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»rrnrof rioüü« »ai« ttl. Arnold denham. ermui-l- Idonhatn Ilichaeli» i L r ltz ka Laust elctzrler vritzbnch hattgan, 1« Hahn e Bruyn Paulus Vktechert nanu Teiiiler ur Löwe Akt. lv>2 llhr teNacht. «8 Lesr m Mek ksllem e ist als t; e Firma Prokura n Walter dars die kämst mä ten vcr- ic Firma ):c Firma t. IIL, rs. flchligt in kc Naum- wtv einrn :wicht von bicracaen »crbcamtr. mmrr 167. die Zcicd- ;ur t»in- Istäaiaen dcrlprtiiL: i L«lv4ia ffen. cmein-c e. : Freita« im S Uvr 20(lM!li»n!tznU Belt Xr. 218 JA UH AujelgttU'r«!-: b Rekiamereilen u. Rabatte usw nacb Laris. Für komb. «uftr. mit N. L.Ä. !mm»m«! cm» nimmt trdrii Poltam, «eltellungen an. «r,Üllänä«örs ü. Äertchtsftand Leivrig BoMcheS-'-önto Lelpsiä ZOÄ. D«» s«i»»la«r r«««bU»tt «UVLU »t« «mMGa« »as M»li»«tt,r»K»i»«» itaivsi« -eiredakteur ». «»lvttai«, Lc»p,ta. , , , Berliner GchrMlettung «ochstr. 21 (Sern,pr. Dönhoff »600-3663» . . 8om»akenü, üeo 22. August 1928 Dresdner sHrUHttnrng Loschwtv. Schtllernr.3S(Ser»spr. L«7»»> 118. lukDg lckere« cs m b. H. vorm. Sucher L Fürsten. ' Halles»« Tchristlettun« Martin,trabe 17 (Fernsprecher 8L8S) " von Privaten Sonderbevtugungea. Platz- und Datenvorschrtsten unverbindliL «rsUllungSori u. Gerichtsstand Letp»ta Postsc-eck-Fonlo Leipzig 3004. Bor -er Auflösung -es Reichstags? Die Deutschnationalen lehnen bestimmt ab Berlin, 22. Auanft. (Eig. Tel.) Die makgebenven Führer ver deutsch nationale« ReichStagSfrattion »eude« ftch neuen die Interpretation, dieser «estrige dentschnationale -raktion-brschlnst gefunden hat, als wäre damit immer noch die Möglichkeit zu einem »Umfall" offengeblieden. Tie betonen demgegenüber, vast die dentschnationale Fraktion das Dawes-Vutachten und die mit ihm »nsammen- HSngenden Gefeste unbedingt und ohne Rücksicht auf parteipolitische Interessen aus aussenpolitischen Gründen ablehnen werde. Anders könne auch der Iraktions- beschlust gar nicht ausgelegt «erden, denn er beziehe sich ausdrücklich aus die srüheren Beschlüge und Erklärungen der Hraktion, die die Ablehnung des Londoner Ver- handlungsergebnisses klar aussprache«. Schacht gegen die Inflationsgefahr Währungszerfatt - die Folge der Ablehnung Berlitz, 82. August. (Eig. Tel.) Im Auswär tigen Ausschuß des Reichstages wurde di« Aus sprache über das Londoner Protokoll fortgesetzt. Abg. Reichert (Dnatl.) wies auf die Gefahr hin, die der Rückimport der deutschen Sachlieferungen für „Interessen ihrer Parteifreunde" , 22. August. l. S In der Erklärung, mit der die deutsch- nationak Auktion ihre ablehnende Haltung gegenüber den im Zusammenhang der Dawes- Pläne und Londoner Beschlüsse zu beratenden Gesetzentwürfen kundgetan hat, ist charakte- rlstisch vor allem die Versicherung, die Fraktion sei überzeugt, damit „den Interessen und der Stimmung ihrer Parteifreunde im be- setzten Gebiet" zu entsprechen. Fast möchte man die Treuherzigkeit loben, mit der da eine Partei, die sich sonst der vaterländischen Gesinnung geradezu als ihrer Spezialität rühmt, plötzlich vor allem Volk das — naive oder zynische? — Geständnis ablegt, daß sie in einer Angelegen- heit, die wie kaum eine zweite das Wohl und Wehe der ganzen Ration betrifft, keine andere Sorge kenne als die, „den Interessen und der Stimmung ihrer Parteifreunde" Genüge zu tun. Die Parteifreunde, die im Rate der deutschnatiomtlen Fraktion auf besondere Be- rücksicht'gung rechnen dürfen, gehören in diesem Falle offenbar