert seien und weite Striche sich in Oedland verwandeln müssen, wenn nicht von den Behörden rasch Maßnahmen zur Bekämpfung der Krisis getroffen werden. Die Mndcrhändlerin von Agcn. Die Machen- schäften der schönen Dinorah Eoarer, einer Arztgattm aus Agcn im französischen Departement Lot-et-Garonne, die, wie Aon berichtet, unter dem Verdacht verhaftet wurde, neun Kinder adop tiert und verkauft zu haben, beschäftigt noch immer die Oeffentlichkeit und die französischen Kriminalbehörden. Die geheimnisvolle Affäre hat in ganz Frankreich ungeheures Aufsehen hervor gerufen; sowohl die Pariser Polizeidirektion wie die Behörden in Agen erhalten fast täglich Du»- -ende von Zuschriften, in denen zahlreiche Bekannte der schönen Dinorah sich den Behörden er- bötig machen, nähere Einzelheiten über das Vor leben. dieser sonderbaren Abenteurerin der Polizei mitzuteilen. Dem Pariser Sicherheitsbüro gelang es auf diese Weise, ein ziemlich lückenloses Bild des Lebenslaufes der Kinderhändlerin von Agen zusammenzustellen. Aus den Mitteilungen und Zuschriften geht zweifellos hervor, daß Dinorah Eoarer anormal veranlagt ist. Ein Kauk- niann aus Bois Lolombes richtete an den Polizei direktor von Agen einen ausführlichen Brief, in dem er erzählt, daß Dinorah als junges Mädchen allgemein für eine Schlafwandlerin gehalten wurde. Sic soll auch mediale Fähigkeiten besessen haben und vermochte, dem Brief des Kauf mannes zufolge, sowohl Akenschen wie Tiere zu hypnotisieren. Ihre geheimnisvollen Kräfte ent wickelten sich in der Folgezeit noch weiter. Sie konnte völlig geräuschlos und unbemerkt Arbeiten ausführen. die ihrer Natur nach mit großem Lärm verbunden sind. Sie zerbrach Ge- schirr, ohne daß man einen Laut vernahm, ging völlig geräuschlos mit genagelten Schuhen über Pflaster. Diese interessante Mitteilung scheint die nach der Aufdeckung der Kriminalasfäre sofort auf getauchte Vermutu:«q zu bestätigen, daß die Ge- liebten der Dinorah unter dem hypnotischen Einfluß dieser Willensstärke«' Frau gestanden und gehandelt hatten. Aus einer anderen Zuschrift geht hervor, daß Dinorah eine leidenschaftliche Aether- trink er in ist. Dinorah hatte in ihrem sieb zehnten Lebensjahre typhöses Fieber und wurde mir Aether behandelt. Auch «»ach ihrer Heilung ver mochte sie dem Aether nicht zu entsagen und frönte der gefährlichen Leidenschaft. Sie litt unter fürchter- lichcn Anfällen von Somnambulismus. Jede Nacht stand sie gegen zwei Uhr auf, fütterte das Vieh, zündete Feuer an, bereitete das Essen, nahm die Wäsche vor. Gegen Morgen fiel sie todmüde in einen nervösen Schlaf, wobei sie alle zwei oder drei Minuten wieder aufstand, ein paar Schritte tat und erneut hinfiel. Mit achtzehn Jahren begann bei ihr die chronische Sucht, Selbstmord zu be gehen. Sie sprang in die. Seine und wurde nur mit großer Mühe gerettet. Wenn sie von ihrein Aetherrausch erwachte, fiel sie in furchtbare Ver zweiflungszustände. Das psychiatrische Gutachten über der« Geisteszustand Dinorahs wurde dem Untersuchungsrichter noch nicht vorgelcgt. Alles scheint jedoch darauf hinzuweisen, daß Dinorah Eoarer die Gefängniszelle bald mit einer anderen im Irrenhaus vertauschen werde, lieber das Schicksal der Adoptivkinder konnte in- zwischen Näheres ermittelt werden. Allerdings bleibt der Verbleib von sechs Kindern nach wie vor in Geheimnis gehüllt, drei Kinder von Frau Eoarer konnten jedoch ausgeforscht und vernommen werden. Alle drei beklagen sich, von Dinorah stiefmütterlich behandelt und oft geprügelt worden zu sein. Miche line, ein jetzt neunzehnjähriges Mädchen, gab an, daß es sechs Jahre im Hause Frau Dinorahs ver- bracht hatte. Dinorah zwang Micheline. Knaben- kleider zu tragen. Als das Mädchen sich weigerte, die Kleider anzuziehen, wurde es von der Stief mutter geschlagen. Der Kronprinz der Herrenmode. Der Prinz von Wales tritt in die Fußtapfen seines Groh- vaters Eduard VII. Die Schneider von New Port erwarten schon mit Ungeduld die Ankunft des Ozean dampfers „Bcrengaria", an dessen Bord sich 0er Prinz befindet. Sonst ist man sich zu dieser Zeit bei den Modekünstlern, deren Machtwort den Geschmack der zivilisierten Menschheit für den Winter zu be- stimmen hat, längst darüber