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ZfDDUFF F»FF F^F/«fM^ Vmksr-M».: rv Kottph. -« 200 W!«»r6»n KE. ffsrn-^usssdD BezugspreisLL O OA Anzeigenpreis: - . « - M. M U m M U M. M W M M. M M m MW ,wetund,waw,ig Goldptrningc, Fam'C?"»'".«'2°'' V'"""-« V V mm-Zetle icch« Stoldptennige. 01clegcnhcirsan,e,gcn. Stcücngcluche Sleklamejcilen u. Radattc uiw nacu Tarif. Mr komv. Austr. mtt N. L. H. BrNeÄgld. rrtr. «u«land 6<8m. eimwl.Porto. Srlcvcint «Sgl. morg Höh. Gcwal, schlief;««rfülluna au-Z Schri!il,.Ge«chäilSIt., Druckerei Leipzig. IobanniSaasse 8 cYrrnspr.Or'Sqespr. Sammel-Nr.: 7N811. Ncrnqeipr. 1708S-170S2>: ebenda ». in allen Filialen Anzeigen- und Abonnemem-Annahme. auch nimmt jeder Postamt Bestellungen an. ;wetund,wa«uig Goidpsenntge, tzamtlienan,eigen von Prlvaien mm-Zetle sechs yloldplennige. <" ' " Rcklaine;eilen u. Rabatte usw nacu Lni,,. „u>. <.»>». Sondcrbedingungen. Piap- und Daienvorscvristen unverbindlich. ErlüllungSort Leipzig Postscheck-Louio Leipzig 3001. 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Denn nach einem Erfolg der Londoner Konferenz kann Herriots Stellung so weit als gefestigt gelten, daß er ge trost die Lösung der Sicl>eä)eitsfrage mit Hilfe eines Völkerbundes versuchen kann, der durch den Eintritt Deutschlands, vielleicht auch den Rußlands, dem beherrschenden Einfluß des poincaristischen Militärimperialismus entzogen wird. Hingegen ist Macdonald fast noch mehr als Herriot von Erfolgen in der Außenpolitik abhängig. Ist es doch Macdonalds ursprüngliche Aufgabe, das unter dem Liberalen Lloyd George wie den Konservativen Bonar Law und Baldwin vergiftete Verhältnis zu Frankreich wieder in eine Sphäre verständigungs- >creiter Zusammenarbeit zu leiten. Es ist zu begrüßen, daß zunächst versucht a^rden soll, auf der Grundlage des Dawes planes die Reparationsfrage zu er ledigen. Dadurch vermeiden Macdonald und Herriot, daß wie bisher Reparations- und Sicher- heitsfrage von den einer Verständigung ab geneigten Elementen gegen einander ausgespielt werden, um auf diese Weise jegliche Lösung zu hintertreiben. Mit einer jetzt nahe bevorstehen den Lösung der Reswrationsfrage, die durch die Vorschläge der Sachverständigen in einzelnen Punkten über die Bestimmungen des Versailles Vertrages hinausgeht, wird aber zugleich die durch diesen Vertrag geschaffene Reparations kommission einer Revision unterworfen wer den müssen, von der zu wünschen ist, daß sie die vollständige Ausschaltung der bisherigen Re- porationskoimnission und ihre Ersetzung durch ein dem Geist des Dawesgutachtens entsprechen des Organ bringt. Da die Zusanrmensetzung der Reparationskonnnission durch die von Amerika verweigerte Ratifizierung des Versailler Ver trages den ursprünglich insbesondere von Lloyd George gehegten Absichten nicht entspricht, ist das sowohl von England als auch Amerika offenkundig gestellte Verlangen nach Ausschaltung der Reparationskommission um so gerecht fertigter. Aber gerade in diesem Punkt ist eine ebenso unzweideutige Stellungnahme Herriots nicht ungefährlich. Denn über die eigentliche Oppo sition hinaus ist doch wohl das ganze französische Volk gewohnt, in der Reparationskommission den Hüter seiner Forderungen aus dem Versailler Vertrag zu sehen. Es wird daher den chauvinistischen Quertreibern um so leichter fallen, bei einem Eingehen Herriots auf die eng- lisch-amerikanischen Wünsche die Meinung des Landes gegenüber der Außenpolitik des Mi- nisterpräsidenken in ihrem Sinne zu beeinflussen. In diesem Zusammenhang gewinnt die ohne Zweifel maßlos übertriebene Hervortehrung der gleichzeitig mit der englischen Einladung zur Londoner Konferenz veröffentlichten Erklärun- gen über den engliscl^en Standpunkt zu dem Konferenzprogramm eine ganz bestimmte Be deutung. Angesichts des neuen, aufklärenden Schrittes Macdonalds in Paris ist die Annahme wohl berechtigt, daß hinter diesem unverkenn- baren „Mißgriff" der britiscl)en Diplomatie eine Intrige steckt, deren Urheber im fol-eixn Office sitzen und zu der Kategorie von Zunftdiplomaten gehören, die