den schwerindustriellen Kreisen an, in denen jene Partei ja ihr« hauptsächliche Stütze m» Ruhrgebiet fürdet. Es Gate wmi- schensäwkt, näheres därsiber zu erfahren, was das M Indessen sein mögen, die durch die Gefährdung -er mit den Dawes-Plänen und Londoner Abmachungen verbundenen Sani«, rungsäussichteu, durch die Habotierung der Grundlagen für die endgültige Befestigung unserer Währung usw. begünstigt «erden sollen. Auf jeden Fall find es recht eigenartige Inter essen, deren Vertretung durch die deutschnatio- nale Fraktion da den „Parteifreunden" aus drücklich und gewiß , nicht-ohne tiefere Absicyl zu Gemüte geführt wird.. Denn wenn , sich eine Partei in einem Augenblick, wo schon ay Neu wahlen gedacht wird, einer mit irdischen Gütern gesegneten Anhangergruppe durch den Hinweis auf besondere Dienste empfiehlt, so geschieht das gemeiniglich mit dem Hintergedanken, daß sich besagte Parteifreunde für die ihren „Interessen" erwiesen« Aufmerksamkeit in der Form von reich lichen Spenden zum Wahlfonds erkenntlich zeigen mögen. Es ist somit festzustellen, daß die Deutsch- nationalen bereits in den Wahlkampf ein getreten sind, und es ist zu hoffen, daß man auch auf der andern Seite nicht zögern wird, die Vorbereitungen für das Zustandekommen eines Parlaments zu treffen, das dem Deutschen Reich endlich die Möglichkeit gibt, eine weltpolitische Rolle auszufüllen, ohne jeden Augenblick durch die Machenschaften eines für die Forderungen des nationalen Wohle» in Wahrheit völlig tauben, obwohl beständig von „völkischen" Phra- sen geblähten Demagogentums gestört zu wer- den. Denn tatsächlich liegen ja die Dinge heute so, daß der offensichtliche Wille der Nation durch eine buntgewürfelte Zusammenrottung ver- fassungsfeindlicher Parteien in Schach gehalten wird, die bei den letzten Reichstagswahlen alle zusammen nur etwa ein Drittel der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigten und deren An- Hang inzwischen schon erheblich zurückgegangen ist. Der Reichsregierung ist angesichts dieser Tatsache nicht der Vorwurf zu ersparen, daß sie sich allzu eilig auf den oerfassungs- ändernden Ldaratter der in Betracht kom menden Gesetze festgelegt und damit einer Mino- lität im Parlament, die es erst recht im Land« ist, die Handhabe zur Obstruktion geboten hat. Es ist heut« wohl zu spät, um diesen Mißgriff wieder gutzumachen, und so bleibt nichts anderes als die möglichst rasche Anberaumung von Neuwahlen. Die Red«, mit der jetzt Herriot dem französischen Parlament das Ergebnis von London präsentiert hat, zeigt ihn von neuem als einen Mann, dem es an ehrlichem Willen zum Abbau der Kriegsgesinnung nicht fehlt. Auch ist schon heute »u sehen, daß er die Mehrheit de» Parlaments für sich haben wird. E» ist notwendig, daß auch wir in Kürz« Über ein« Volksvertretung verfügen, die zur Pflege der damit gegebenen Möglichkeiten geeignet ist. Fort mit den Parteien, ' die in entscheidenden Stunden des nationalen Leben» an nicht» an- derer al» Vie „Interessen ihrer Parteifreunde" zu denken imstmrde find! die deutsche Industri« bilde. Da» Verbot de» Rück- Import», da» allerdings auf dem Papier stehe, biete keinerlei Schutz. So werde wahrscheinlich dürch die deutsche» Sachliestruagen ein« Schlesidertonkurrenz! Mr die eigen«» deutschen Fabrikate entstehen. Unter diese» furchtbaren Gefahren des Dumping» rrerde auch die englische und aweckkanische Industrie zu leiden haben. Leichsfimmziiiinister Luther