einig, was modern sein wird. In diesem Jahr aber hat man die Ent scheidung über hohe oder tiefe Taille bis zur Ankunft des Prinzen von Wales verschoben. Wie man weiß, war Eduard VII- als Prinz von Wales Souverän im Reich der Mode. Sein Erbe ist auf den Enkel übergegangen, und in Amerika wird man i«n Winter tragen, was der Prinz von Wales als dernier cri erklären wird. Eine Unmenge New Parker Zeichner warten schon darauf, sämtliche Einzel heiten der prinzlichcn Garderobe für die Zeitgenossen fcstznhalten. Die baufälligen Brücken Londons. Die Brücken der englischen Hauptstadt scheinen den Anforderungen des moderne«« großstädtischen Verkehrs nicht mehr gewachsen zu sein. Nachdem die Watcrloobrücke in London für den Lastverkehr vor einigen Monaten gesperrt werden mußte, droht jetzt die älteste Lon doner Brücke, die 1741 vollendete London Bridge, mit dem Einsturz. Ein Pfeiler hat sich bereit« um 4 Zoll nach unten verschoben. Ver mutlich ist die Senkung neben der Unsicherheit de» Londoner Boden», der stellenweise aus Treibsand besteht, auf die Ueberlastung der Drücke durch die Sperrung der Waterloo Bridge zurückzuführen. Der Verkehr über die Themse wird durch die Lahmlegung von zwei der acht Hauptadern empfindlich betroffen werden. Im brennenden Fluqzug. Eine wackere Tat vollführte der Pilot-Feldwebel Icüson Britt. Das lFugzeug, in dem sich siebn Soldaten auf dem Wege von Bircham-Newton in Norfolk befanden, sing infolge Benzinauslaufen» in einer Höhe von 8000 Fuß Feuer. Britt verließ die Kabine, begab sich auf die Plattform des Flug- zeuges, beugte sich über dessen Rand und löschte mit einem chemischen Löschopparat die Flammen. Dank seiner Waghalsigkeit wurden alle seine Kame raden gerettet und das Flugzeug konnte ohne Havarie landen. Da» Examen der Braut. Hygiene und besonders Raffenhygiene ist gegenwärtig in den Vereinigten Staaten die Tagesfraqe, und besonders wird von den Bräuten verlangt, daß sie mit allen Fragen der Gesundheit Bescheid wissen sollen. Den jungen Ntännern wird einqeschärft, daß sie keine Frau heiraten, die nicht über ihren eigenen Körper genau Bescheid weiß. Aus diesem Gxunde empfiehlt der Professor der Nationalökonomie an der Mc Gill- Universität, Stephan Leacock, in seinem neuen Buch „Der Garten der Narrheit" in humo ristischer Weise mit der Braut zunächst ein strenges Examen anzustellen. „Der Liebend?," schreibt er, „soll seine Fragen mit größter Zärtlichkeit Vorbrin gen, um jede Beunruhigung der jungen Dame zu vermeiden; also etwa: „Flüstere es mir ins Ohr, mein Liebling, was die Hauptfunktionen der Leber sind?" oder: „Verrate es mir, du Seele meiner Seele, was man bei Kopfschmerzen tun muß?" Traut sich der ängstliche Liebhaber nicht die Fäh-.g- keit ,zu diese wichtiae Fragen aus dem Stegreif an die Erwählte zu rieten, so wird er sich am besten mit einem Blatt Papier ausrüsten, auf dem er sich die Examensfraqen hat aufschreiben lassen. Der Fragebogen wird dann etwa folgendermaßen lauten: „1. Gib mir so kurz als möglich an, mein Engel, wo die Schilddrüse liegt und was .für eine Rolle sie im Körperhaushalt spielt? 2. Zähle mir mit deiner süßen Stimme sämtliche Knochen des Kopfes auf und dann gib mir einen Kuß. 3. Er kläre mir in der anmutigen Weise, die ich an dir so liebe, durch welche Symtome man die Genick starre erkennt und was man dagegen tut." „Peer Gynt" in Spitzbergen. Der neu in Dienst gestellte Exkursionsdampfer „Peer Gynt" der Reederei Viktor Schuppe aus Berlin traf mit 300 Passagieren bei leuchtender Mitternachtssonne auf Spitzbergen ein und ging in Greenharbour am Eisfjord vor Anker. Es war das erste Mal seit über zehn Jahren, daß ein deutsches Touristen- fchiff hier anlcgte. Die zehntägige Fahrt führte bei prachtvollem Wetter durch die schönsten Fjorde Nor wegens über Hammcrfcst zum Nordkap und dann ins Eismeer. indeeKochkmnstL' 1pückchenyenügt,Utn10Pfö. i M Keuchte, Gelee/ Gurken usw. «—— hcütbnrzu machen -Rezepte U umsonst tu d.Geschästen oder tt W Dn5l«<Oether -VielrfelH. Mir wissen Besä I und schützen deshalb unser - Eintzerruuhkes vor dem Verdecken bunhLichimmel und Gähruny nur Durch Dl Verwendung o. bewährten Gmrnache Hülfe
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