wohl überall in den Auswärtigen Aemtern den „Außenseitern", wie gerade Herriot und Macdonald, den Erfolg ihrer Diplomatie der Offenheit und ehrlichen Verständigung zu erschweren versuchen. Aber nichtsdestoweniger ist auch inDeutsch- land eine gewiße Presse an der Arbeit, an und für sich belanglose Mißverständnisse zu „grund sätzlichen Lebensnotwendigkeiten" aufzubauschen. Es ist eben die Internationale des Rationalis- mus, die in den verhängnisvollen Iulitagen 1914 keine Gelegenheit versäumte, Mißverständnisse und Unklarheiten in einer ohnehin gespannten politischen Lage aufzubauschen und zu'ver^erren. Die „berufsmäßige" Bölkerverhetzung, die da mals am Derk war, versucht auch im Juli 1924 die sich nach zehnjähriger Kriegspsychose an- bahnende Dölkerversöhnung zu verhindern. Lügen- und Tendenzmeldungen und Setzartikel wechseln einander ab, und je nach der Absicht der Quertreiber handelt es sich gleich um eine „Kapitulation" Macdonalds oder eine solche Herriots. Die Hetze in Superlativen kenn- zeichnete schon immer da» Niveau de» Chau vinismus. Coolidge drängt auf baldige Verwirklichung des Dawes-Berichis London, 7. Juli. (Eig. Tel.) In London gehen Gerüchte um, daft eine Vertagung der Reparations-Konfe renz bis Ende Juli und eine ver- legung der Konferenz nach Brüssel ge plant sei. Der Grund, warum diese Pläne kei nerlei Aussicht auf -In nähme haben, ist in einer sehr wichtigen Mitteilung zu suchen, die der ame r i- kanische Botschafter in London von seiner Regierung erhalten hat. Im Weihen Sause hat am Sonnabend eine Konferenz stattgefunden, an der anher Eoolidge und Hughes der ameri kanische Botschafter in Berlin, Hough- ton, General Dawes und Hoover teilgenommen haben. Die Konferenz, die sich ausschliesslich mit der Anwendung des DaweS-Berichts besaht hat, hat dem ame rikanischen Botschafter in London eine Mitteilung zugehen lassen, dah es „die Ansicht der Regierung der Vereinigten Staaten sei, dah von der baldigen Anwendung des Dawes-Berichts der wirtschaftliche Wiederaufbau Europas abhänqe". In London faht man diese Mitteilung als eine nachdrückliche Aufforderung auf, nichts zu tun oder alles zu unterlassen, was geeignet wäre, das Zustandekommen einer interalliierten Konferenz zu erschweren. Keine Verschleppung durch Deutschland Die Tseichsregierung berichtigt Berlin, 7. Juli. (Eig. Tel.) Entgegen Mittel, lungen, die gestern in London in bezug auf einen Washingtoner Ministerrat verbreitet worden sind, wird festgestellt, daß die Reichsregierung irgendwelche „kategorische Forderungen" an die eng- lischc und französische Regierung nicht gerichtet hat. Ebensowenig ist auf eine Anfrage der eng. lischen Regierung, welche Fortschritte die Vordere!- tung der Gesetzgebung zur Anwendung des Dawes- planes in Deutschland mache, die Antwort erteilt worden, „man könne von deutscher Seite die Vorlage derartiger Gesetze im Reichstage überhaupt erst in Erwägung ziehen, wenn die Alliierten sich bezüglich der Räumung des Ruhrgebietes eindeutig gebunden hätten". Die Reichsregicrung hat vielmehr auf eine der artige gesprächsweise Anfrage ausdrücklich erklärt, cs sei unmöglich, die in Frage kommenden Gesetze bi» zum Beginn der Londoner Konferenz durchzubringen, da die Organ isationskomitees bisher mit ihren Arbeiten noch nicht einmal fertig sind. Man hofft aber, daß die Gesetzentwürfe vor d e m 16. I u l i scwcit gefördert sind, daß ihnen das Reichskabinett bis dahin bereits seine Zustimmung erteilt und sie an Reichstag und Reichsrat wcitergegeben hat. Es ist dabei zu betonen, daß diese Gesetze längst einge- bracht sein könnten, wenn die Vorarbeiten der Or- ganisationskomitees rechtzeitig beendet worden wären. Inzwischen hat das Goldnotenbank-Ko- mitee seine letzte Sitzung in Berlin abgehalten und die Entwürfe der Notenüankgcsetze dürften im Laufe der Woche fertiggestellt werden. Das Eisen- bahnkomitee tritt Donnerstag zur letzten Sitzung in London zusammen und nur bei dem Komitee für die Indnstrieobligationcn steht der Ab schluß der Arbeiten im Augenblick noch nicht ge nügend fest, um