er- widert«, daß man die Bewilligung von Sachltefe- rungen nicht hätte vermeiden können, wenn man auf Grund de» Sachverständigengutachtens überhaupt ein ' Abkommen treffen »sollte. Ein Dumping bei etwaigem Rückexport von Kohle käme au» allgemeinen wirtschaftlichen Gründen fast gar nicht, jedenfalls nur in geringem Maße in Betracht. Größer ist die Ge- fahr de» Rückexports bei Farbstoffen und pharma- zeutischen Artikeln. Deshalb habe sich auch die deutsch« Delegation bis zum Aeußersten gesträubt, in di« Liste der Sachlieferungen Farbstoff« und phar mazeutische Präparat« aufzunehmen. Angesicht, der geschlossenen Front der Dertragsgegner mußt« die deutsche Delegation schließlich einwilligen, hat aber dabei erreicht, daß sie nur bi» zum IS. August 1928 gefordert werden können. Abg. Dr. Rosenberg lKomm.) fragte, »b in London mit Kenntnis der Reichsregierung geheime Abmachung«» zwischen deutschen und englischen In- dustriegruppen getroffen worden seien. Reichsfinanz. Minister Luther erklärte mit erhobener Stimm« ein für allemal, daß in keiner Weise geheime Abmachungen getroffen worden seien. Abg. Schneider (DVP.) wünscht Sicherheit darüber, daß England die SS Prozent Exportbelastunz ver- tragsmäßig erst bei Inkrafttreten des Gutachten» erhält, also erst dann, wenn den deutschen Expor teuren der Betrag vom Reparationskoato in Geld sofort erstattet werden kann. Im Interesse der deutschen Ausfuhr nach England sei die Annahme der Londoner Beschlüsse notwendig. Abg. Graf Lerchenfeld <BDP.) betrachtet die Einrichtung der Schiedsgerichte, wie sie im Londoner Protokoll getroffen worden sind, al» einen Vorteil gegenüber dem bisherigen Zustand, der durch die ein- seitigen Entscheidungen der Repatationskommission gekennzeichnet sei. Im weiter« Verlause ver Sitzung Sntzerte sich Reichsvankpräsivent Schacht über Vie finanzielle Situation, Vie in Deutschlanv entstehen würve, wenn sich keine Aweivrittelmehrheit sür Vie Durchsührnng Ver Dawes-Gesetze im ««chstage sinve. Um Vie »öhrung vor ve« Absinken »« bewahre«, mützte« vann in erster Reihe «och schärfere Krevil- einschränknnge« vorgenomme« Wer ve«, wobnrch «icht nur Vie I«vustrie, so«- Ver« sehr stark a«ch Vie Laavwirtschast be- krosse» würve. Schacht betonte a«svrück- lich, vatz er hiermit leviglich eine Frage sachlich beaakworte ««v keinesfalls eine Drohung »«»spreche« wolle, «der e» sei feine Pflicht al» «östrnngskammiffar, Vie Stabilität »er ventsche« Währung »« stütz««. «bg »raese (R.-Sor.) entgegnete, vof. 5 ch er krine Drohung oo?s-ve<hen wolle, wenn er betone, vatz Vie Lanv- wirtschast ihrerseits in ver Lage sei, varaushin inempfinvlicherWeisezu antworten. In weiterer Entgegnung auf Darlegungen des Ab- geordneten Ouaatz (Dnatl.), der behaupetet, daß die Neichsbank in die Hände des Auslandes übergehe, bewies der Reichsbankpräsident ausführlich, daß dies nicht der Fall sei. - (Die Sitzung dauert fort.) Vie Haltung -er Kommunisten Berlin, S2. August. (Eig. Tel.) Dir demo kratische Fraktion des deutschen Reichstages beschäftigte sich in ihrer heutigen Dormittagsfitzung mit der parlamentarischen Lage. Die Zustimmung der Fraktion zu den Gutachten-Gesetzen steht fest, die Aussprache drehte, sich nur um di« Frage, ob bei einem Richtzustandekommen der Zweidrittel-Mehrheit di« Reichstags-Auflösung oder der Volksentscheid verlangt werden soll. Hierüber sind dir Meinungen zunächst noch geteilt. Die Wirtschaftspartei beschloß gestern in einer aus dem ganzen Reiche beschickten Vertrauens- männer-Versammlung, die Reichstagsfraktion zu be auftragen, für die Gutachten-Gesetze zu stimmen. Die kommunistische Fraktion hat heute vormittag eine Sitzung abgehalten, zu der auch die nicht dem Reichstag angehörenden Führer der Partei zugezogen waren. Es wurde die Notwendigkeit be- tont, schon jetzt alle Vorbereitungen für einen neuen Reichstagswahlkampf zu treffen. In der Fraktions- sitzung wurde betont, man müsse den Deutsch nationalen jeden Ausweg versperren, der es ihnen ermöglichen würde, trotz der offiziellen Ablehnung, de» Dawes-Gutachtens die Annahme der . Gesetze zuzulassen und damit die Reichstagsauflösung und den Volksentscheid zu vermeiden. Di« kommunistische Fraktion will auch von der Möglichkeit Gebrauch machen, die der bisher nicht angewandte Artikel 72 der Reichsverfaffung bietet. Er besagt: „Die Verkündung eines Reichsgesetzes ist um zwei Monate auszusetzen, wenn es ein Drittel des Reichstages verlangt." Dieses Drittel wäre so fort da, wenn die Deutschnationalen sich dem Ein- spruch der Kommunisten und Völkischen anschließen. ! Der zweite Satz des Artikels 72 besagt freilich: „Ge- ! setze, die der Reichstag und Reichsrat für dringlich erklären, kann der Reichspräsident ungeachtet dieses Verlangens verkünden." Die Dringlichkeitserklärung wäre aber nur mit den Stimmen der Sozial demokraten möglich, und die Kommunisten rechnen damit, daß die Sozialdemokraten der Dring lichkeit nicht -ustimmen werden, weil sie mit der Nichtzustimmung den Volksentscheid über da» Dawe»-Gutacht«n herbetftihren würden. Nach Artikel 73, Absatz 2, der Reichsvcvfassung muß ein Gesetz, dessen Verkündung ausgesetzt ist, dem Volks entscheid unterbreitet werden, wenn ein Zwanzigstel der Stimmberechtigten «» verlangt. - Die belgisch« und di« deutsche Regie rung haben eine Vereinbarung abgeschlossen, daß am IS. September Verhandlungen über den Abschluß eine» woäus vivencki bi» zum Abschluß eine» endgültig«» Handelsvertrages beginnen sollen. Die belgische Delegation, die die Verhand lungen führen wird, wirb begleitet sein von einem Sachverständigen, der die Interessen de» Großherzog, tum» Luxemburg vertritt, sowie von anderen Sächverständiaen, die da» Zentralkomitee der belgi- schen Industrie, die Interessen de» Hafen von Ant werpen und di« der belgischen H^nd-lskimmer ver- Urten. Glimmen aus -er Westmart Für die Annahme Essen, 22. «ngnft. Die Rot- aemeinschast Ver ventsche« Regie- veviensteten hat folgenves Telegramm an Vie Ventschnationale Reichstagssraktivn gerichtet: „Die ventsche« Regiebeamte« erwarten «nbevingt Annahme ves Eisen- bahngesehes." „(Liserrbahneraruppe West" Essen, 22. August. Der Gau Essen der Gewerk- schäft deutscher Eisenbahner faßte folgenden Beschluß: „Die Gruppe West der Gewerkschaft deutscher Eisen bahner fordert die Unterzeichnung des Londoner Ab kommens durch die deutsche Regierung aus nach stehenden Gründen: Die wirtschaftliche Freiheit des besetzten Gebiete^ darf nicht länger hin ausgeschoben werden. Die politischen Gefangenen dürfen nicht länger ein.'' fremden Gerichtsbarkeit überliefert bleiben. Die Eisenbahnen des besetzten Gebietes dürfen nicht läng'r in fremden Händen ver bleiben. Die Zahl Vr Arbeitslosen, besonders die der Eisenbahner, muß so schnell wie möglich ver- ringert werden. Die drückenden Lasten müssen der Bevölkerung im besetzten Gebiete so schnell wie mög lich abgenommen werden." Das rheinische Zentrum Mainz, 