den rechtzeitigen Abschluß und die Vorlage aller Gesetzentwürfe vom Reichskabinett vor dem 16. Juli bestimmt ins Ange fassen zu können. Macdonald fahrt nach Paris Berlin, 7. Juli. (Eig. Del.) Nach einer Londoner Meldung will Macdo- nald nach Paris reifen. Tiefe Reife kann man vorläufig als Symptom dafür werten, für wie kritisch auch der englische Ministerpräsident die Lage hält, dah er aber entschlossen ist, sich selbst mit feiner ganzen Persönlichkeit dafür einznschen, die Krise zu überwinden. Macdonald stützt Herriot Neuer englischer Schritt in Paris Paris, 7. Juli. (E i g. Tel.) Die englische Regierung hat gestern durch eine neue Demarche hier in Paris, die, svie berichtet wird, auf ganz persönliches Betrei ben von Macdonald unternommen wurde, aufs nene ihr Bestreben kundgetan, die politische Atmosphäre zwischen London und Paris, die durch die bekannten Zwischenfälle etwas getrübt war, zu reinigen. Als Herriot gestern abend aus TroheS zurückkehrte, empfing er um 7^ Uhr den englischen Botschafter Lord Erewe. Das amtliche Kommunique besagt über den Besuch Lord Erewes, er sei erfolgt, um gemäh Herriots Forderung Klarlegung über die in Umlauf gebrachten irreführenden Informationen zu gewinnen. „Macdonald", so heiht es in dem Kommunique, „stellt fest, dah er keinen Augenblick versucht habe, seinen französischen Kollegen an Gedanken oder Ausdrücke zu binden, die offensichtlich nur unter der Verantwortung und auf Anregung der englischen Regierung vorgebracht worden find. Macdonald hat sogar vorgeschlagen, dah die englische Regierung selbst den alliierten Regierungen, an die die Einladung zur Londoner Konferenz gerichtet worden war, eine Notifizierung des Tatbestandes übermittelt. Herriot hat dieses Anerbieten angenommen." Die Vorbereitungen der französischen Regierung, die Rcgiertutgcn ihrerseits von dem französischen Standpunkt zu unterrichten und zu diesem Zwecke in den alliierten Hauptstädten voraussichtlich morgen ein Memorandum übereichen zu lassen, wird nach den bisher vor liegenden Nachrichten durch die englische Demarche nicht berührt. Im Gegenteil erwartet man, daß die verschiedenen Abteilungsleiter und Sachverständigen de« Ouai d'Orsay, ebenso wie Herriot selbst, im Ver laufe des gestrigen Tages das erwähnte Schriftstück weiter ausgearbeitet haben. Es verlautet auch, daß Herriot bereit» bei seiner gestrigen Unterhaltung mit dem englischen Botschafter diesem den Hauptinhalt schafter in London, Graf de Saint-Aulaire, in Paris eingetroffen und wird voraussichtlich heute mit Herriot eine eingehende Aussprache haben. Wenn man der Presse Glauben schenken kann, wird auch eifrig an maßgebender Stelle die Möglichkeit erwogen, auf dem Wege der diplomatischen Kampagne noch vor der Londoner Konferenz Kompromiß, forme In für die verschiedenen französisch-englischen Meinunasunterschiede vorzubereiten. Der französischen Opposition ist es vor der am Dienstag im Senat bevorstehenden Au», spräche über die äußere Politik natürlich ziemlich peinlich, daß die neue Demarche im Auftrage Mac- donalds weiterhin die Stellung des Kabinetts Herriots zu festigen vermag. Sie bemäntelt ihr Mißvergnügen durch noch schärfere Angriffe gegen das Kabinett, in denen nun- noch der der erwarteten französischen Erklärungen dargelegt habe. Di« französische Regierung scheine im übrigen auch auf anderem Wege die politischen Vor bereitungen zur Londoner Konferenz tätiger betreiben zu wollen. Gestern aoend ist dm französische Bot- mehr ganz unverhohlen gesagt wird, daß Herriot vor der interalliierten Aussprache die Leitung französischen Staalsgeschästc niederlegen müsse, Pertinax macht im „Echo de Paris" erneut „Ent hüllungen". „Wir bestätigen," so schreibt er, „daß ar» 21. und 22. Juni (d. h. also in den Tagen der Aus« spräche von Ehequere) Herriot diskussionslos di« ver- schiedenen Artikel des Protokollintwurfes an- genommen hat. Alle Spekulationen dieses Doku- ments sind von französischer Seite glatt hingenomme« worden." Pertinax behauptet, „die verschiedensten Informatoren" hätten ihm