22. August. (Eig. Tel.) Der Vor sitzende der Iencrumspartei des Kreises Worms, Landtagsadgeordneter Ruß. bat an den Reichs kanzler einen Brief gerichtet, in dem es heißt: .Wenn wir auch wissen, welch schwere und große Opfer uns Deutschen die Ausführung des Dawes- Planes auserlegt, so erkennen wir doch dankbar an, daß trotz mancher Enttäuschungen vieles Wert volle in materieller wie in moralischer Hinsicht für Deutschland und besonders für die besetzten Gebiete in London erreicht worden ist. Wir Bewohner des besetzten Deutschlands werden das Erreichte wohl am ehesten und meisten spüren. Im Falle de» Scheiterns der Londoner Resultate werden vir aber auch umgekehrt am ehesten und meisten das Ent schwinden des Erreichten zu fühlen haben. Deshalb beanspruchen wir vor allen deutschen Landesteilen das Recht, daß unsere Stimme bei den Ent scheidungen in Berlin von allen Parteien und Regierungsstellen in besonderem Maße gehört wird." Oie Erregung der Ruhrbevöllerung Dortmund, 22. August. (Eig. Tel.) Mit gan- besonderer Spannung erwartet Dortmund die Stellungnahme des Reichstages zum Londoner Pakt, denn davon hängt die Befreiung Dortmunds ab. Der „Dortmunder Generalanzeiger", das meistgelesene parteilose Blatt des Dortmunder Bezirkes, macht schar, gegen die Opposition der Deutsch nationalen Front. Er schließt sich den Worten der „Rheinischen Zeitung" an. „Scheitert London an der Opposition der Deutsch» nationalen, so wird das besetzte Gebiet es ihnen mit einem Fluche danken." Das ist die Grundstim- mung der grasten Masse der Bevölkerung. * Der auf dem äußersten rechten Flügel stehend« Landlagsabgeordnete der Deutschen Polkspartei Egel Haas nimmt im „Schwäbischen Kurier" Stellung zu dem Ergebnis der Londoner Konferenz und stellt sich dabei sehr bestimmt auf die Seite der Reichsregierung. Di« Reichsiagssihung unterbrochen Kommunistischer Lar« Berlin, 22. August. (Eig. Tel.) Die Publi- kums-Tribünen sind schon lange vor Beginn der Sitzung stark besetzt, besonder» die Diplomatenlogen, in der auch viele Damen zu bemerken sind. Der Sitzungssaal füllt sich nur langsam. Nacy N4 Uhr nahmen Reichskanzler Marr und Außenminister Dr. Stresemann ihre Platze ein. Ihnen folgen di« übrigen Mitglieder der Reichvregierung. Präsident Wallraf eröffnet um -L4 Uhr die Sitzung mit geschäftlichen Mitteilungen Auf der Tagesordnung steht als einziger Punkt: „Entgegsn- nvhme einer Erklärung der Reichsrenierung". Dor Einrritt in die Tagesordnung beantragt Abg. Katz (Komm.) die sofortige Beratung verschiedener kom munistischer Anträge. Diese seien wichtiger al» die Regierungserklärung über die „Auslieferung dt» deutschen Balkes an da» internationale Kapital." Der Redner verlangt weiter, ddß nach der Regie rungserklärung die Parteien zu Worte kommen, und daß dann sofort der Reichstag aufgelöst werde, damit das Volk darüber entscheiden könne, ob es dem internationalen Ausbeutertum ausge liefert werden wolle. Präsident Wallraf rügt da» Händeklatschrn und erteilt dem Reichskanzler da» Wort. Al» Rrichskanzler Marx an da» Rednerpult tritt, hin dern ihn die Kommunisten dadurch am Reden, daß sie fortwährend rufen: .Heraus mit den poli tischen Gefangenen^ Amnestier' Präsident Wallraf versucht vergeblich, den Lärzn zu übertönen. Er ruft den kommunistischen Abgeordneten Dr. Schwor» wiederholt »ur Ordnung und verfügt schließlich seinen Au»schluß von der Sitzung. AI» der Aus- -kchloKene Nch der wiederholten Aufforderung zum