erklärt, Macdonald und Sir Eyrc Crowe hätten Herriot ohne weiteres er klärt, daß es notweudig sei, Deutschland Zusicherung«» gegen jede Möglichkeit einer unabhängige» Aktion Frankreich» zu geben und England Garantien gegen die Reparations- kommiision. Dieses sei bei dem französischen Minister. Präsidenten n::r auf stumme, unausdrückliche Zu- stimmung gestoßen. Pertinax spricht weiterhin von einer Konferenz zwischen Peretti della Rocca und Sir Eyrc Crowe, die am 24. und 26. Juni stattgefunden habe und eine Einigung, deren Prinzip niemals b«. stritten wurde, „nur noch klarer gelegt habe". Pertinax beendet seinen Artikel, dessen Ueberschrift erklärt, die gestrige englische Demarche sei nur unter- nommen worden, um die französische öffentliche Meinung zu täuschen,, mit den Worten: „Es handelt sich darum, die Offensive zu brechen, die ein Anhänger der zweiten Internatio nale, der wahrscheinlich seit 1914 seine Auffassung nicht geändert hat, gegen die Rechte unseres Landes führt. Seit Januar dieses Jahres hat Macdonald unter Entwicklung einer tatsächlich einzig dastehenden Fähigkeit, zu heucheln, seine Ziele verdeckt. Er hat sie kürzlich, ermutigt durch das Entgegenkommen Herriots, brutal ausgedcckt. Er müsse in« Unter« Haltung von Lhequcrs für null und nichtig be trachten. Die Worte, die im Namen Frankreichs ge« sagt worden sind, müssen unverzüglich verleugnet werden. Unser Teilnehmer an der kommenden Kon- serenz muß dem vorherigen Abschluß eines Ab kommens untergeordnet werden, über das ein Regie rungschef verhandelt, der mehr von nationalen Interessen versteht und es nicht nötig hat, sich gegen die Vergangenheit zu verteidigen." * K. Berlin, 7. Juli. (Eig. Tel.) Die Vorberei tung des für morgen angesetzten Generolsturmes gegen Herriot schlägt ihre Wellen bis Berlin. Von einer unbekannten, jedenfalls aber Herriot nicht wohl gesinnten Stelle in London, Paris und Washington wurden Gerüchte in Umlauf gebracht, wonach Deutsch land versuchen soll, im Vertrauen auf die Nachgiebig keit Herriots die Vorlage der Ausführungsgesetze zum Dawcsplan von verschiedensten Vorbehalten abhängig zu machen. Die Reichsregierung sah sich heute ge- nötigt, diese Gerüchte in aller Form zu dementieren. Dieses Dementi verdient vollen Glauben Jene Ge rüchte gehen, soweit sic nicht einfach aus bösem Willen in die Welt gesetzt wurden, auf mehr oder weniger harmlose Entschließungen von Körperschaften und Verbänden in Deutschland zurück, die in der Tat in den letzten Tagen von der Regierung forderten, daß sie voll der Gegenseite eine Unsumme Zugeständnisse verschiedenster Art erreichen soll. In 'dieser Be ziehung ist wohl an die letzte Entschließung des Reichsverbandes der deutschen Industrie zu denken. Die Reichsregierung selbst steht dieser Agitation fern (die sich übrigens weniger gegen den Dawesplan als solchen richtet, als jetzt schon den Kampf um di innerdeutsche Lastenverteilung einleiten soll). ? Schießende Hakenkreuzler 11 Verletzte Wien, 7. Juli. (Ei«. Tel.) In Klosterneuburg bei Wien, Vas am «estrigen Sonntag von zahlreichen Bade gästen und außerdem anlässlich eines Ar- beiterschauturnens sehr zahlreich besucht war, kam es zu einem Zusammenstoss zwi schen den Arbeiter« und einer Gruppe von 120, aus einer militärischen Uebung be- siudlichen hakenkreuzlerischen Frontkämp- sern. Trotz ruhiger und besonnener Hal tung der Arbeiterturner gaben dt« Hakenkreuzler etwa 100 Schilfs» ab, durch die 11 Personen verletzt wur- den, darunter zwei schwer. Dieser Feuer kamps löste in der Stadt Klosterneuburg eine ungeheure Panik aus. Als es gelun- gen war, die Hakenkreuzlertrnppen in die Pionierkaserne zu drängen, wo sie von Gendarmerie entwassnet wurden, konnte die erbitterte Menge nur schwer davon ab- gehalten werden, die Hakenkreuzler zu lhnchen. Alle Augenzeugen des Kampfe- bestätigen, dass für die Hakenkreuzler, die alle bewaffnet mit scharfgeladene» Revol vern, Dolchen, Bajonetten usw., „Hebun gen abhielten", nicht der geringste Anlass vorlag, aus die friedlich turnen den Arbeiter ein Feuergesecht z« eröffnen.